Die Zukunft der Hauptschule und der Realschule, die Einrichtung einer Oberschule und ein Standort für den Sekundar I – Bereich sind bekanntlich aktuelle Topthemen in Bentheim. Die Meinungen, und das ist grundsätzlich ja gar nicht so schlecht, gehen auseinander. Grundlagen für anstehende Entscheidungen müssen überhaupt noch ermittelt werden. Fakt ist, dass seitens der CDU/FDP die Einführung einer Oberschule (noch) abgelehnt wird während die SPD sich klar pro Oberschule positioniert hat. Soweit und auch im folgenden ist die Situation objektiv beschrieben.
Als seriösen Beitrag zur Debatte möchte ich aus der Drucksache 17/6899 des Niedersächsichen Landtags, 17. Wahlperiode, einige Passagen zitieren und zum Raten einladen. Wer hats gesagt? Auflösung am Ende der zitierten Drucksache!
„Im März 2011 hat der Landtag die Einführung der Oberschule in Niedersachsen beschlossen. Bereits im Jahr ihrer Einführung, zum Schuljahresbeginn 2011/2012, gingen mehr als 130 Oberschulen an den Start. Im laufenden Schuljahr 2016/2017 arbeiten landesweit 256 öffentliche Oberschulen – ihre Zahl hat sich damit fast verdoppelt….Mehr als jeder zehnte Schüler in Niedersachsen besucht inzwischen eine Oberschule….Im Schuljahr 2015/2016 entschieden sich 21.7 % der Fünftklässler im Anschluss an die Grundschule für den Besuch einer Oberschule. Damit ist die Oberschule nach dem Gymnasium die zweitbeliebteste weiterführende Schulform in Niedersachsen.
Die Oberschulen leisten einen besonders großen Beitrag zur Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in den weiterführenden Schulen und zur Integration von Kindern ausländischer Herkunft…
Der Landtag stellt fest:
Die Oberschule ist ein Erfolgsmodell.
Zu den Stärken dieser Schulform zählt:
- Die Oberschule ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, abschließende Bildungsentscheidungen offen zu halten. Sie bietet alle Abschlüsse des Sekundarbereichs I (Schuljahrgänge 5 bis 10) an. Schülerinnen und Schüler erwerben Qualifikationen, mit denen sie ihren Bildungsweg sowohl berufs- als auch studienbezogen fortsetzen können.
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- Die Oberschule bietet auch in ihrer inneren Struktur eine große Flexibilität…..
- Die Oberschule arbeitet eng mit berufsbildenen Schulen und Betrieben vor Ort zusammen. Sie bietet vertiefte Berufsorientierung bis hin zur Berufsbildung an.
- Der Übergang von der Oberschule auf die gymnasiale Oberstufe eines allgemeinbildenden oder beruflichen Gymnasiums ist reibungslos möglich. Insbesondere die verschiedenen Profile, für die die Schülerinnen und Schüler sich entscheiden, erleichtern den Anschluss an weiterführende Bildungsagebote.
- Verschiedene Ganztagsmodelle mit Möglichkeiten der Rhythmisierung des Unterrichts sowie sozialpädagogische Unterstützung sind für die Oberschulen seit Einführung selbstverständlich.
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Der große Erfolg der niedersächsischen Oberschule innerhalb der ersten Jahre nach Einführung dieser Schulform zeigt, dass das angebotene Modell sowohl die Wünsche und Erwartungen von Kommunen als Schulträger auf der einen Seite als auch die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern bzw. ihrer Eltern auf der anderen Seite erfüllt…… In der Praxis haben die ersten fünf Jahre seit Gründung der ersten Oberschulen in Niedersachsen gezeigt, dass das Grundmodell der Schulform den an sie gestellten Anforderungen in vollem Umfang gewachsen ist…………“
Soweit das Zitat.
Auflösung des Rätsels: Es handelt sich bei diesem flammenden Apell pro Oberschule um den Antrag der CDU – Landtagsfraktion vom 15.11.2016 unter dem Titel „Die niedersächsiche Oberschule – Erfolgsmodell mit Zukunft“, unterschrieben von Björn Thümler, Fraktionsvorsitzender.
Ein weiterer Kommentar zur lokalen Debatte erübrigt sich an dieser Stelle.
Nur ein Hinweis: Auf der Seite des Niedersächsischen Kultusministeriums gibt es umfangreiche und selbstverständlich sachliche Informationen für Interessierte.