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Von der Befragung zur Beteiligung

Die Schüttorfer sind mit der Lebensqualität in ihrer Stadt ganz überwiegend zufrieden, wünschen sich gleichzeitig eine attraktivere Innenstadt, mehr Anerkennung für das Ehrenamt und einen offenen Dialog mit Verwaltung und Politik. Dieses Ergebnisse der „Bürgerumfrage 2020“, veröffentlicht in einem GN-Artikel am heutigen Tag, sind  für unsere Nachbarn von Interesse, denn die Stadtverwaltung beabsichtigt, die Ergebnisse in spätere Projekte einfließen zu lassen. Wer die Obergrafschaft mit Bad Bentheim und Schüttorf auch als gemeinsamen  Lebens-, Bildungs-, Arbeits-, Wirtschafts- und Freizeitraum  betrachtet -und ich sehe das so- wird sich über  jede gute Nachricht aus der Nachbarschaft freuen.

Wie sieht es mit der Zufriedenheit der Bentheimer mit ihrer Stadt aus? Zuverlässige Umfragen sind mir nicht erinnerlich. In meinem Blog vom 25. Januar („Das Bentheimer Paradox) habe ich mich zwar über gelegentliches Nörgeln auf hohem Niveau geärgert, dies jedoch auf Projekte und Veränderungen in der Stadt bezogen. Ich vermute ganz realistisch allerbeste Noten bei der Frage, ob sie, die Bentheimer*innen, gerne in Bad Bentheim leben und mit der Lebensqualität zufrieden sind.  

Wenn es darum geht, das sich Bürger*innen konkret einbringen können, hat unsere Stadt viel Positives geleistet. Neben neu eingerichteten Beiräten, zum Beispiel für Senioren, für Menschen mit Handicap oder Beteiligungsprojekte für Kinder und Jugendliche, erinnere ich an die Bürgerbeteiligung an den Stadtentwicklungskonzepten mit den ganz konkreten Zielen und Projekten in unserer Stadt. Den Bürger*innen wurden in Zukunftswerkstätten vielfältige Mitwirkungsmöglichkeiten eröffnet. Das ist auch unverzichtbar, denn schließlich ist die Stadt bei der Umsetzung des Stadtentwicklungskonzeptes auf die Mitwirkung seiner Einwohner*innen angewiesen.

Wie gesagt: Leitbilder, Ziele und Projekte beschreibt dieses Konzept und bieten damit einen Rahmen für die Entwicklung der Stadt. Wer sich dafür interessiert, findet darin  Fakten und Grundlagen für die Diskussion, für die berufliche oder unternehmerische  Tätigkeit oder die Arbeit im Verein. Schließlich müssen sich auch die politischen Parteien und die Verwaltung  an den selbstgesteckten Zielen messen und eine Rückkoppelung zur Einwohnerschaft kann dabei nur positiv sein.

Und um auf die Eingangsthesen aus der Nachbarstadt zurückzukommen: Fundierte Mitwirkungsmöglichkeiten auf der Basis von Fakten unterstützen die effektive Beteiligung enorm, sorgen für transparente Entscheidungen, erschweren somit Hinterzimmerpolitik und führen bestimmt zu größerer Zufriedenheit mit dem Wohn- und Lebensort.

Auf der neuen Homepage der Stadt ist das „Stadtentwicklungskonzept Bad Bentheim 2035“ leicht zu finden. Es wird in Kurzform präsentiert und kann auch in vollem Umfang gelesen werden. Es lohnt nicht nur den gelegentlichen Blick! Und später muss es aktualisiert und fortgeschrieben werden. Natürlich mit breiter Bürger*innenbeteiligung.

Ein Kommentar

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Ortseingänge aufwerten

 

Seit vielen Jahren gibt es viel beklagte städtebauliche Defizite an den Ortseingängen und ganz besonders an der Bahnhofstraße und am Ortseingang bei Lenzing/Tonino. Und bereits seit Jahren wurde an Lösungen für die Problematiken gearbeit. Zuletzt definierten Rat und Verwaltung im Wissen um die anstehenden Veränderungen im Stadtentwicklungskonzept Bad Bentheim 2035 das Ziel: „Weitere Ortseingänge optisch aufwerten und Straßenquerschnitte anpassen“.

Jetzt wird es für alle sichtbar. Die Abrissbirne wurde und wird noch am Kaiserhof und auf der ehemaligen Hofstelle Schulte-Kolthoff geschwungen.

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Die Bauprojekte werden vorbereitet und im Rat vorgestellt, diskutiert und bewertet. Das Engagement für die besten Lösungen ist auf allen Seiten groß und reicht von Ideen zur Begrünung des neuen Siedlungsrandes im Westen über die optimale Verkehrsanbindung eines neuen Wohngebiets bis zur Gebäudegestaltung am nördlichen Stadteingang.

Erfreulich ist auch, dass endlich ein neuer Kreisverkehr (d e r Kreisverkehr) geplant wird, denn erstmals tauchen im städtischen Haushalt Finanzplanungsmittel hierfür auf.  Da gibt es ja wohl keine zwei Meinungen!

Bei solchen Perspektiven zaubert selbst an einem trüben und verregneten Sonntagmorgen der Blick auf die Abrissbagger dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht: Kaiserhof und Hofstelle: It´s Time to say Goodbye! (Foto aus der Kölner Innenstadt)

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Gastronomie als Wachstumsfaktor

Das Schloßparkcenter an der Funkenstiege ist für Bad Bentheim eine Erfolgsgeschichte! Falk Hassenpflug, Referent der Industrie- und Handelskammer Osnabrück, belegte heute bei der Zukunftswerkstatt in der Grundschule erneut mit Fakten und Zahlen: Kaufkraft wurde durch das Einkaufzentrum nach Bad Bentheim zurückgeholt. Die immer wieder einmal auftauchenden Gerüchte vom Schaden des Centers für die Stadt und besonders für die Innenstadt sind widerlegt. Das Schloßparkcenter ist ein Gewinn für Bad Bentheim.

Und ein Gewinn wäre ebenfalls ein neues Cafeangebot im nördlichen Schloßparkbereich in der Nähe des Spiel- und Minigolfplatzes. Keinesfalls würde sich dies zu Ungunsten der Innenstadtgastronomie auswirken, sondern vielmehr zur Attraktivitätssteigerung und höheren Besucherfrequenz nicht nur des Schloßparks, sondern der Stadt insgesamt führen. Außerdem bietet ein Cafeangebot an dieser Stelle ansässigen Gastronomen Entwicklungsmöglichkeiten und Beschäftigung für Mitarbeiter.  Setzen wir  auf Wachstum in den Bereichen, die für Bad Bentheim und die Menschen hier wichtig sind! Neben dem Handel, Logistik ist das ganz besonders der Tourismus und die Gastronomie, wie der Wirtschaftsförderer des Landkreises heute ebenfalls in der Zukunftswerkstatt heraustellte.

Wäre die Anregung für ein Cafeangebot im Schloßpark nicht bereits  in der WIKI-MAP zur Stadtentwicklungsplanung eingetragen, hätte ich dies gerne getan. Für viele weitere gute Ideen ist die Map bis 30. Juni freigeschaltet: http://www.zukunftbadbentheim2035.de

Dort gute Ideen einzustellen oder zu unterstützen ist immer besser als Ideen schlecht zu reden, bevor sie ausführlich betrachtet und diskutiert wurden, meine ich!

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Mitmachen!

Es hat sich herumgesprochen und der Auftakt war vielversprechend: Das „Stadtentwicklungskonzept Bad Bentheim 2035“  wird weiterentwickelt und fortgeschrieben. Die Einwohner der Stadt sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen.

Die gut besuchte Auftaktveranstaltung im Kurhaus am Montagabend machte Lust eben darauf. Bürgermeister Volker Pannen  und eine Expertenrunde präsentierten Geleistetes in der Stadt und die Potentiale der Stadt gleichermaßen  und  die beauftragten Projektplaner Schulten Stadt- und Raumentwicklung aus Dortmund und Lothar Zacharias aus Hannover stellten sich als kompetente und sympathische Begleiter des Prozesses vor. Die Bürger konnten sich gleich aktiv mit Ideen beteiligen. Um deren Beteiligung  geht es unter anderem in den nächsten Wochen bei den Zukunftswerkstätten.

Für mich neu ist die meines Erachtens  hervorragende  Beteiligungsform im WIKIMAP. Alle Einwohner und selbstverständlich auch Grafschafter, Gäste und andere Interessierte können in der interaktiven Karte Beiträge einsehen,  kommentieren und vor allen Dingen selbst ihre Meinungen, Ideen und Projekte einbringen.

Unser Bad Bentheimer Stadtentwicklungskonzept gewinnt mit jedem Teilnehmer an den Zukunftswerkstätten und auch mit jedem Eintrag in der WIKIMAP an Glaubwürdigkeit und Relevanz. Wir als Bentheimer können ausnahmslos davon profitieren. Also meine Aufforderung und Bitte: Mitmachen!

www.zukunftbadbentheim2035.de

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Stadtentwicklungskonzept Bad Bentheim 2020: Aktivierung der Bürgerschaft für Stadtbildpflege und Denkmalschutz

Stühle wurden herangeschafft, es musste zusammengerückt werden und die Lüftungsanlage (Fenster weit öffnen) wurde eingeschaltet. Der Ratssitzungssaal war gestern Abend um 19.30 Uhr proppevoll. Und auch um 23.00 Uhr gegen Ende des Sitzung des Bauausschusses verfolgten noch viele interessierte Bürger die Sitzung.

Auf der Tagesordnung standen Themen, die Anwohner geplanter Bauvorhaben und auch große Interessengruppen wie die Landwirte bewegen. Letztgenannten waren  beim Thema Tierhaltungsanlagen und Landschaftsplanung in die Planungen für ein städtebauliches Konzept einbezogen und werden es bis zur Verabschiedung auch bleiben. Es handelt sich um eine sorgfältige und langfristig angelegte Arbeit, die uns alle angeht auch wenn dies erst auf den zweiten Blick deutlich wird: Landschafts- und Naturschutz und um die Absicherung der landwirtschaftlichen Betriebe und Existenzen. Über den Tierschutz im Zusammenhang mit Tierhaltungsanlagen dürfen wir auch nachdenken 😦

Näher zu betrachten sind auch für mich das Bauvorhaben Franziskusstraße, die Sanierung der Bahnhofstraße und ein Bauvorhaben im Dichterviertel.

Für die Franziskusstraße liegt jetzt ein erster Entwurf vor, der meines Erachtens überaus geeignet ist, die Zustimmung aller Beteiligten für die weitere Planung  zu finden. Eine enge Orientierung an der historischen Bebauung und der Verzicht auf eine überbaute bzw. in das Bauwerk einbezogene  Straße sind positive und zentrale Elemente. Die Einbindung eines qualifizierten Stadtplaners, der zudem als Bentheimer über das notwenige Gespür für den Ort verfügt, hat sich erwartungsgemäß als Ideallösung erwiesen.

Die Sanierung der Bahnhofstraße zwischen Ampelkreuzung und Altem Museum und weiter bis zur Schillerstraße ist eine weitere herausragende Perspektive für die Stadtentwicklung, die nur mit Fördergeldern zu realisieren ist. Barrierefreiheit herzustellen und eine Allee in diesem Tor zur Stadt zu schaffen sind dabei zwei zentrale Elemente. Eine breite Zustimmung in der Einwohnerschaft, besonders auch seitens der Fußgänger und vielen Fahrradfahrer  auf der auch als Schulweg genutzten Straße, dürfte sicher sein. Und auch im Stadtrat erwarte ich bei aller noch zu erledigenden Detailarbeit breite Unterstützung. Der im Ausschuss vorgestellte Planungsansatz für eine Bushaltestelle und dem Abholzen von sechs großen Platanen dürfte bis dahin zu Recht vergessen sein.

Die erneuten Planungsansätze für eine Bebauung in zweiter Reihe zwischen Schüttorfer Straße und Goethestraße wurden meines Erachtens folgerichtig von den Anwohnern abgelehnt. Nach der Zurückverweisung in die nicht öffentlich tagenden Fraktionen wird dieser Fakt sicherlich eine große Rolle in der Beurteilung spielen.

An allen genannten Punkten haben die Bürger auch, aber nicht nur in der Sitzung großen Anteil genommen und das kann als weiteres Indiz für eine gute Bürgerbeteiligung in Bad Bentheim gesehen werden. Grundlage hierfür ist eine umfassende Information zu Vorhaben und damit eine hohe Transparenz der damit verbundenen Zusammenhänge. Und an diesem Punkt kann unserer Stadtverwaltung und den Ratsfraktionen wahrlich kein Vorwurf gemacht werden. Die gründliche Vorabinformation des Rates führte sogar schon zu Beschwerden durch die CDU, die sich von Themenvielfalt und Informationsumfang und -tiefe überfordert sah. Ich meine, die  Bürgerbeteiligung weit über den Rat hinaus ist in unserer Stadt vorbildlich und sie ist, wie die Teilnehmerzahl bei der Bauausschussitzung zeigt erfolgreich, sollte fortgesetzt und ausgebaut werden. Aus keiner Stadt vergleichbarer Größenordnung und schon einmal gar nicht aus unseren  entsprechenden Nachbarorten sind mir solch intensive Beteiligungen bekannt. Auch in dieser Beziehung setzen wir das Leitthema Nr. 4 aus unserem Stadtentwicklungskonzept (Aktive Bürgergesellschaft) um.

Die Grenzen freiwilliger Bürgerbeteiligung können und sollten wir nicht übersehen. Dazu gehört dann auch beispielsweise, nicht einlösbare Erwartungen durch die Ankündigung „Runder Tische“ zu wecken, dessen Kompetenzen nicht definiert sind beziehungsweise ganz unterschiedlich interpretiert werden können. Im konkreten Fall der Bauplanungen Franziskusstraße kann letztlich trotz der Irritationen von einer gelungenen Beteiligung der Anwohner und der BI gesprochen werden. Das ist aus meiner Sicht überaus wünschenswert, zumal die Ziele der Anwohner und der Bürgerinitiative identisch sind mit den Zielvorgaben des Stadtentwicklungskonzeptes hinsichtlich der Stadtgestaltung und auch dem Punkt 6 der Leitlinien für Bentheim: „Aktivierung der Bürgerschaft für Stadtbildpflege und Denkmalschutz.“  Eine BI, die sich engagiert und kritisch bei der Umsetzung des Stadtentwicklungskonzeptes einbringt ist nur zu begrüßen. Die weiteren Beteiligungsmöglichkeiten im offiziellen Bauleitverfahren binden unter anderem Anwohner, BI und Bürgerschaft weiter in die Entscheidungen des Stadrats ein.

Franziskusstraße, Bahnhofstraße, Gildehauser Straße – Bentheim muss historische Chancen für die positive Stadtentwicklung weiterhin nutzen. Unterschiedliche Meinungen und Einschätzungen auf dem Weg dorthin sollten hilfreich sein und konstruktiv genutzt werden.

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Wohnen 2015 (Teil II): Vorrang für die Innenentwicklung

Muss denn immer neu gebaut werden? „Nein“ ist die eindeutige Antwort, die näher erläutert werden soll.

Bei aller Zustimmung zu den Neubauprojekten, die im vorherigen Blogbeitrag vom 22. März beschrieben sind: Das Bauen auf der grünen Wiese können wir uns nicht mehr im bisherigen Ausmaß leisten. Tun wir ja auch nicht, denn bei allen vorgestellten Bauflächen wie an der Südstraße und der Marktstraße handelt es sich um Innenentwicklungen. Wir werden künftig besonderes Augenmerk auch auf die Siedlungsränder legen müssen und selbstverständlich die schützenswerte Landschaft von Bebauungen ausnehmen müssen.

Zwei Beispiele dafür in zwei Fotos. Einerseits der Siedlungsrand südlich des Baugebiets Niehoff zwischen Bentheim und Gildehaus. Hier muss endgültig Schluss sein mit einer weiteren Bebauung, dieser herrliche Landschaftsbereich soll unantastbar sein. Und auch die Hanglagen sind von jeder Bebauung auszunehmen; sie stellen ein wichtiges immaterielles Landschaftskapital für die Stadt dar. Eingriffe wären nicht reparabel. Die Ferienhaussiedlung am Südhang nahe der Franzosenschlucht ist aus heutiger Sicht als Fehlplanung einzustufen.

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Im Stadtentwicklungskonzept „Bad Bentheim 2020″ finden wir unter dem Punkt Siedlungsentwicklung eindeutige Aussagen in diesem Sinne: Für die Siedlungserweiterung sollten Standorte bevorzugt werden, die vorhandene Siedlungslücken schließen, bestehende Siedlungsbereiche abrunden, Siedlungssplitter bzw. Exklaven einbinden und dabei die vorhandenen wertvollen Landschaftsbereiche respektieren“ (Seite 100 des Konzeptes). Genau in dieser Linie bewegen wir uns: Innenentwicklung vor Flächenverbrauch.

Nicht unerwähnt bleiben soll selbstverständlich besonders im Jahr der Bürgermeisterwahl, dass überhaupt das Zustandekommen eines Stadtentwicklungskonzeptes als Leitlinie für die Stadt im Jahre 2008 nur möglich wurde, weil mit den Kommunalwahlen 2006 die Mehrheitsverhältnisse in der Stadt kippten und seitdem Rot-Grün über eine Mehrheit verfügt und die SPD  den Bürgermeister stellt.  Ohne diese veränderten Mehrheitsverhältnisse würden wie immer noch eine kurzsichtige Politik mit unkoordinierten, von irgendwelchen Interessen geleiteten Entscheidungen erleben. Und möglicherweise wäre die Bebauung auf der grünen Wiese noch weiter vorangeschritten. Mit dem Stadtentwicklungkonzept , das mit breiter Bürgerbeteiligung entstand und schließlich einstimmig verabschiedet wurde, verfügen wir im Gegensatz dazu heute über ein konsensfähiges Leitbild. Fazit: Die klaren Aussagen und die konkrete Siedlungsetnwicklung und Baupolitik, wie wir sie heute erleben, sind das Ergebnis demokratischer Mehrheitsentscheidungen bei den Kommunalwahlen 2006 und 2011.

Neben der Entwicklung von Wohnbauland spielt auch der Bestand an Wohngebäuden eine erhebliche Rolle für die Stadtentwicklung, das Stadtbild und vor allen Dingen für bezahlbares Wohnen. Drei wichtige und richtungsweisende Entscheidungen  werden dafür sorgen, dass das Wohnen in den bestehenden Siedlungen und im Innenstadtbereich attraktiv bleibt.

Erstens werden  sichtbar bedeutsame  Gebäude in der Stadt mit Mitteln eines Städtebauförderprogramms saniert und außerdem wird enorm in die Umfeldgestaltung investiert. Die Inhaber werden so erst in die Lage versetzt, stadtbildprägende Gebäude zu sanieren, Wohnraum zu schaffen und das Stadtbild erheblich aufzuwerten. „Und wer hat die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm durchgesetzt“, frage ich in Anlehnung an einen bekannten Schweizer Werbeslogan. Die richtige Antwort: Die rot-grüne Ratsmehrheit mit dem SPD-Bürgermeister, und zwar gegen Widerstände!

Richtungsweisende Entscheidung Nummer 2: Die „Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft GEG“, die mit der Stadt als Gesellschafter die Wohnbaugebiete (und Gewerbegebiete) erschließt und vermarktet, hat den Gesellschaftervertrag jetzt geändert und rückt die Nachverdichtung und Sanierung in den Fokus der Bemühungen. Sichtbar wird für uns alle eine der ersten Aktivitäten in diesem Sinne an der Lingerstiege: Die Schrottimmobilie ist endlich verschwunden. Wir alle kennen weitere  Gebäude dieser Art, die wir nicht mehr im Stadtbild erdulden wollen oder gerne saniert  sehen möchten. Freuen wir uns auf die nächsten Schritte  in diesem Sinne.

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Entscheidung Nummer 3: Erst vor wenigen Jahren wurde das Bentheimer Programm „Jung kauft Alt“ ins Leben gerufen, damit junge Leute beim Erwerb von Altimmobilien in der Stadt durch einen Zuschuss für Altbaugutachten unterstützt werden können. Auch dies ein Beitrag zur Innenentwicklung, übrigens 2011 (Achtung, dies ist ein weitere Hinweis für den 25. Mai) beschlossen und jetzt wieder auf die Tagesordnung gesetzt.

Bezahlbares Wohnen wird uns in der Lokalpolitik weiterhin beschäftigen müssen. Die in diesem und dem vorherigen Blogbeitrag angerissenen Aspekte spielen dabei eine wesentliche Rolle: Bauland entwickeln und dabei die Innenentwicklung bevorzugen, Sanierung des vorhandenen Gebäudebestands, bezahlbares Wohnen, Umfeldgestaltung und unsere schöne Landschaft schützen.

Zum Weiterlesen: Das zitierte Stadtentwicklungskonzept „Bad Bentheim 2020“ kann nachgelesen werden:  http://www.stadt-badbentheim.de/index/index.php?option=com_content&task=view&id=108&Itemid=155

 

 

 

 

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Öffentliche Beschimpfungen nerven und lenken ab!

„In Bentheim zählt nur noch der Ferienpark“. Dieses Zitat aus einem Leserbief der GN steht stellvertretend für eine ganze Reihe von Meinungsäußerungen, im Grunde genommen sind es teilweise öffentliche Beschimpfungen,  zu Entwicklungen -aus meiner Sicht überaus positiven Entwicklungen- in unserer Stadt, zum Ferienpark und zum Badepark.  Über fast alle Standpunkte und Meinungsäußerungen kann man, sollte man diskutieren. Das Maß an Unsachlichkeiten, Fehlinterpretationen und -einschätzungen, Falschinformationen und teilweise Diffamierungen und Unwahrheiten erstaunt jedoch.

So darf in der öffentlichen Wahrnehmung nicht untergehen, dass die touristische  Expansion selbstverständlich im Interesse der Stadt und der Einwohner ist und der Badepark mit seinem Topangebot für Einwohner und Gäste gleichermaßen und mit seinen  moderaten und teilweise sozialen Eintrittspreisen (Kinderkarte für Hallen- und Freibad zu 2,00 €) ein echtes Highlight darstellt. Der Badepark mit seinem Ganzjahresangebot ersetzt ein marodes Freibad aus den 1930-er Jahren, ermöglicht endlich vernünftigen Schul- und Vereinssport und wird von Familien aus Bentheim und darüber hinaus und natürlich auch von Touristen gerne genutzt.

Die positiven sozialen und wirtschaftlichen Aspekte der Stadtentwicklung gerade an den Beispielen Tourismusentwicklung und Badepark stärker herauszustellen, ist eine wichtige aktuelle Aufgabe. Nicht im Streit mit den wenigen, aber nervigen „Bashern“, sondern im Gespräch mit den diskussionsbereiten Kritikern werden dann hoffentlich die wirklich kritischen Punkte in der Stadt zur Sprache kommen und Lösungen dafür angedacht werden. Die Innenstadtbelebung beispielsweise ebenso wie Probleme der Verkehrsführung sind Themen, die wir wirklich kritisch diskutieren müssen. Und der Tourismus- und Gesundheitsstandort Bentheim muss natürlich dann auch Thema sein. Die konstruktiven Kritiker sind eingeladen zur Fortschreibung  des „Stadtentwicklungskonzepts Bad Bentheim 2020.“  Bürgernahe Formen müssen dafür gefunden werden, damit zielgerichtet  gestritten wird – und die öffentlichen Beschimpfungen keinen Nährboden mehr finden!

Übrigens: Nach einem Bericht von WDR 3 gibt es tatsächlich Tourismustandorte in Deutschland, in denen ganz im Gegensatz zu uns die Bevölkerung eben unter diesem Tourismus nachvollziehbar  zu leiden hat.  Hier ein ironisches Zitat zur WDR-Sendung: „Noch drei Wochen vor Kriegsende hat der Rothenburger Kreisleiter die weltberühmte Tauberbrücke aus dem Jahr 1330 sprengen lassen, um den Vormarsch des Feindes aufzuhalten. Nun kommt er doch, täglich, in wachsender Zahl und selbstverständlich friedlich: 2,5 Millionen Touristen von Leipzig bis Tokio besichtigen jährlich 37,5 Hektar deutsches Mittelalter, oder mindestens das, was man samt des ganzjährigen Weihnachtsmarktes großzuügig dafür halten kann. Mit dem Tourismus, aber selten vom Tourismus, lebt ein Drittel der 12.000 Einwohner innerhalb der alten Stadtmauern – bestaunt, begafft, bedrängt, genervt.“

 

 

 

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