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Erhalten und Ergänzen (Wohnraumentwicklung in Bad Bentheim Teil III)

Im ersten Teil dieser kleinen und selbstverständlich unvollständigen Blogserie sind einige Neubauprojekte auf innerstädtischen Brachflächen abgebildet.  Teil II beschäftigt sich mit dem häufig notwendigen  Abriss maroder Bausubtanz. Und in diesem dritten Teil möchte ich einige wenige, dafür um so mehr gelungene Projekte aus der Stadt und aus Nachbarorten vorstellen, in denen vorhandene und erhaltenswerte Bausubstanz saniert und um Neubauten ergänzt wurden.

Gebäude erhalten, sanieren und um Anbauten oder angrenzende Neubauten ergänzen: In jeder beliebigen Ortschaft und an jeder Ecke sehen wir  Beispiele. Die Ergebnisse sind nur allzu häufig ernüchternd. Ganz im Sinne des im Teil II beschriebenen Pragmatismus wünscht man sich, es wäre Zeit für etwas Neues gewesen. Aber auf Negativbeispiele möchte ich hier zugunsten der angesprochenen Positivbeispiele verzichten.

Sehr gelungen  ist aus meiner Sicht der An- und Neubau des Gemeindehauses an der Altreformierten Kirche im Bereich Heeresstraße/Gildehauser Straße.  Der funktionale Anbau ist in diesem Fall dem Altbau hinsichtlich der Architektur und des Materials so gut gelungen, dass der Neubau als solches kaum wahrnehmbar ist. Schlichtheit ist hier angesagt. Und die Verwendung des Sandsteins im Außenbereich bereichert das  Projekt zusätzlich.

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Zweites Beispiel: In unmittelbarer Nähe zum Annaheim wurde ein  Wohnhaus neu erbaut, und zwar deutlich in aktueller, zeitgemäßer Architektur. Der Versuch, an dieser Stelle im Stile des Annaheims historisierend zu bauen, wäre albern gewesen, meine ich. Sehr gelungen präsentieren sich so das alte Annaheim und der Neubau.

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Und das gilt erst recht für das dritte Beispiel. Jahrzehnte gammelte die alte Villa in Nordhorn an der Bentheimer Straße vor sich hin, bevor in den vergangenen Jahren Wohn- und Geschäftsgebäude direkt angebaut wurden. Und auch hier hat sich der Mut der Inhaber und Architekten aus meiner Sicht ausgezahlt.Mich begeistert jedenfalls diese Lösung.

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Und genau diesen Mut würde ich mir häufiger auch in Bentheim wünschen, um die Stadt durch den Erhalt erhaltenswerter alter Bausubstanz und Neubauten aufzuwerten. Bürgerengagement durch Inhaber und Bürgerschaft hierfür ist häufig vorhanden wie auch die dringend erforderliche fachliche Beratung. Und Mut und Entscheidungsfreude? Postitiv gedacht können wir festhalten, dass es in den letzten Jahren immerhin eine ganze Reihe gelungener Sanierungen in unserer Stadt gab. Einige Beispiele folgen in Teil IV. Demnächst in diesem Blog.

 

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Es darf gerodelt werden!

Tolle Nachricht besonders für die Kinder: Endlich kann gerodelt werden!

In meiner Erinnerung konnten wir Kinder vor vierzig oder fünfzig Jahren Jahren regelmäßig in Richtung Schloßpark aufbrechen, um dort unsere Nachmittage beim Rodeln zu verbringen. In den letzten Jahren  verstauben die Schlitten der Kinder in den Kellern und auf Dachböden. Kein Schnee, kein Rodelvergnügen.

Allerdings: Auch frühere Generationen klagten, wie ein Ausschnitt aus Johann Gosejacobs Aufsatz „Wintersport im alten Bentheim“ (veröffentlicht im Band „Aspekte einer Stadtgeschichte“) dokumentiert: „Damals waren -so meine ich- die Winter noch länger und schneereicher als heute.“

In dem lesenswerten Bericht über das Rodeln vor knapp 100 Jahren, genauer in den 1920er Jahren, beschreibt er die etwa 250 Meter lange Rodelbahn in der Gildehauser Straße zwischen Henrichmann/Steenhorst und Berkemeyer/Lenzing und den Rodelspaß, der selten vom Autoverkehr gestört wurde (die Bundesstraße gab es noch nicht) und von einem Gendarmen namens Simon geduldet wurde. Dennoch  gab es häufiger schwere Unfälle zu beklagen, denn besonders Jugendliche und Erwachsene nutzen die Strecke mit größerer Risikobereitschaft. Gerodelt wurde ebenfalls Am Kathagen bei Stinecker und in der Bergstraße (heute Am Berghang), in der Brennereistraße, Funkenstiege sowie vom Schloßberg zum Bismarkplatz herunter.

Interessante Strecken sind das und wer weiss, ob wir uns nicht einmal in diesem Winter bei einer Rodelpartie eben dort oder im Schloßpark treffen, wenn denn einmal tatsächlich ausgiebig Schnee fallen sollte. Leichtsinn kennt kein Alter, oder?!

Den Aufsatz Johann Gosejacobs findet der interessierte Leser auf den Seiten 385 bis 386 zusammen mit zwei Winterfotos von Ulla Hellendoorn aus dem Winter 1954. Es war natürlich ein Schneewinter. Dieses Foto wurde heute aufgenommen:

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Bahn frei für Bad Bentheim!

Es wurde beschlossen und verkündet: Bald werden Personenzüge quer durch die Grafschaft rollen. Nordhorn und die Niedergrafschaft werden wieder ans Schiennetz angeschlossen. Eine gute Entscheidung für die Grafschaft. Und eine gute Entscheidung für Bad Bentheim, für den Verkehrsknotenpunkt Bad Bentheim. Und die Grundlage für eine umfassende Um- und Neugestaltung des näheren und weiteren Bahnhofumfeldes ist damit gegeben.

Einmal mehr wird deutlich: Von einem Stillstand in der dynamischen Stadtentwicklung der letzten Jahre kann überhaupt keine Rede sein.

Zwei weitere Beispiele für die unverändert  positive Entwicklung der Stadt:

1. Das soziokulturelle Zentrum „Treff 10“ ist fertig gestellt, eröffnet und wird jetzt sicher intensiv durch viele verschiedene Gruppierungen aus allen Altersgruppen, von Vereinen und Gemeinschaften genutzt. Die Eröffnungswoche weist den Weg: Rockkonzert, Poetry Slam, Kindertheater, Kulisse und Jazzkonzert. Und dazu natürlich ein gut besuchtes Jugendhaus. Ein Superlativ ist angebracht: Ein herausragender Impuls für das kulturelle und soziale Leben in der Stadt!

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2. Das Wohnbauprojekt in der Marktstraße ist ebenfalls Beweis für die  Weiterentwicklung der Stadt. Noch stehen einige der in die Jahre gekommenen Wohnblöcke. Sie werden wohl in nächster Zeit den modernen, energetisch optimal ausgerüsteten Gebäuden weichen. Weiterhin wird dank dieses erneuten hervorragendeen Engagements des Bauvereins günstiger Wohnraum zur Verfügung stehen. Und das in einem neu gestaltetem Wohnumfeld. Eine Quartiersentwicklung, wie wir sie uns nur wünschen können!

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Weitere städtebauliche Entwicklungen beispielsweise im Westen der Stadt mit der Gildehauser Straße zeichnen sich ab. Auch die Schulstrukturplanung wird uns in Bentheim beschäftigen. Gute Perspektiven, meine ich.

 

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Kein Schneckentempo in Bentheim

„Pannen will Stadtentwicklung verlangsamen“ betitelte am vergangen Samstag die Grafschafter Nachrichten den Bericht zur Finanzausschusssitzung. In dieser wurde unter anderem der Haushaltsentwurf der Verwaltung für 2015 vorgestellt. Weiterhin sparsam wirtschaften und an einigen Stellen kürzen war die zentrale Botschaft. Und weitere  Großprojekte nach Badepark, Energieversorgung und Grundschulneubau soll es vorerst nicht geben. Mit Bahnhofstraße, Bahnhofsgegend und Gildehauser Straße stehen noch wichtige Projekte im Rahmen der Stadtsanierung und somit hoch geförderte Sanierungen an. Und das war es dann mit der lange überfälligen und daher energisch betriebenen positiven Stadtentwicklung? Das wäre zu kurz gedacht, denke ich. Und für diese Einschätzung gibt es zwei zentrale Begründungen:

Erstens ist die Stadtentwicklung nicht ausschließlich von den städtischen Investitionen abhängig. Vielmehr sind auch oder auch ganz besonders die Investitionen und Projekte von privater Seite beziehungsweise von Unternehmen, Gesellschaften und Privatpersonen für die Stadtentwicklung bedeutsam. Beleg Nummer 1 für diese These sind die Pläne der Fachklinik Am Bade zum weiteren Ausbau der Reha in der Kardiologie. Beleg Nummer 2 sind die laufenden Erweiterungen im Bereich KCA/Bentec an der Hilgenstiege. Die wirtschaftliche Stadtentwicklung kann also überaus positiv eingeschätzt werden, Arbeitsplätze werden gesichert oder auch geschaffen.

Zweitens gibt es viele Signale für eine positive Stadtentwicklung im sozialen, kulturellen und auch sportlichen Bereich. Beispiel Nummer 1 ist das 50 jährige Bestehen des Kammerchores, das mit drei außergewöhnlichen Konzerten das kulturelle Leben in der Stadt einmal mehr belebt hat und mit der „Carmina Burana“-Aufführung in den Werkhallen der Bentec einen Höhepunkt hatte. Über 75 Chormitglieder verantworten dies. Die lange Bentheimer Musiknacht am vergangenen  Wochenende mit Beteiligung vieler Geschäftsinhaber, Wirte und Organisationen  ist Beispiel Nummer 2 für die kulturelle Entwicklung am Ort. Außergewöhnliche Orte wie leere Geschäftslokale oder die reformierte Kirche als Ort für das Eröffnungskonzert stehen für ungewöhnliche, überraschende, innovative Ideen und erfolgreich umzusetzende Konzepte. Weitere positive kulturelle Stadtentwicklungen: Die Freilichtbühne spielt erstmals im kommenden Jahr ein stadthistorisches Stück und viele Bentheimer werden sich daran beteiligen. Die Sportvereine  wie der SVB kündigen neue gesundheitsfördernde Sportangebote für alle Generationen an. Und mit den Familienberichten, die in den vergangen Jahren im Auftrage der Stadt  erstellt wurden, liegen Handlungsempfehlungen für die soziale Stadtentwicklung vor, die ohne ehrenamtliches Engagement überhaupt nicht umgesezt werden können.

Beispiele genug für meine These: Die positive Stadtentwicklung steht und fällt  nicht nur mit der Finanzlage, sondern mit aktiven, gut aufgestellten und zukunftsorientierten Unternehmen und Einrichtungen am Ort und vor allen Dingen mit einer engagierten, kreativen Einwohnerschaft, die sich in Vereinen und Initiativen wiederfindet. Und wenn der städtische Haushalt (vorübergehend) nicht die hohen Summen für Großprojekte ausweisen kann, so können Rat und Verwaltung doch immer noch ein positives Umfeld für Unternehmen,Einrichtungen, Vereine und Bürgerinitiativen schaffen. Bentheim kann sich unabhängig von  städtischen Rekordinvestitionen weiterhin positiv entwickeln!

Kurzer Nachtrag: Die Finanzplanung sieht als erste Rate für den Neubau einer Sporthalle  in Gildehaus  für 2017 den Betrag von 600.000 € vor.

Die Fachklinik expandiert weiter:

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Meilenstein mit Signalwirkung

Exilbentheimer sollten sich beeilen, sie laufen ansonsten Gefahr, die Stadt nicht wieder zu erkennen. Okay, sie werden sich zumindest die Augen reiben und über einen weiteren Meilenstein in der Stadtentwicklung staunen: Die Ochtruper Straße wird nach erfolgter Sanierung mit heutiger Freigabe wieder ihrem Anspruch als eine der Hauptverkehrsachsen in der Stadt gerecht. Der Abschnitt zwischen Volksbank und ehemaliger Drogerie Steenweg präsentiert sich jetzt verkehrsberuhigt (Tempo 30) und als barrierefrei. Das Regenwasser wird endlich richtig abgeleitet und einige Stiegen wurden gleich mit saniert. Von privater Seite wurden und werden außerdem das ehemalige Franziskushospital, das Holtmeiersche Gebäude und weitere Nebengebäude saniert. Alles mit viel Gespür für den Standort und mit den richtigen Materialien wie beispielsweise den Pflastersteinen, die auch in der sanierten Wilhelmstraße verbaut wurden.  Und mit erheblicher Förderung durch Bundes- und Landesmittel. Der Begriff „Meilenstein“ ist da nicht zu hoch gegriffen.

Die nächsten Sanierungen können jetzt zumindest planerisch angegangen werden: Bahnhofstraße und Gildehauser Straße. Die Arbeit wird Verwaltung und Rat nicht ausgehen, die Stadt entwickelt sich prima weiter.

Zu den Fotos in der Reihenfolge: Offizielle Freigabe heute Mittag durch den Bürgermeister – Ansicht  Richtung Innenstadt – Beispiel für gelungene Detaillösungen – Tor zur Stadt und aufgewerteter Gastronomiestandort

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