Monatsarchiv: Mai 2021

Ehrlich, klar und direkt: Zum Geburtstag von Udo Lindenberg

Udo hat Geburtstag! Zeitungen gratulieren mit Sonderseiten, Facebook quillt über, der NDR sendete am Wochenende pausenlos. Es ist eine der seltenen Momente, an denen gefühlt ganz Deutschland einen ihrer prägenden Künstler angemessen ehrt. Zu Recht, finde ich.

Meine „persönliche“ Begegnung mit ihm begann im Mai 1974 bei Radio Horstmann in der Nordhorner Hauptstraße. Ich erwarb zwei LP´s von deutschen Musikern: Politrock von FRANZ K. und „Alles klar auf der Andrea Doria“ von Udo Lindenberg. Neben dem eher hölzernen deutschen Texten der Politrocker vom Schlage Franz K., Ton Steine, Scherben, Floh de Cologne klang „Andrea Doria“ wesentlich frischer und hatte Witz. Wo gabs denn sowas? Es folgten beispielsweise in gleicher Machart „Ball Pompös“ und „Dröhnland Symphonie“. Der für alle Beteiligten einschließlich des Publikums nervenaufreibenden Fernsehaufzeichnung der „Symphonie“ unter der Leitung Peter Zadeks wohnte ich dann an mehreren Tagen im Hamburger Operettenhaus bei. Kostete fast nichts, erforderte allerdings aufgrund der sichtbar angeschlagenen Arbeitsmoral der Protagonisten auf und hinter der Bühne Ausdauer beim Publikum.

Trotz vieler großartiger Songs und Projekte Lindenbergs, auch nach dem grandiosen Comeback vor einigen Jahren, ist es aber die erste deutschsprachige Platte, deren Songs mich immer noch erreichen. „Daumen im Wind“ aus dem Jahr 1972, von mir erst Jahre später entdeckt, deutete zwar vieles an, was dann später sensationell für die damalige Zeit in „Andrea Doria“ mündete. Viel ruhiger und nachdenklicher kamen allerdings Songs wie „Meer der Träume“, „Good Life City“ und „In den dunklen Gängen der Vergangenheit“ daher:

„In den dunklen tiefen Gängen der Vergangenheit

ein Hauch Erinnerung zieht durch das Labyrinth der Zeit

vor Millionen Jahren

Blume im Lavasee

unter meinen Wurzeln

ein brennender Planet……“

Peter Herbolzheimer spielte Posaune und Michael Naura E-Piano. Großartiges kündigte sich da an.

Ein W. Burghard schrieb seinerzeit (1972) den Covertext:“…Sie alle (gemeint sind die Gastmusiker) sorgen dafür, daß nie ins Hintertreffen gerät, wovon Udo Lindenberg als von seinen fest angepeilten Zielen spricht: Ehrlichkeit, Klarheit, Direktheit“. Ziele grandios erreicht, Udo Lindenberg! Bin gespannt, was noch so kommt und freue mich drauf!

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Es blüht!

Die Natur blüht auf! Einen schönen Eindruck vermittelt das Foto aus dem Wald an der Großen Maate:

Und Bentheim blüht auf! An den Ortseingängen empfangen uns bunte Beete, Verkehrsinseln in der Stadt verteilt sind bunt bepflanzt. Unser Servicebetrieb macht einen super Job.

Und die Gärten blühen auf! Bei milden Temperaturen locken lauschige Plätze zur Lesestunde. Einen besonderen Buchtipp habe ich für meine Altersgenossen und auch Jüngere werden es mögen: Alexander Gorkow beschreibt in „Die Kinder hören Pink Floyd“ eine Kindheit in den siebziger Jahren. Wer es mir nicht glaubt, vertraut vielleicht auf das Urteil Elke Heidenreichs. Sie schreibt bei Spiegel online: „Bei diesem Buch liegen Witz und Trauer, Komik und Entsetzen so nah beieinander, dass man immer zwischen Weinen und Lachen liest. Und man ist hingerissen von dieser präzisen Sprache…“ Wer dieses Buch nicht liest, hat etwas verpasst, nämlich wunderbare Lesestunden.

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