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Bahn frei für Bad Bentheim!

Es wurde beschlossen und verkündet: Bald werden Personenzüge quer durch die Grafschaft rollen. Nordhorn und die Niedergrafschaft werden wieder ans Schiennetz angeschlossen. Eine gute Entscheidung für die Grafschaft. Und eine gute Entscheidung für Bad Bentheim, für den Verkehrsknotenpunkt Bad Bentheim. Und die Grundlage für eine umfassende Um- und Neugestaltung des näheren und weiteren Bahnhofumfeldes ist damit gegeben.

Einmal mehr wird deutlich: Von einem Stillstand in der dynamischen Stadtentwicklung der letzten Jahre kann überhaupt keine Rede sein.

Zwei weitere Beispiele für die unverändert  positive Entwicklung der Stadt:

1. Das soziokulturelle Zentrum „Treff 10“ ist fertig gestellt, eröffnet und wird jetzt sicher intensiv durch viele verschiedene Gruppierungen aus allen Altersgruppen, von Vereinen und Gemeinschaften genutzt. Die Eröffnungswoche weist den Weg: Rockkonzert, Poetry Slam, Kindertheater, Kulisse und Jazzkonzert. Und dazu natürlich ein gut besuchtes Jugendhaus. Ein Superlativ ist angebracht: Ein herausragender Impuls für das kulturelle und soziale Leben in der Stadt!

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2. Das Wohnbauprojekt in der Marktstraße ist ebenfalls Beweis für die  Weiterentwicklung der Stadt. Noch stehen einige der in die Jahre gekommenen Wohnblöcke. Sie werden wohl in nächster Zeit den modernen, energetisch optimal ausgerüsteten Gebäuden weichen. Weiterhin wird dank dieses erneuten hervorragendeen Engagements des Bauvereins günstiger Wohnraum zur Verfügung stehen. Und das in einem neu gestaltetem Wohnumfeld. Eine Quartiersentwicklung, wie wir sie uns nur wünschen können!

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Weitere städtebauliche Entwicklungen beispielsweise im Westen der Stadt mit der Gildehauser Straße zeichnen sich ab. Auch die Schulstrukturplanung wird uns in Bentheim beschäftigen. Gute Perspektiven, meine ich.

 

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Nur gute Nachrichten für Bad Bentheim

Eine Woche  mit guten Nachrichten für Bad Bentheim geht zu Ende. Die Fachklinik am Bad kündigt den weiteren Ausbau der Kardiologie an, die Freilichtbühne ist gut im Plan bei den Vorbereitungen für das stadthistorische Stück 2015 und die Pläne zur Umgestaltung der Bahnhofstraße werden konkreter und öffentlich. Letztgenanntes Thema soll zu einem späteren Zeitpunkt  auch an dieser Stelle näher betrachtet werden. Dafür soll eine weitere Meldung der Woche, nämlich die Eröffnung des Schlossparkcenters, mit allen positiven Facetten nochmals hervorgehoben werden.

Der Rückblick in wenigen Stichworten verdeutlicht die komplexen Zusammenhänge und vor allen Dingen den Mehrwert für die Stadt insgesamt und genauer auch und gerade  für die Kinder, Familien und für das Vereinswesen: Zusammenlegung zweier Grundschulen am Standort Marktstraße, lukrative Veräußerung des bisherigen total veralteten Schulkomplexes mit Sporthalle von 1958, Abriss der Schrottimmobilien Möbelhaus und Kleintierzüchterheim, Neubau einer Grundschule und damit Schaffung eines zukunftsfähigen Schulzentrums, Sanierung eines Gebäudes für Kleintierzüchter und andere Vereine, Schließung des bisherigen K+K Marktes in der Johann-Krabbe-Straße und damit kein Verkehr mehr in der Wohnstraße, in der dafür attraktive Baugrundstücke entstehen und schließlich als Ergebnis und Konsequenz dieser Ereigniskette der Neubau des Schlossparkcenters durch private Investoren.

Positiv gewertet wird in der Öffentlichkeit zudem die Tatsache, dass der Kaufkraftabfluss in Nachbarorte gestoppt werden kann. Weitere positive Folge  des neuen Einkaufszentrums ist die größere Konkurrenz im Einzelhandel am Ort. Konkurrenz stärkt den Kunden! Ein anderer Aspekt ist der neu geschaffene Wohnraum über den Einzelhandelsflächen. Mietwohnungen in äußérst attraktiver innenstadtnaher Wohnlage sind eine weitere Bereicherung für das in Umbau befindliche Quartier Marktstraße.  Und schließlich sind für die entsprechenden Innenstadtgeschäftsflächen  Nachfolgeregelungen angekündigt und schon teilweise vollzogen. Weitere Leerstände soll es dort also nicht geben.

Städtebaulich und architektonisch passt sich das Center aus meiner Sicht erstaunlich gut der Umgebung an und stellt im Gesamtzusammenhang eine Aufwertung dar. Sogar die Eingangssituation in die historische Funkenstiege ist akzeptabel. Insgesamt durchaus gelungen, wenn man bei einem Einkaufszentrum davon sprechen kann.  Die Verkehrsproblematiken  werden zu lösen sein und auch die Anzahl der Behindertenparkplätze dürfte sich bei Bedarf erhöhen.

Wir dürfen uns in diesen Tagen also nochmals über viele herausragende Projekte, die alle im Zusammenhang mit dem Schlossparkcenter stehen freuen; vom neuen Schulzentrum mit Grundschule bis zum Haus für Vereine. Es gibt wenig Gründe zu meckern und diese Einschätzung wird ganz offensichtlich allgemein geteilt. Erstaunlich 😉

Fazit: Wochen wie diese mit Entwicklungen solchen Kalibers gibt es nicht allzu oft. Die Freude darüber trübt das nicht.

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Ein Soziokulturelles Zentrum für die Bad Bentheimer

Heute war es endlich soweit. Der offizielle Startschuss für den Bau eines soziokulturellen Zentrums (Jugend- und Kulturzentrum), genauer Umbau zu einem solchen Zentrum wurde mit einer Bauschildenthüllung gefeiert. Lange Jahre sind ins Land gegangen seitdem die Kulisse einer deutliche Verbesserung des Saals in der Kirchstraße  und des Umfeldes angemahnt hat. Vor fast 15 Jahren wurden im Kulturausschuss Alternativpläne diskutiert, in denen die ehemalige Landwirtschaftliche Schule in der Schüttorfer Straße eine Rolle spielte und natürlich auch schon eine Exklusivnutzung des Gebäudes in der Kirchstraße. Die Dinge haben sich anders entwickelt und das ist gut so!

Einiges ist jetzt zusammen gekommen, damit die Optimallösung umgesetzt werden kann. Die Komplexität langfristiger Entscheidungsprozesse bei solchen Projekten wird deutlich, wenn einige der wesentlichen Bausteine aufgezählt werden: Zunächst mussten die bisherigen Mitnutzer des Gebäudes Kirchstraße 10 wie beispielsweise der Schützenverein Bauerschaft adäquat andernorts untergebracht werden. Dies konnte schließlich nur im Zusammenhang mit einer ebenfalls fälligen Umsiedlung der Kleintierzüchter aus der Funkenstiege realisiert werden. Eine geeignete Immobilie musste mit dem Gebäudekomplex in der Gutenbergstraße gefunden und ausgebaut werden. Auch für den Moscheeverein musste eine Alternative gefunden werden, die sich in der ehemaligen Johannesschule fand. Diese wiederum musste vorübergehend bis zur Auflösung im Schulgebäude Marktstraße untergebracht werden. Auch für das ehemalige Jugendhaus in der Franziskusstraße musste aufgrund des maroden Zustands und der immensen Unterhaltskosten nach einem neuen, besseren Standort gesucht werden. Es galt zudem, das alte Gebäude zu veräußern und vorher erst einmal die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Schließlich wurden diese Entwicklungen und Handlungsstränge zusammengeführt und die Idee eines Zentrums für die Jugend und für die Kultur entwickelt. Nachdem auch die Kirchengemeinde Zustimmung signalisierte, galt es eine Finanzierung für das ehrgeizige Projekt auf die Beine zu stellen. Mittel aus dem Stadtsanierungstopf und weitere Gelder aus speziellen Landesfonds, Kreis- und Sparkassenstiftungsmittel mussten eingeworben werden, um schließlich mit einer Bausumme von 1,5 Millionen Euro und einem Eigenanteil von nur 20 % das Projekt umzusetzen.

Unbestritten ist, das dieses Zentrum  etliche Mütter und Väter haben wird, gerade auch aus dem ehrenamtlichen Bereich. Aber wer glaubt, dieses Projekt wäre unter den beschriebenen komplizierten und für Außenstehende verwirrenden Umständen ohne  Führung durch den amtierenden Bürgermeister auf die Erfolgsschiene zu setzen gewesen, der irrt sich gewaltig. In 27 Wochen werden wir wählen und vorher an dieser Stelle noch viele weitere Gründe für eine kluge Wahlentscheidung  lesen können.

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Mit Visionen in die Schule gehen

Alles richtig gemacht! Nicht sehr oft kann das bei den Entscheidungen und Projekten am Ort gesagt werden, aber hier trifft es zu. Es war und bleibt die vielleicht wichtigste Entwicklung dieser Zeit für unsere Stadt.

Mit dem Neubau der Grundschule an der Brennereistraße, und der damit verbundenen Einkaufszentrumentwicklung an der Marktstraße,  ist ein modernes Schulzentrum entstanden. Und alle gemeinsam können sehr zufrieden sein. Selbstverständlich zunächst  die von Beginn an überzeugten Projektplaner und -unterstützer in Rat und Verwaltung, die unbeirrt gegen Widerstände  für die richtigen Beschlüsse gesorgt haben. Und selbstverständlich die Eltern- und Lehrerschaft der Johannesschule und Grundschule Marktstraße. Dann aber auch die zunächst Zögerlichen, die Bildungssparfüchse und Bedenkenträger. Auch wenn sie sich –glücklicherweise (!) – nicht durchsetzen konnten, so haben sie doch letztendlich mit kritischer  Unterstützung  zum  Gelingen beigetragen. Beispielsweise zur Punktlandung beim Kostenrahmen von 5,2 Millionen Euro. Und sie haben uns allen erspart, diese Weichenstellung mit knappen Mehrheiten treffen zu müssen. Freuen wir uns gemeinsam über die Schule, das Schulzentrum und  die damit verbundenen städtebaulichen Entwicklungen. Gelegenheit dafür gibt es  für Bentheimer und Gäste, die Inspirationen  suchen,  am morgigen Samstag beim Tag der Offenen Tür in der Brennereistraße.

Schon ein Blick auf die Außenflächen mit den sensationell vielfältigen Spiel- und Aufenthaltsflächen (nur Ausschnitte  auf Foto 1), in den Hang hineingebaut und mit überzeugenden Lösungen im Detail (Foto 2) begeistert:

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Auch am Burggymnasium wurde und wird kräftig investiert und der Schulstandort somit für die kommenden Schülergenerationen ausgebaut. Die neue Sporthalle wird dazu beitragen, dass nicht nur die Grundschüler die Schule ganz anders erleben, als es noch vor einigen Jahren der Fall war.

Alles neu, alles gut? Schön wäre es, aber davon sind wir weit entfernt. Auch wenn wir vor Ort unsere Hausaufgaben machen und für die besten Voraussetzungen sorgen, so bleibt dennoch viel zu verbessern. Der „Frankfurter Zukunftsrat“ hat vor Jahren mit 19 Thesen zur Zukunft der Schule eine aus meiner Sicht bemerkenswerte und immer noch aktuelle Leitlinie vorgelegt. Wenn wir vor Ort, auf Stadt- und Kreisebene, mit den eingeschränkten, gleichwohl aber vorhanden Mitteln im Sinne der Thesen an dem Rad mitdrehen können, dann sollten wir es tun! Hier die wesentlichen Auszüge:

„- Die bisherigen Reformen im Bildungswesen sind an den wichtigsten Personen, den Lehrern, vorbeigegangen…. Bisher haben sich die Reformen weitgehend auf die Veränderung von Strukturen beschränkt; um die Veränderung der Personen, die die Strukturen mit Leben füllen sollen, die Lehrer, hat man sich wenig gekümmert.

– Den Mittelpunkt aller Anstrengungen bildet bisher das akademische Lernen; die Persönlichkeitsbildung findet nur unzureichend Beachtung. Zu viele Kinder leiden an einem Mangel an Zuwendung von Erwachsenen und an einem Mangel an gestalteter Gemeinschaft. Die Chancen für Kinder aus bildungsfernen Schichten, eine höhere Bildung zu erlangen, bleiben gering. Die Integrationsförderung von Kindern ausländischer Herkunft gelingt nur bedingt, auch die Förderung und Charakterbildung der Hochbegabten aller Schichten bleibt unzureichend.

– Eine Ursache vieler Defizite liegt in dem einseitigen Bildungsbegriff der deutschen Bildungspolitik. Sie reduziert Bildung technokratisch auf Kompetenz und Wissenserwerb. Die Bildung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen bleibt weitgehend der Familie überlassen, die diese Aufgabe oft nur noch unzureichend erfüllen kann.

– Bildung heißt, sich Werte, Wissen und Können aneignen, um daraus Orientierung für das Handeln zu gewinnen. Wer bildet, muss sich des Menschenbildes versichern, dem er folgt. Wenn Bildung gelingt, führt sie zu einer Haltung, wie man der Welt und anderen Menschen begegnen sollte. Kinder erwerben Bildung durch Nachahmung von Vorbildern, durch Anleitung von Erwachsenen, durch gestaltetes Zusammenleben, durch alle Formen des Spielens (Sport, Theater, Musik und anderes) und durch akademisches Lernen. Dabei spielt der Erwerb von Sprachkompetenz eine zentrale Rolle.

– Die Vorschläge des Zukunftsrates konzentrieren sich auf die Schule. Diese soll über ihren bisherigen Bildungsauftrag hinaus dafür sorgen, dass Lehrer sich jungen Menschen innerhalb und außerhalb des Unterrichts intensiv zuwenden können, um das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen zu stärken.

– Alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland müssen an jedem Schultag eine lebendige Gemeinschaft finden, die ihnen hilft, Vertrauen in die eigenen Kräfte zu gewinnen und zu lernen, respektvoll miteinander umzugehen.

– Alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland müssen die Sprache, zentrales Medium der Bildung, in Wort und Schrift beherrschen. Zur Förderung der deutschen Sprache und der interkulturellen Kompetenz müssen eigene Programme entwickelt werden.

* ….Lehrer….Sie sollten sich nicht nur als „Unterrichter“ verstehen, sondern zu „Menschenbildnern“ werden. Sie müssen bereit sein, Vorbilder für junge Menschen zu sein und ihnen über den Unterricht hinaus als Ratgeber, Förderer, Kritiker und Wegweiser zu dienen.

– Kein Kind geht verloren, an das ein Lehrer glaubt. Um aber an ein Kind glauben zu können, müssen Lehrer Gelegenheit haben, die Kinder in ihren Stärken zu entdecken. Das können sie besser, wenn sie Kinder nicht nur im Unterricht, sondern auch in anderen Zusammenhängen erleben. Die Veränderung von Strukturen ist notwendig, aber nicht ausreichend, um die genannten Defizite zu beheben. Kinder brauchen die Zuwendung und die Zeit von Menschen, die ihren Glauben an die eigenen Begabungen stärken.

– Die beste Möglichkeit, den Bildungs- und Erziehungsauftrag in gleicher Weise zu erfüllen und allen Kindern und Jugendlichen gestaltete Gemeinschaften und Zuwendung von Erwachsenen zu sichern, ist die Ganztagsschule.

–  Die Schulen müssen so eingerichtet werden, dass sich Lehrer und Schüler gern auch am Nachmittag dort aufhalten.

– Die Aus- und Fortbildung von Lehrern muss grundlegend erneuert werden. Lehramtsstudierende müssen dahin geführt werden, ihre grundsätzliche Eignung für den Lehrerberuf im Laufe des Studiums zu prüfen.

– In Deutschland muss die Ganztagsschule flächendeckend und verpflichtend eingeführt werden.*Ganztagsschule heißt mehr als den ganzen Tag Schule! Ganztagsschule heißt nicht den ganzen Tag Unterricht, sondern morgens Unterricht, gemeinsames Mittagessen und am Nachmittag Hausaufgaben, Förderunterricht, Spiel und Erlebnispädagogik: Theater, Sport, Musik, handwerkliche Arbeit, Schülermitverantwortung, Unternehmungen in der Natur, schöpferische Medienarbeit, wirtschaftliche Schülerunternehmen, Raum für Stille.

– In der Ganztagsschule werden Kinder und Jugendliche von Lehrern ganzheitlich gefördert. Eine entscheidende Bedingung muss dafür allerdings erfüllt sein: Wer morgens unterrichtet, muss auch am Nachmittag Schüler betreuen, mit ihnen Hausaufgaben machen, Förderunterricht geben und Partner im Spiel und bei anderen Tätigkeiten sein.

– Durch die flächendeckende Einführung der Ganztagsschule gewinnt Deutschland den Anschluss an Europa. Der internationale Vergleich zeigt: Dieses Schulmodell ist erfolgreich und ein Gewinn für alle — Kinder, Eltern und Lehrer. Konzeption und Wirklichkeit vieler Ganztagsschulen, die es in Deutschland schon gibt, sind so überzeugend, dass immer mehr Eltern ihre Kinder gerne solchen Schulen anvertrauen, in die die Kinder und Jugendlichen auch selber gern gehen. „

Das sind hehre Ziele, das sind Visionen. Und in der Politik wird immer wieder kolporiert, dass man doch zum Arzt gehen möge, wenn man Visionen habe. Aber war nicht noch vor kurzem ein Schulzentrum mit neuer Grundschule in der Brennereistraße auch nur eine Vision? Wünschenswert zwar, aber doch auf absehbare Zeit nicht zu realisieren? Also: vergessen wir die Patholisierung von Visionen. Die Arbeit an  Visionen  dürfte  Pflichtaufgabe der Politiker auf allen  Ebenen sein!

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Goodbye Schule Marktstraße

Mit etwas Wehmut begleiten einige Zeitgenossen den Abriss der Schule in der Marktstraße. „Da werden Erinnerungen wach-gute und schlechte“, wird bei FB gepostet. Oder auch „Ist doch irgendwie traurig“. Finde ich überhaupt nicht. Drei tagesaktuelle Fotos verdeutlichen  100 Jahre Bentheimer Grundschulgeschichte:

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Das bisschen Wehmut vergeht bei mir sehr gut, wenn ich mir jetzt die neuen, hellen, freundlichen, zeitgemäßen Klassenzimmer für die Grundschüler in der Brennereistraße ansehe. Was für eine Entwicklung vom Ursprungsgebäude aus dem Jahre 1909 bis zum Neubau 2012. Hier das Gebäude in der obereren Brennerreistraße. Immerhin noch nett anzusehen, aber für Grundschulzwecke nicht mehr geeignet. Und dann die Marktstraße: Goodbye fensterlose Flure, schlecht heizbare Klassenzimmer, immer feuchte und unfreundliche „Aula“, tschüß Turnhalle aus den 50ern mit aufgemalten Toren und Pappen vor den Fenstern! Tschüß Schulgebäude Marktstraße mit „Adler“ über dem Eingang! Der Adler fürs Museum und für die Kinder nur das Beste in der neuen Schule in der Brennereistraße und für uns Realschuloldies ein paar gute Erinnerungen. Ende gut, alles gut!

 

 

 

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Was lange währt, wird endlich gut + Irren ist menschlich

Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt auch für einige Projekte in Bad Bentheim.

Beispiel Nummer 1: Samstag konnte nun die neue Grundschule offiziell eingeweiht werden. Fünf Jahre sind seit den ersten Diskussionen um einen Neubau als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Schulbau in der Marktstraße vergangen. Eine moderne, helle und freundliche Grundschule bietet jetzt tolle Lern- und Lehrbedingungen. Eine Reihe richtiger, und zum Teil umstrittener Entscheidungen war dafür erforderlich. An einem entscheidenden Punkt konnte sich eine Mehrheit aus SPD und Grünen nur ganz knapp im Rat durchsetzen. Zuvor hätte eine Entscheidung für ein Einkaufszentrum nahe der Feuerwehr schon die Voraussetzungen für den Erwerb der Marktstraßenflächen durch K+K   und somit für die Neubaupläne der Grundschule verhindert. Das war nur von Hellsehern vorhersehbar, aber gleichwohl -zugegebenermaßen- die richtige Entscheidung. So hat der  Bau der neuen Grundschule viele Väter und Mütter.

Beispiel Nummer 2: Tatsächlich wurden jetzt auf dem Rathausplatz neue Bäume gesetzt. Nach Überzeugung des Autors dieser Zeilen ein lange überfälliger Schritt, denn der Bereich rund um den Rathaus- oder Pariser Platz gilt keinesfalls als gelungenes Beispiel der Stadtentwicklung. „Das Beste daraus machen“ kann da nur die Devise sein. Und etwas Grün trägt sicher zu einem optisch angenehmeren Gesamtbild bei. Gleichwohl: Das hätten wir auch früher haben können. Hier ein Auszug aus dem Protokoll der 8. Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Stadt Bad Bentheim am 11.05.1998 im Sitzungssaal des Rathauses: „Nach einer eingehenden Ortsbesichtigung beantragte Herr P., auf der Westseite des Platzes Säulenbuchen zu setzen, wie es die Kreissparkasse beantragt habe. Auf der Ostseite sollten 2,50 Meter von der Hauswand des neuen Gebäude entfernt insgesamt vier Kübel mit den gleichen Bäumen aufgestellt werden,…..“ Es entwickelt sich eine Diskussion, in der seitens der Grünen eine Fassadenbegünung mit Kletterpflanzen ins Gespräch gebracht wurde und von der Verwaltung darauf hingewiesen wurde, dass die Aufstellung von Kübeln dort unmöglich sei. Dennoch: „Herr P. hielt seinen Antrag aufrecht, auf der Ostseite des Platzes jeweils gegenüber denen auf der Westseite Säulenbuchen in Kübeln aufzustellen.“ Und dann hält das Protokoll fest: „Dieser Antrag wurde zur Abstimmung gestellt und mehrheitlich abgelehnt“. Der Protokollant meinte es gut mit Herrn P., denn es gab nur eine einzige Stimme für den Antrag zur Aufstellung weiterer Bäume, nämlich die eigene Stimme des Antragstellers P. Kein Parteigenosse fühlte sich zumindest zu einer Stimmenthaltung verpflichtet. Immerhin: der als Gast in dieser Ausschussitzung anwesende Ratsherr Herr R. gab unterstützend zu Protokoll: „Auch sollten die Bäume vor der Kreissparkasse einen Gegenpol auf der anderen Seite des Platzes erhalten.“ Es fand sich dann als Lohn für das mutige und einsame  Vorpreschen  im Beschluß (!) die Formulierung…“Die Frage der Begrünung der Ostseite des Platzes ist weiter zu verfolgen“.

Tja, und das hat dann 14 Jahre gedauert. Und aus der Ostseite wurde die Nord- und Südseite, darauf muss man ja erst einmal kommen. Mit der Gestaltung der Innenstadt und den Gebäuden dort müssen und können wir inzwischen leben, die zusätzlichen Bäume werden  sicher etwas dazu beitragen.

„Was lange währt wird endlich gut“. Oder „…wird endlich etwas besser“, könnte man feststellen und gleichzeitig einen Gruß nach Italien an Ratsherrn R. schicken.

Manche Dingen müssen sich wohl langsam entwickeln und darauf warten, dass die Zeit reif wird für Entscheidungen. Weitere Beispiele aus der Bentheimer Lokalpolitik hierfür folgen in den nächsten Wochen. Im Rathaus und hier im Bentheim-Blog.

Und hier die Nord- und Südseite des Platzes mit den frisch gepflanzten Säulenbuchen, die hoffentlich kräftig wachsen und viel Grünmasse entwickeln werden:

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Freude schöner Götterfunken

Wenn das kein Grund zur Freude ist:

Heute wurde der Grundstein für unsere neue Grundschule an der Brennereistraße gelegt und es wurde das Bauschild enthüllt. „Freude schöner Götterfunken“ war der passende Beitrag der drei Rathaustrompeter.

Und große Freude war den vielen Grundschülern aus der Marktstraße, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern, Schulleitern, Planern, Ratsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern deutlich anzusehen. Die Mienen hellten sich dann bei den meisten Gästen dann noch weiter auf als unser Bürgermeister neue Zahlen präsentierte. Der Kostenrahmen wird so weit unterschritten, dass jetzt auch noch der Schulhof gestaltet werden kann.

Es sah nicht immer so aus, als ob das Projekt Grundschule, man könnte auch „Projekt Schulzentrum“ sagen, tatsächlich realisiert werden könnte. Im März 2010 lag es einzig und allein an der kanppen rot-grünen Ratsmehrheit. Hier stand das komplette Projekt mit vielen Komponenten wie Einzelhandelstandort Marktstraße, Verlagerung K+K aus der Johann-Krabbe-Straße, Abriß des Schandflecks Ecke Funkenstiege, Aufgabe der maroden Turnhalle Marktstraße kurz vor dem Aus. Drei Stimmen Mehrheit gaben dann den Ausschlag. Bei den Folgeabstimmungen gab es dann wieder deutlichere Mehrheiten. Gut so, denn eine so weitreichende Entscheidung verdient breite Unterstützung.

Die alte Schule entspricht aus meiner Sicht nicht mehr den Ansprüchen, die wir an eine moderne Bildungseinrichtung für unsere Kinder stellen sollten. Kinder, Lehrer und Eltern haben besseres verdient. Zudem wäre die alte Schule nach den notwendigen Sanierungen viel zu kostspielig im Unterhalt geworden. Also eine Gefühls- und Vernunfteintscheidung für die neue Grundschule!

Vielleicht wird es einigen Lesern dieses Blogs so gehen wir mir, wenn der Abrissbagger in der Marktstraße anrückt: etwas Wehmut, weil man mit der  früheren  Realschule viele Erinnerungen verbindet. Aber eben auch Freude darüber, dass die Kinder heute bessere Voraussetzungen vorfinden.

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