Monatsarchiv: Dezember 2014

Bad Bentheim 2014 – Ein lokalpolitischer Jahresrückblick

Unter den zahlreichen Themen, die in diesem Jahr für unsere Stadt von besonderer Bedeutung waren, möchte ich einige Punkte in einem kurzen Jahresrückblick nochmals herausstellen und kommentieren. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und aus meiner persönlichen Sicht sind das:

1. Städtebauliche Entwicklung Ochtruper Straße / Franziskusstraße: Endlich konnte der Straßenzug in Richtung Stadtmitte und das Tor zur Volksbank/Schloßstraße saniert werden. Mindestens genauso wichtig ist die Sanierung der Gebäude rund um das ehemanlige Franzikushospital und die Platzgestaltung in diesem Bereich. Konsequent ist der noch zu beratende Antrag der SPD-Stadtratsfraktion, der eine weitergehende Straßensanierung bis in den Bereich ehem. Steenweg fordert und hierzu Finanzmittel aus der geplanten Bahnhofstraßensanierung vorsieht. Die Stadtsanierung muss fortgesetzt werden!

2. Flüchtlingshilfe: Zahlreiche Einwohner haben sich vor einigen Wochen im Rathaus eingefunden, um die Flüchtlingshilfe in unserer Stadt zu intensivieren und sich persönlich daran zu beteiligen. „Bentheim – Ort der Vielfalt“ ist damit nicht nur ein Anspruch, den wir plakativ am Rathaus darstellen, sondern eine Herausforderung für die Menschen, die hier leben. Gut finde ich auch, dass in Fragen der Unterbringung von dezentralen Lösungen unter Verzicht auf Sammelunterkünften gesprochen wird und ganz hervorragend finde ich die Richtung, die unser Bürgermeister Volker Pannen dabei vorgegeben hat: „Jede Nachbarschaft muss bei uns in der Lage sein, eine  Flüchtlingsfamilie aufzunehmnen“.

3. Energieversorgung/Strom- und Gasrechnung: Bad Bentheim hat ein eigenes Stadtwerk und ich gehöre zu den ersten Kunden. „Wir freuen uns, dass Sie gemeinsam mit uns die Stadt Bad Bentheim zukunftsreif machen möchten. Gern werden wir Sie so schnell wie möglich mit Energie versorgen“, schrieb mir die ebb. Die Konditionen sind überaus günstig und daher hier der Kontakt für Wechselwillige: Telefon 7346 und persönlich donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr im Kundencenter direkt neben dem Rathaus.

4. Bürgermeisterwahl: Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl im Mai war sehr deutlich. Es ist ein persönlicher Verdienst des Bürgermeisters Dr. Volker Pannen für die Arbeit und für das Auftreten in den vergangenen acht Jahren. Das eindeutige Ergebnis ist meines Erachtens aber ebenso ein Auftrag für die kommenden Jahre, die Entwicklung unserer Stadt  weiterhin aktiv fortzusetzen.  Die Wähler haben gesprochen: Weiter so. Ich finde, sie  haben gut gewählt!

5. Bauprojekte: Das Schloßparkcenter hat eröffnet, es gehört jetzt zum Stadtbild, der Einkauf dort für viele Konsumenten zum Alltag. Die Verkehrssitutaion ist in Ordnung und die Einzelhandelkonkurrenz bewegt sich. Die Aufregung hat sich auf ein anderes Projekt, nämlich die Wohnbebauung am ehemaligen Jugendhaus gerichtet. Die Stadtratsfraktionen haben bereits im Mai gemeinsam die Pläne für eine Wohnanlage gestoppt, die in ihren ursprünglichen Plänen weder zu Bentheim noch zur Franziskusstraße/Unterstraße passen würde. Zusätzlich hat eine Bürgerinitiative sehr öffentlichkeitswirksam ihre ablehnende Haltung deutlich gemacht und dazu beigetragen, dass jetzt nach Einschaltung geeigneter Stadtplaner ein gelungener und hoffentlich konsensfähiger Gestaltungsvorschlag auf dem Tisch liegt. Eine gute Entwicklung!

6. Kultur: Das Otto-Pankok-Museum überzeugt einmal mehr mit einer Ausstellung, aktuell mit „Für Grafschaft, Volk und Vaterland“. Die Freilichtbühne feiert erneut Besucherrekorde  mit einem populären Musical, der Kammerchor liefert das kulturelle Highlight für die Stadt im Jahre 2014: eine grandiose Aufführung der Carmina Burana in den Werkhallen an der Hilgenstiege. Bemerkenswerte Angebote  in einer Kleinstadt! Und besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass es sich nicht um eingekaufte und importierte Events handelt, sondern Menschen aus der Stadt mit ihrer eigenen Kreativität, mit Können und großem persönlichen Einsatz  am Werk sind und die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren. Und diese Tatsache sollten wir im Blick behalten, würdigen und unterstützen.

Auf ein wiederum spannendes, von  positiven sozialen, städtebaulichen und kulturellen Entwicklungen geprägtes Jahr 2015 in Bad Bentheim!

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Ihr Kinderlein kommet – Mein Weihnachtsblog

682.000 Kinder wurden 2013 in Deutschland geboren, etwa 120 davon erblickten in Bad Bentheim das Licht der Welt. Herzlich willkommen!
In spätestens zwei Jahren geht es in den Kindergarten, vielleicht vorher schon in die Krippe. 2019 folgt die Einschulung. Unser Bildungssystem mit seinen Stärken und leider auch all seinen Schwächen wartet schon.
In den vergangenen Jahren wurde kräftig investiert. Kindergärten wurden ausgebaut, erweitert oder saniert. Schulstandorte wurden zusammengelegt und eine neue Grundschule an der Brennereistraßé  gebaut. Prima Voraussetzungen für ein Aufwachsen in Bentheim, zweifellos!
Sind diese Ausbauten und die regelmäßige Unterstützungen in Millionenhöhe für den Bildungssektor ausreichend, um die Kinder, die Jugendlichen und auch ihre Eltern beim Wachsen und Erwachsenwerden bestmöglich zu begleiten? Keinesfalls!
Der Stadtrat hat vor einigen Tagen bei der Verabschiedung des Haushalts  weitergehende Akzente gesetzt.
So taucht im Haushalt 2015 eine Summe von fast 250.000 € (eine Viertel Millionen Euro pro Jahr!) für die Sportvereine auf, die diesen Betrag in erster Linie für die Pflege und Unterhaltung ihrer Fußballplätze verwenden werden. Angesichts vieler Kinder, die in den Sportvereinen und natürlich in erster Linie in den Fußballmannschaften Sport treiben, Zeit in einer Gemeinschaft verbringen und daran und damit kräftig wachsen können, ist das eine sinnvolle Unterstützung.
Eine Investition in die Zukunft und für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt ist ebenfalls die jetzt vertraglich neu fixierte Unterstützung des Jugendhauses. In neuen, großzügigen Räumen in der Kirchstraße (Foto) untergebracht und mit einem Veranstaltungssaal im Gebäude versehen,  kann weiterhin Jugendarbeit betrieben werden. Wenn damit auch Jugendliche erreicht werden, die weder am Sport noch an der Jugendfeuerwehr oder Freilichtbühne Interesse haben, dann kann das wie die Unterstützung des Sports als angebracht und angemessen gesehen werden. Das Jugendhaus in seiner Aufgabenbreite und zudem mit dem Leuchtturmprojekt „Konzertinitiative Alternation“ ist wie der Sport ein wichtiger Faktor, ein Leistungsträger am Ort für die Kinder und Familien.
Dass es damit für unsere Gesellschaft in punkto Kinder- und Jugendarbeit sowie Familienhilfe und Sozialarbeit nicht getan sein darf, zeigt eine aktuelle Mitteilung aus dem Sozialministerium in Hannover. Projektmittel fließen auch in die Grafschaft, damit Kindern besser geholfen werden kann, die Opfer von Gewalt in der Familie geworden sind.
Unbeschwertes Fußballspielen, Zeit mit Freunden im Jugendhaus, Konzerte auf die Beine stellen, bei der Freilichtbühne mitspielen oder bei der Jugendfeuerwehr mitmachen, all dies ist die eine Seite, die wir uns wünschen und die wir fördern. Gewalt in der Familie in allen Ausprägungen ist eine weitere Realität für viele Kinder.

Und ein Aufwachsen in materiell schwierigen Lebensverhältnissen ebenfalls. Wenn ortsansässige Restaurants dankenswerterweise ein üppiges Weihnachtsessen für diese Familien ausrichten, ist das zunächst einmal eine gute Tat. Der zweite Gedanke: ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Auch Kleinstadtpolitik ist aufgefordert,  dies für den eigenen Wirkunskreis zur Kenntnis zu nehmen und an weiteren, noch zielgenaueren Verbesserungen zu arbeiten.  Ein Anlass zum Nachdenken und eine Aufforderung zum Handeln über die Weihnachtszeit hinaus ist es allemal.

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Marsch, marsch, Hurrah!!

„100 Jahre Erster Weltkrieg“, das ist eines der großen Themen in diesem Jahr. Auf lokaler Ebene ist die Ausstellung „Für Grafschaft, Volk und Vaterland“ im Gildehauser Otto-Pankok-Museum ein wesentlicher Anknüpfungpunkt bei der vernachlässigten Auseinandersetzung mit dem Thema, das immer noch viele Gegenwartsbezüge aufweist. Bereits bei der offiziellen Eröffnung vor einigen Wochen machten die Initiatoren deutlich, dass es nicht um eine heimatkundliche Ausstellung von Gegenständen gehen soll. Den Besucher erwartet vielmehr eine vielschichtig konzeptionierte und zusammengestellte  Ausstellung mit Lithographien bekannter Künstler von Max Liebermann über Heinrich Zille bis Käthe Kollwitz, mit Fotos aus Familienalben und eben auch Ausstellungsstücken wie Pickelhauben und Kriegswerkzeug. Auch audiovisuelle Medien stehen bereit. Dabei kann so gegensätzlichen Lebensschicksalen wie dem des Grafschafter Jagdfliegers Derk Averes  oder eines der wenigen Widerständler, Wilhelm Iemhoff (Bürgemeister von Wielen und Kreistagsabgeordneter) nachgeforscht werden.

Der Ausstellung sind viele interessierte Besucher zu wünschen. Und gerade für Schulen bietet sich hier eine seltene Gelegenheit, das Thema in einer für Schüler interessanten Form aufzugreifen. Es ist schwer nachvollziehbar, dass bisher nur eine einzige Schulklasse aus der Grafschaft davon Gebrauch gemacht hat, obwohl der Landkreis Grafschaft Bentheim sogar die Buskosten für die An- und Abfahrt übernimmt. Also liebe Leserinnen und Leser: Bitte Geschichts- und andere Lehrer/-innen auf diesen außerschulischen Bildungsort aufmerksam machen! Die Ausstellung läuft noch bis Ende Januar.

Erfreulich ist dagegen, dass der Historiker Dr. Helmut Lensing sowie die Universitäten Osnabrück und Vechta weitere Materialien aus der Zeit 1914 – 1918 aufarbeiten werden. In Kooperation mit dem Heimatverein Grafschaft Bentheim wird der Landkreis eine Dokumentation erarbeiten, die besonders für unterrichtliche Zwecke geeignet sein soll. Im Kulturausschuss des Kreistages  wurde zudem eine Ausstellung mit  Vorstellung der Dokumentation für das Jahr 2018 angekündigt. Wir stehen  mit der Ausstellung und den daraus entstandenen Projektideen also noch am Anfang der Aufarbeitung einer heimathistorisch wichtigen Epoche. Die Aktualiät des Themas wird unter anderem deutlich bei Betrachtung einer Lithographie Max Liebermanns: Soldaten ziehen fanatisiert und nationalistisch gestimmt mit dem Schlachtruf „Marsch, marsch Hurrah!!“ in den Kampf.

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Ein rundum gelungenes Wochenende!

Der Glühwein ist getrunken, die Würfel sind gefallen und die Bratwurst ist vertilgt. Die  Blockflöten sind  wieder in der Schublade verschwunden und die Holzbuden werden abgebaut. Der Bentheimer Weihnachtsmarkt 2014 ist vorbei!

Einmal mehr war die einzigartige Stadtkulisse im Schatten der Burg der Ort für eine publikumsstarke Veranstaltung mit rekordverdächtigen Besucherzahlen, guten Umsätzen bei Händlern und Gastronomie. Vorweihnachtliche Zufriedenheit war und ist angesagt.

Sogar die Wilhelmstraße wurde einbezogen und mit Ständen versorgt. Eine gute Idee und ein hoffnungsvoller Anfang. Bei der Neuauflage wäre es sicher hilfreich,  die in Richtung Herrenberg strömenden Besuchermassen mit Verkaufsbuden gleich am Bismarckplatz in die Wilhelmstraße zu ziehen.

Und unser Haus des Gastes (Touristinformation) präsentierte sich als solches, machte seinem Namen Ehre mit Öffnungszeiten außerhalb der Bürostunden!

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Für Tagestouristen dürfte der Bentheim-Besuch ein gelungener Wochenendausflug gewesen sein, für den Handel und die Gastronomie einige umsatzstarke Tage, für die Stadt ein Imagegewinn und für viele Bentheimer ein gern genutzter Ausgehtag zum Treffen, Wiedersehen und Feiern. Es war ganz einfach ein gelungenes Adventswochenende.

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