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Nur gute Nachrichten für Bad Bentheim

Eine Woche  mit guten Nachrichten für Bad Bentheim geht zu Ende. Die Fachklinik am Bad kündigt den weiteren Ausbau der Kardiologie an, die Freilichtbühne ist gut im Plan bei den Vorbereitungen für das stadthistorische Stück 2015 und die Pläne zur Umgestaltung der Bahnhofstraße werden konkreter und öffentlich. Letztgenanntes Thema soll zu einem späteren Zeitpunkt  auch an dieser Stelle näher betrachtet werden. Dafür soll eine weitere Meldung der Woche, nämlich die Eröffnung des Schlossparkcenters, mit allen positiven Facetten nochmals hervorgehoben werden.

Der Rückblick in wenigen Stichworten verdeutlicht die komplexen Zusammenhänge und vor allen Dingen den Mehrwert für die Stadt insgesamt und genauer auch und gerade  für die Kinder, Familien und für das Vereinswesen: Zusammenlegung zweier Grundschulen am Standort Marktstraße, lukrative Veräußerung des bisherigen total veralteten Schulkomplexes mit Sporthalle von 1958, Abriss der Schrottimmobilien Möbelhaus und Kleintierzüchterheim, Neubau einer Grundschule und damit Schaffung eines zukunftsfähigen Schulzentrums, Sanierung eines Gebäudes für Kleintierzüchter und andere Vereine, Schließung des bisherigen K+K Marktes in der Johann-Krabbe-Straße und damit kein Verkehr mehr in der Wohnstraße, in der dafür attraktive Baugrundstücke entstehen und schließlich als Ergebnis und Konsequenz dieser Ereigniskette der Neubau des Schlossparkcenters durch private Investoren.

Positiv gewertet wird in der Öffentlichkeit zudem die Tatsache, dass der Kaufkraftabfluss in Nachbarorte gestoppt werden kann. Weitere positive Folge  des neuen Einkaufszentrums ist die größere Konkurrenz im Einzelhandel am Ort. Konkurrenz stärkt den Kunden! Ein anderer Aspekt ist der neu geschaffene Wohnraum über den Einzelhandelsflächen. Mietwohnungen in äußérst attraktiver innenstadtnaher Wohnlage sind eine weitere Bereicherung für das in Umbau befindliche Quartier Marktstraße.  Und schließlich sind für die entsprechenden Innenstadtgeschäftsflächen  Nachfolgeregelungen angekündigt und schon teilweise vollzogen. Weitere Leerstände soll es dort also nicht geben.

Städtebaulich und architektonisch passt sich das Center aus meiner Sicht erstaunlich gut der Umgebung an und stellt im Gesamtzusammenhang eine Aufwertung dar. Sogar die Eingangssituation in die historische Funkenstiege ist akzeptabel. Insgesamt durchaus gelungen, wenn man bei einem Einkaufszentrum davon sprechen kann.  Die Verkehrsproblematiken  werden zu lösen sein und auch die Anzahl der Behindertenparkplätze dürfte sich bei Bedarf erhöhen.

Wir dürfen uns in diesen Tagen also nochmals über viele herausragende Projekte, die alle im Zusammenhang mit dem Schlossparkcenter stehen freuen; vom neuen Schulzentrum mit Grundschule bis zum Haus für Vereine. Es gibt wenig Gründe zu meckern und diese Einschätzung wird ganz offensichtlich allgemein geteilt. Erstaunlich 😉

Fazit: Wochen wie diese mit Entwicklungen solchen Kalibers gibt es nicht allzu oft. Die Freude darüber trübt das nicht.

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Persönliches Statement zur Bürgermeisterwahl: Damit es besser bleibt!

Sieben Tage vor der Bentheimer  Bürgermeisterwahl wird es Zeit für ein abschließendes Statement. In zehn Punkten will ich in der hier gebotenen Kürze, dennoch mit Fakten unterlegt und wie immer  bebildert beschreiben, warum es besser bleiben sollte. Die Punkte eins bis fünf betreffen Projekte der vergangenen Jahre, genauer seit den Kommunalwahlen 2006. Und in den Nummern sechs bis zehn geht es um wichtige Aufgaben, die es meiner Meinung nach jetzt in Angriff zu nehmen gilt. Selbstverständlich ist das eine subjektive und keinesfalls vollständige Auflistung.

Mit meiner Einschätzung stehe ich allerdings nicht alleine da: Unsere Stadt hat sich in den vergangenen acht Jahren positiv verändert. Mit der neuen rot-grünen Mehrheit im Stadtrat und dem neuen Bürgermeister Volker Pannen weht ein neuer, frischer Wind in der Stadt.  Ideen wurden entwickelt, breit diskutiert und zur Abstimmung gebracht und dann, wo immer es machbar war, auch umgesetzt. Es wurde endlich gehandelt und nicht mehr nur verwaltet. Hier die Beispiele eins bis fünf:

1. Die Top-Investition in Bildung: Bau einer neuen, zeitgemäßen Grundschule und damit Etablierung eines zukunftsfähigen Bildungszentrums mit zwei Schulen, Kindertagesstätte und Sporthalle. Voraussetzung war ein Gesamtkonzept, das meines Wissens seinesgleichen im weiten Umkreis sucht: Zusammenlegung zweier Grundschulen (Johannesschule und Grundschule Marktstraße), lukrative Veräußerung des bisherigen, allerdings total veralteten Schulkomplexes mit Sporthalle von  1958 und dann folgend Bau eines neuen Fachmarktzentrums, das gleichzeitig städtebauliche Misstände an anderer Stelle, nämlich in der Bahnhofstraße, beendet. Komplexe Zusammenhänge mit tollem Ergebnis!

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2.   Durch die Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm konnten endlich wichtige, weil stadtbildprägende Gebäude saniert werden. Das Amtsgericht ist nur e i n  Beispiel. Und es geht weiter  im nördlichen Stadtgebiet zwischen Innenstadt und Bahnhof. Niemand hätte vor 2006 eine solche städtbauliche Entwicklung für möglich gehalten.

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3. Ein soziokulturelles Zentrum mit Jugendhaus und attraktivem Veranstaltungssaal als Heimat für die Kulisse und als ein weiterer  Ort des lebendigen kulturellen Lebens in der Stadt entsteht in der Kirchstraße. Erhebliche Fördermittel fließen dafür.  4. Mit dem Projekt Badepark wurde konsequent ein ganz knappes Zeitfenster für die Realisierung mit ebenfalls enormer Fördersumme genutzt. Niemand kann dieses herausragende Angebot ernsthaft miesmachen, zu wichtig ist es für den Schul- und Vereinssport, für Jung und Alt in der Stadt und nicht zuletzt für den wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus.5. Und auch die Landgemeinden haben in den vergangenen Jahren vom frischen Wind in der Stadt profitiert. Die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Waldseite mit seiner Nutzung durch die Landgemeinde und als Kindertagesstätte sind ein Beispiel. Auch hier wurden über das Dorferneuerungsprogramm enorme Zuschüsse eingeworben.

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Schauen wir uns in meiner persönlichen Aufgabenliste einige der wichtigsten Zukunftsaufgaben an. 6. Ein großer Bereich muss neu geordnet werden. Welcher Bentheimer, welche Bentheimerin wünscht sich hier nicht endlich Verbesserungen? Wir können hoffen, hört man. 7. Auch finanzwirtschaftlich wird es vernünftig sein, in Straßen, in Rad- und in Fußwege zu investieren. Mindestens genauso wichtig ist es, Maßnahmen in diesen und weiteren Bereichen zur Verbesserung der Barrierefreiheit vorzunehmen und energiesparende Sanierungen fortzusetzen. Vernünftige Haushaltspolitik muss diese Wege gehen. Das Foto zeigt eine aktuelle Baustelle in der Schüttorfer Straße: Für die vielen in diesem Bereich wohnenden Senioren  werden die Gehwege und Straßenräume verbessert. Ein Anfang.

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8. Gildehaus braucht eine neue Sporthalle, daran geht kein Weg vorbei. Die alte Halle ist marode, der Schul- und Vereinssport benötigt die neue Halle.

9. Die Wilhelmstraße ist nur ein Beispiel dafür, dass wir die Innenentwicklung der Stadt   und damit die bestehenden Wohnquartiere stärker in den Fokus nehmen.

 

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10. Wir benötigen auch in Zukunft unseren Bahnhof, denn Bentheim bleibt Verkehrsknotenpunkt. Auch dank erfolgreicher Arbeit im Rathaus. Die Arbeit dafür muss fortgesetzt werden, um den gesamten Bahnhofsbereich optimal zu gestalten.

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Wenn wir Bentheimer diese und viele weitere Aufgaben angehen wollen, dann benötigen wir weiterhin eine stabile Ratsmehrheit, die gestalten will  und kann. Vieles wird auch weiterhin mit ganz großer Ratsmehrheit entschieden werden, für andere  Entscheidungen wird es  weiterhin eine rot-grüne Mehrheit brauchen und einen Bürgermeister im Rathaus, der seine Fähigkeiten für dieses Amt und für diese Stadt bereits  bewiesen hat.

 

 

 

 

 

 

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Wohnen 2015: Neubauprojekte in Bad Bentheim

Da wird wohl jeder Bentheimer zustimmen: In unserer Stadt lässt es sich ausgezeichnet leben. Arbeitsplätze, Sozialversorgung, Umweltbedingungen, Stadtbild, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Vereine und Traditionspflege finden wir -selbstverständlich trotz einiger offensichtlicher Mängel und somit offener Zukunftsaufgaben- auf hohem Niveau vor Ort.

Angemessenes, vor allen Dingen bezahlbares Wohnen ist ein weiterer wesentlicher überaus positiver Standortfaktor und ein „Wohlfühlargument“ für Bentheimer. Das ist so und so wird es bleiben!  Eine ganze Reihe der folgenden knapp kommentierten aktuellen Bauschilder  dokumentieren dies.

Die Wetteraussichten für das Wochenende sind schlecht. Wie wäre es -besonders für die Exilanten unter den Bentheim-Bloglesern und andere Nichtbentheimer – mit einer Ortsbesichtigung und dem Schmieden von Umzugs- und Bauplänen?  😉

Beginnen wir im Süden mit dem Wohnbaugebiet Rolink

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Unweit davon, aber ebenfalls an der Südstraße die Reihenwohnhausbebauung als Alternative zum Einfamilienhaus:

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Das Wohnbaugebiet Banneke gleich gegenüber bietet wie Rolink stadtnahes Bauen und Wohnen, stellt eine städtebauliche Verdichtung dar und liegt ideal zu Sportplätzen, Sporthalle, Kindergarten und Grundschule sowie Supermarkt

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Und an der Marktstraße in der Nähe zum Schloßpark und Supermärkten, zu Senioreneinrichtungen und dem Ärzte- beziehungsweise Gesundheitshaus  entstehen Mietwohnungen und Eigentumswohnungen durch den Bauverein, somit mit Sicherheit nicht überteuert. Ein hervorragendes Projekt, mein persönlcihes aktuelles Lieblingsprojekt in der Stadt.

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Jahresrückblick 2013 (Teil III): Neue Baustellen

Im dritten Teil des unvollständigen und  subjektiven kommunalpolitischen Jahresrückblicks soll es um einige der künftigen Baustellen in Bentheim  gehen. Los gehts mit einem Dauerbrenner, mit einem Ortseingang.

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Unverwechselbar, da weiß man auf den ersten Blick schon, wo man sich befindet. Nämlich an einer der vielbefahrensten Punkte im Stadtgebiet eines Gesundheits- und Tourismuszentrums, das auch für die Einwohnschaft allerhand zu bieten hat. Gute Landluft zum Beispiel. Ironie beiseite: D i e  Mutter aller Bentheimer Baustellen wird uns auch 2014 beschäftigen, und sei es mit dem Schließen der Fenster.

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Drängender noch sind Arbeiten an einer ganz anderen Dauerbaustelle: Armutsbekämpfung. Natürlich gibt es auch auf lokaler Ebene genug Ansatzpunkte. Einige Stichworte: bezahlbarer Wohnraum, Kita-Plätze, Wirtschaftsförderung mit Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und vieles mehr. Wer würde den Einsatz dafür nicht sofort unterstützen? Das gehört doch zum guten Ton in der Politik. Einen kleinen, gleichwohl sehr sinnvollen und nicht selbstverständlichen Schritt weiter gekommen sind wir vor Ort vor drei Jahren mit der Einführung des Bentheimer Familienpasses, von dem bereits gut Gebrauch gemacht wird. Bestes Beispiel sind diejenigen Kinder, die jetzt Musikschulunterricht erhalten können. Den Bentheimer Familienpass weiter intensiv zu bewerben und das Angebot auszubauen ist eine Daueraufgabe, um Teilhabe zu ermöglichen und zumindest ein kleiner Beitrag zu mehr Chancengleichheit. Mag die Bundesinitiative mit dem Bildungs- und Teilhabepaket auch in 2014 auslaufen, so können wir auf örtlicher Ebene doch mehr Konstanz im Einsatz für finanziell und sozial Benachteiligte beweisen! Immerhin. Ein weiterer Vorschlag in diesem Sinne ist, künftig die Lebenssitauation der Asylbewerber in der Stadt genauer zu betrachten und bei Bedarf zu handeln. Das hervorragende Engagement einzelner Verbände   und Privatpersonen muss  Unterstützung finden. Und sollten wie angekündigt Flüchtlinge aus Syrien nach Bentheim kommen, wird diese Aufgabe noch wichtiger.

Mit dem Prädikat „Städtebaulicher Missstand“ ausgezeichnet ist das Areal an einem weiteren Ortseingang:

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Mit der Erweiterung des Sanierungsgebietes um die Bahnhofstraße und den Bahnhofsbereich ist eine wichtige Voraussetzung erfüllt, um hier optimistisch in die Zukunft zu blicken. Nicht nur Kaiserhof und Einkaufszenrum, sondern auch der Bahnhofsbereich und auch die obere Bahnhofstraße können mit Geldern aus dem Städtbauförderprogramm saniert werden. Bund, Land und Stadt Bad Bentheim werden mitfinanzieren. Welch eine Chance, um einen Riesenschritt dort weiterzukommen, wo es unbedingt erforderlich ist!

Der Landkreis als Eigentümer ist an einer anderen Stelle gefordert. Die ehemalige Berufsschule an der Funkenstiege verfällt ganz offensichtlich und wird nur in Teilbereichen von der Musikakademie genutzt. Und diese wäre in anderen Räumlichkeiten wie zum Beispiel der Grundschule sicher in jeder Beziehung besser untergebracht. Was tun mit der Berufsschule? Zumindest die Lage dürfte die Planungsphantasie anregen, oder nicht? Um die Auflösung dieser Frage werde ich mich kümmern und darüber in 2014 berichten.

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Zum Abschluss eine weitere überaus erfreuliche Baustelle des Jahres 2014. Der Kindergarten in der Kirchstraße wird vom Träger, der reformierten Kirchengemeinde, mit finanzieller Unterstützung durch die Stadt und den Landkreis nach über 50 Jahren Dauernutzung gründlichst saniert und ausgebaut. Damit wird  eine Entscheidung und Entwicklung nachhaltig (hier trifft es der Begriff) bestätigt: Grundschule, Realschule, Kindertagesstätte und Sporthalle werden in  modernen Räumen untergebracht, in unmittelbarer Nachbarschaft, energetisch auf teilweise hervorragendem Niveau, und dazu genau an der richtigen Stelle  (nämlich dort, wo die Kinder jetzt und künftig verstärkt wohnen). Ein Bildungszentrum erster Güte ist entstanden und wird weiter abgesichert!

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Fünf Beispiele für wichtige Projekte 2014 waren das. Fünf Beispiele für Gestaltungsmöglichkeiten trotz unbefriedigender Haushaltslage. Fünf Chancen für die Stadtentwicklung.  Und vor allen Dingen: bezahlbare Projekte, keine Visionen. Jedem Bentheimer fallen mindestens fünf weitere Wünsche ein:  Straßen müssen in Stand gehalten werden, Vereine noch besser unterstützt werden, eine neue Sporthalle soll es sein, und und und. Genug Stoff für weitere Diskussionen, genug Ideen für die nächsten Haushalte der Stadt. Insgesamt gilt: Gute Aussichten für Bad Bentheim!

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Jahresrückblick 2013 (Teil I): Aktuelle Baustellen

Das Motto meines lokalpolitischen Jahresrückblicks in drei Teilen sind „Baustellen“. Der selbstverständlich subjektive und nicht vollständige  Jahresrückblick 2013 startet heute mit Anmerkungen und Fotos vom Tage zu den aktuellen Baustellen in der Stadt: Soziokulturelles Zentrum, Sporthalle, Baugebiet, Einzelhandelszentrum, Ochtruper Straße. An den kommenden Sonntagen geht es dann weiter mit den abgeschlossenen Bauprojekten und den künftigen Baustellen. In allen Folgen geht es um genau fünf ausgewählte Projekte. Und mit „Baustellen“ sind nicht nur Gebäude- und Flächenentwicklungen gemeint, auch soziale und kulturelle Themen sollen  betrachtet und gewertet werden. Los geht es mit der Baustelle in der Kirchstraße:

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Vielleicht können zur Zeit nur die Aktiven der Kulisse, die Jugendlichen aus der Konzertinitiative, die Macher des Kulturforums und der Kindertheatertage und einige weitere involvierte Leute ermessen, welche Bedeutung das im Bau befindliche Soziokulturelle Zentrum für die Einwohnerschaft haben wird. Das kulturelle Leben in der Stadt dürfte erheblich lebendiger, vielseitiger werden. Die Rahmenbedingungen für Theater, Konzerte, Lesungen und sogenannte Kleinkunst werden erheblich verbessert. Ich erwarte mehr Veranstaltungen und mehr Zuspruch in attraktiveren Räumlichkeiten. Und ein weitere Aspekt ist zukunftsweisend: für die verschiedenen Ziel- und Altersgruppen gibt es neue Ansätze und Möglichkeiten, es ist ein generationsübergreifendes Konzept! Für eine Stadt in unserer Größenordnung alles andere als selbstverständlich.

Die neue Sporthalle am Burggymnasium steht im Rohbau. Für den Schul- und auch Vereinssport brechen nach der Schließung der Marktstraßenhalle und Sanierungsmaßnahmen an den Hallen am Schürkamp und in Gildehaus wieder bessere Zeiten an. Der Schulsport und somit unsere Kinder profitieren also nicht nur vom neuen Hallenbad im Badepark, sondern jetzt auch von einer neuen Halle. Kritisch sehe ich die Finanzierung des Bauherrn Landkreis mit einem PPP-Projekt, also mit privaten Partnern. Ob das auf lange Sicht wirklich günstiger für die öffentliche Hand, für uns alle also, wird?

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Das Einzelhandelszentrum „Schlossparkcenter“ an der L 39 bzw. Marktstraße wächst zur Zeit rasant. In Gesprächen und in Foren ist immer wieder die Rede von Konkurrenzsituationen mit dem Innenstadtbereich. Vergessen wird dabei, dass bereits in der Planungsphase einvernehmlich mit der Interessenvertretung der Innenstadtkaufleute (BBI) kooperiert wurde. Und natürlich werden die behördlichen Auflagen zu den genehmigten Verkaufsflächen und den anzusiedelnden Branchen im Einkaufscenter eingehalten. Um die aus der Innenstadt abwandernden Unternehmen und deren Geschäftsräume wird sich ebenfalls niemand sorgen müssen, denn die frei werdenden Geschäftsflächen werden rasch wieder belegt werden. Und einen Punkt sollten wir auch in Jahren nicht vergessen: eine neue und moderne Grundschule für viele Schülergenerationen konnten wir Bentheimer nur bauen, weil wir die Flächen für das Einkaufscenter gut verkaufen konnten. Also alles gut? Fast, denn eine vergleichsweise kleine Sorge bleibt bei mir  hinsichtlich der Gestaltung und des städtebaulichen Gesamtbildes am Rande des Schlossparks und der Allee Funkenstiege. Warten wir es ab,  Fortsetzung folgt.

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Die Ochtruper Straße als langjähriges Sorgenkind der Stadt erfährt erhebliche Aufwertung durch die noch laufende Renovierung des ehemaligen Franziskushospitals und der benachbarten Gebäude. Wenn dann auch noch die öffentlichen Flächen und insbesondere der Straßenraum neu gestaltet werden, wird ein wesentlicher Beitrag zur Innenentwicklung der Stadt und zum Wohnen im Zentrum geleistet. Möglich geworden nur durch die Förderung aus dem Städtebauförderprogramm und ein gewichtiges Argument gegenüber Stimmen, die die Ausweisung von Neubauflächen einseitig kritisieren und im gleichen Atemzug auf die fehlende Bestandspflege für das Wohnen im Zentrum verweisen. Im Gegensatz zur Vergangenheit sind solchen Projekte wie am Franziskushospital und am Amtsgericht durch das städtische  Engagement möglich geworden und weitere Initiativen werden folgen (müssen). Das Bauen von Einfamilien- und Reihenhäusern muss daneben gerade mit Blick auf junge Familien weiterhin möglich sein. Die Bautätigkeit an der Südstraße auf den Flächen der früheren Höfe Rolink und Bannecke verdeutlicht den Bedarf. Nur das Tempo und der Flächenbedarf im Außenbereich muss künftig differenzierter betrachtet werden .

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Und um sachliche und fundierte Betrachtung der gelungenen Projekte im ablaufenden Jahr werde ich mich auch am nächsten Wochenende bemühen. Unter anderem soll es ums Ärztehaus und um das historische Zentrum in Gildehaus gehen.

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Mit Visionen in die Schule gehen

Alles richtig gemacht! Nicht sehr oft kann das bei den Entscheidungen und Projekten am Ort gesagt werden, aber hier trifft es zu. Es war und bleibt die vielleicht wichtigste Entwicklung dieser Zeit für unsere Stadt.

Mit dem Neubau der Grundschule an der Brennereistraße, und der damit verbundenen Einkaufszentrumentwicklung an der Marktstraße,  ist ein modernes Schulzentrum entstanden. Und alle gemeinsam können sehr zufrieden sein. Selbstverständlich zunächst  die von Beginn an überzeugten Projektplaner und -unterstützer in Rat und Verwaltung, die unbeirrt gegen Widerstände  für die richtigen Beschlüsse gesorgt haben. Und selbstverständlich die Eltern- und Lehrerschaft der Johannesschule und Grundschule Marktstraße. Dann aber auch die zunächst Zögerlichen, die Bildungssparfüchse und Bedenkenträger. Auch wenn sie sich –glücklicherweise (!) – nicht durchsetzen konnten, so haben sie doch letztendlich mit kritischer  Unterstützung  zum  Gelingen beigetragen. Beispielsweise zur Punktlandung beim Kostenrahmen von 5,2 Millionen Euro. Und sie haben uns allen erspart, diese Weichenstellung mit knappen Mehrheiten treffen zu müssen. Freuen wir uns gemeinsam über die Schule, das Schulzentrum und  die damit verbundenen städtebaulichen Entwicklungen. Gelegenheit dafür gibt es  für Bentheimer und Gäste, die Inspirationen  suchen,  am morgigen Samstag beim Tag der Offenen Tür in der Brennereistraße.

Schon ein Blick auf die Außenflächen mit den sensationell vielfältigen Spiel- und Aufenthaltsflächen (nur Ausschnitte  auf Foto 1), in den Hang hineingebaut und mit überzeugenden Lösungen im Detail (Foto 2) begeistert:

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Auch am Burggymnasium wurde und wird kräftig investiert und der Schulstandort somit für die kommenden Schülergenerationen ausgebaut. Die neue Sporthalle wird dazu beitragen, dass nicht nur die Grundschüler die Schule ganz anders erleben, als es noch vor einigen Jahren der Fall war.

Alles neu, alles gut? Schön wäre es, aber davon sind wir weit entfernt. Auch wenn wir vor Ort unsere Hausaufgaben machen und für die besten Voraussetzungen sorgen, so bleibt dennoch viel zu verbessern. Der „Frankfurter Zukunftsrat“ hat vor Jahren mit 19 Thesen zur Zukunft der Schule eine aus meiner Sicht bemerkenswerte und immer noch aktuelle Leitlinie vorgelegt. Wenn wir vor Ort, auf Stadt- und Kreisebene, mit den eingeschränkten, gleichwohl aber vorhanden Mitteln im Sinne der Thesen an dem Rad mitdrehen können, dann sollten wir es tun! Hier die wesentlichen Auszüge:

„- Die bisherigen Reformen im Bildungswesen sind an den wichtigsten Personen, den Lehrern, vorbeigegangen…. Bisher haben sich die Reformen weitgehend auf die Veränderung von Strukturen beschränkt; um die Veränderung der Personen, die die Strukturen mit Leben füllen sollen, die Lehrer, hat man sich wenig gekümmert.

– Den Mittelpunkt aller Anstrengungen bildet bisher das akademische Lernen; die Persönlichkeitsbildung findet nur unzureichend Beachtung. Zu viele Kinder leiden an einem Mangel an Zuwendung von Erwachsenen und an einem Mangel an gestalteter Gemeinschaft. Die Chancen für Kinder aus bildungsfernen Schichten, eine höhere Bildung zu erlangen, bleiben gering. Die Integrationsförderung von Kindern ausländischer Herkunft gelingt nur bedingt, auch die Förderung und Charakterbildung der Hochbegabten aller Schichten bleibt unzureichend.

– Eine Ursache vieler Defizite liegt in dem einseitigen Bildungsbegriff der deutschen Bildungspolitik. Sie reduziert Bildung technokratisch auf Kompetenz und Wissenserwerb. Die Bildung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen bleibt weitgehend der Familie überlassen, die diese Aufgabe oft nur noch unzureichend erfüllen kann.

– Bildung heißt, sich Werte, Wissen und Können aneignen, um daraus Orientierung für das Handeln zu gewinnen. Wer bildet, muss sich des Menschenbildes versichern, dem er folgt. Wenn Bildung gelingt, führt sie zu einer Haltung, wie man der Welt und anderen Menschen begegnen sollte. Kinder erwerben Bildung durch Nachahmung von Vorbildern, durch Anleitung von Erwachsenen, durch gestaltetes Zusammenleben, durch alle Formen des Spielens (Sport, Theater, Musik und anderes) und durch akademisches Lernen. Dabei spielt der Erwerb von Sprachkompetenz eine zentrale Rolle.

– Die Vorschläge des Zukunftsrates konzentrieren sich auf die Schule. Diese soll über ihren bisherigen Bildungsauftrag hinaus dafür sorgen, dass Lehrer sich jungen Menschen innerhalb und außerhalb des Unterrichts intensiv zuwenden können, um das Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen zu stärken.

– Alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland müssen an jedem Schultag eine lebendige Gemeinschaft finden, die ihnen hilft, Vertrauen in die eigenen Kräfte zu gewinnen und zu lernen, respektvoll miteinander umzugehen.

– Alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland müssen die Sprache, zentrales Medium der Bildung, in Wort und Schrift beherrschen. Zur Förderung der deutschen Sprache und der interkulturellen Kompetenz müssen eigene Programme entwickelt werden.

* ….Lehrer….Sie sollten sich nicht nur als „Unterrichter“ verstehen, sondern zu „Menschenbildnern“ werden. Sie müssen bereit sein, Vorbilder für junge Menschen zu sein und ihnen über den Unterricht hinaus als Ratgeber, Förderer, Kritiker und Wegweiser zu dienen.

– Kein Kind geht verloren, an das ein Lehrer glaubt. Um aber an ein Kind glauben zu können, müssen Lehrer Gelegenheit haben, die Kinder in ihren Stärken zu entdecken. Das können sie besser, wenn sie Kinder nicht nur im Unterricht, sondern auch in anderen Zusammenhängen erleben. Die Veränderung von Strukturen ist notwendig, aber nicht ausreichend, um die genannten Defizite zu beheben. Kinder brauchen die Zuwendung und die Zeit von Menschen, die ihren Glauben an die eigenen Begabungen stärken.

– Die beste Möglichkeit, den Bildungs- und Erziehungsauftrag in gleicher Weise zu erfüllen und allen Kindern und Jugendlichen gestaltete Gemeinschaften und Zuwendung von Erwachsenen zu sichern, ist die Ganztagsschule.

–  Die Schulen müssen so eingerichtet werden, dass sich Lehrer und Schüler gern auch am Nachmittag dort aufhalten.

– Die Aus- und Fortbildung von Lehrern muss grundlegend erneuert werden. Lehramtsstudierende müssen dahin geführt werden, ihre grundsätzliche Eignung für den Lehrerberuf im Laufe des Studiums zu prüfen.

– In Deutschland muss die Ganztagsschule flächendeckend und verpflichtend eingeführt werden.*Ganztagsschule heißt mehr als den ganzen Tag Schule! Ganztagsschule heißt nicht den ganzen Tag Unterricht, sondern morgens Unterricht, gemeinsames Mittagessen und am Nachmittag Hausaufgaben, Förderunterricht, Spiel und Erlebnispädagogik: Theater, Sport, Musik, handwerkliche Arbeit, Schülermitverantwortung, Unternehmungen in der Natur, schöpferische Medienarbeit, wirtschaftliche Schülerunternehmen, Raum für Stille.

– In der Ganztagsschule werden Kinder und Jugendliche von Lehrern ganzheitlich gefördert. Eine entscheidende Bedingung muss dafür allerdings erfüllt sein: Wer morgens unterrichtet, muss auch am Nachmittag Schüler betreuen, mit ihnen Hausaufgaben machen, Förderunterricht geben und Partner im Spiel und bei anderen Tätigkeiten sein.

– Durch die flächendeckende Einführung der Ganztagsschule gewinnt Deutschland den Anschluss an Europa. Der internationale Vergleich zeigt: Dieses Schulmodell ist erfolgreich und ein Gewinn für alle — Kinder, Eltern und Lehrer. Konzeption und Wirklichkeit vieler Ganztagsschulen, die es in Deutschland schon gibt, sind so überzeugend, dass immer mehr Eltern ihre Kinder gerne solchen Schulen anvertrauen, in die die Kinder und Jugendlichen auch selber gern gehen. „

Das sind hehre Ziele, das sind Visionen. Und in der Politik wird immer wieder kolporiert, dass man doch zum Arzt gehen möge, wenn man Visionen habe. Aber war nicht noch vor kurzem ein Schulzentrum mit neuer Grundschule in der Brennereistraße auch nur eine Vision? Wünschenswert zwar, aber doch auf absehbare Zeit nicht zu realisieren? Also: vergessen wir die Patholisierung von Visionen. Die Arbeit an  Visionen  dürfte  Pflichtaufgabe der Politiker auf allen  Ebenen sein!

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Bentheim im Wandel

„Bentheim im Wandel“ war heute ein Kommentar bei Facebook zum Abriss der Schule in der Marktstraße. Wandel und gleichzeitig Kontinuität wird dem Autor in diesen Tagen auf einem ganz anderen Gebiet deutlich, nämlich in der Kinder- und Jugendkultur. Es gab ein kleines Jubiläum zu feiern: Das Figurentheater „Fantasia“ in Person von Stephan Teuber aus einem Dorf bei Kappeln an der Schlei war zu Gast. Bei den Bad Bentheimer Kindertheatertagen spielte er sein Stück „Dicke Freundschaft-dünner Faden“ in der neuen Grundschule zur großen Freude der Kinder und auch der Eltern, die die einstündige Figurentheatervorstellung sichtlich vergnügt und am Ende applaudierend genossen. Hier ein kleiner Eindruck der Hauptpersonen (Foto: Teuber):

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Gleichzeitig war dieser Auftritt ein Jubiläum der besonderen Art, denn vor fast ganz genau 25 Jahren spielte Stephan Teuber genau dieses Stück schon einmal in Bad Bentheim. Am Sonntag, den 17. April 1988 um 16.00 Uhr gastierte Teuber im Saal der heutigen Kulisse in der Kirchstraße. Der Stadtjugendring hat damals eingeladen und in den GN am 22.2.1988 hieß es: „Der Stadtjugendring will mit diesen Veranstaltungen abseits des Medienkonsums der Kinder einen Kontrapunkt setzen. Er verspricht dabei viel Spaß und Aktion im Theater. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, daß dieses Konzept ankommt. Der Stadtjugendring hofft, daß diejenigen Kinder, die seine Theaterangebote bisher nicht angenommen haben, auch durch ihre Eltern angespornt oder von ihren Eltern begleitet werden“. Aktueller geht es ja kaum einschließlich des Hinweises auf den Medienkonsum. Und auch die Hoffnung auf theateraffine Eltern, die ihre Kinder zum Theater hinführen und sie begleiten, ist aktuell, denn einige Plätze blieben am Sonntag an dem tollen Aufführungsort in der Grundschule leider leer. Schade, dieses Figurentheater hätte ebenso wie die anderen Aufführungen der Kindertheatertage sicher Kinder und Eltern gleichermaßen begeistert. Die nächste Chance gibt es am 10. März. Titel des Figurentheaterstücks ist dann: „Albin und Lila – oder: können Schweine Hühner lieben?“ Wenn das nicht vielversprechend ist! Karten gibt es schon in der Touristinformation und bei Spielwaren Bonikowski.

Einen Hinweis konnte der Autor sich bei der Begrüßung der Besucher am Sonntag nicht verkneifen, nämlich die Frage, ob unter den Eltern von heute vielleicht auch die Kinder vom April 1988 seien. Es hat sich keiner gemeldet, aber wer weiß schon?

„Bentheim im Wandel“, auch auf kinder- und jugendkulturellem Gebiet, das war die Ausgangsfrage. Demnächst sollen  hier im Bentheim-Blog einige Aspekte dazu beleuchtet werden. Dann geht es um einen früheren „Briefmacker“, der regelmäßig in Bentheim zu Gast war. Um einen Kabarettisten, der später einmal Stadionsprecher im größten deutschen Fußballstadion werden sollte und vorher Theater-Comics für die Bentheimer Jugend servierte und um den späteren Megaseller „Knister“, der ebenfalls zu Beginn seiner Karriere in Bentheim auftrat. Der Vergleich mit der heutigen Jugendkultur ist interessant. Eines vorweg: Es gibt -so soll es sein-  den Wandel und es gibt Kontinuität.

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Fürs Leben lernen – und das in der Schule!

Gelungene Premiere für die sechsten Bad Bentheimer Kindertheatertage und für die neue Grundschule am letzten Sonntag. Heinz Siemering eröffnete die Veranstaltungsreihe mit seinem Kinderprogramm. Über 150 Kinder und ihre Eltern waren einmal mehr begeistert von den Zaubereien, die Heinz auf unnachahmliche Art präsentierte.

Die Aula der neuen Grundschule erwies sich dabei als hervorragender Veranstaltungsort. Die Größe der Aula und natürlich die gesamte Atmosphäre in der Schule bieten bis auf weiteres  den idealen Rahmen für das Kindertheater.

Die Schule als Lebens- und Erlebnisraum weit über den reinen Schulunterricht hinaus, das wird für die jetzige und für künftige Schülergenerationen mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit. Nicht nur Deutsch und Mathe werden gelernt, sondern etwas, was als unerfüllter Anspruch seit Ewigkeiten genannt wird: Fürs Leben wird in der Schule gelernt. Im Unterricht am Vormittag, bei Hausaufgabenbetreuungen, in AG´s und Gruppen im Nachmittagsbereich und bei Projekten und auch bei Veranstaltungen wie eben den Kindertheatertagen oder vielleicht bald dem Musikschulunterricht. Die werden zwar nicht von der Schule angeboten, sondern vom Kinderschutzbund und von der Musikakademie. Aber wenn alles, was in der Schule geboten wird, den Kindern ähnlich viel Spaß macht, dann ist Schule ein toller Lebensort geworden. Wer hätte noch vor wenigen Schülergenerationen davon zu träumen gewagt? Der Autor dieser Zeilen war jedenfalls immer froh, wenn er das Gebäude mit dem Adler über der Tür hinter sich lassen konnte.

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Was lange währt, wird endlich gut + Irren ist menschlich

Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt auch für einige Projekte in Bad Bentheim.

Beispiel Nummer 1: Samstag konnte nun die neue Grundschule offiziell eingeweiht werden. Fünf Jahre sind seit den ersten Diskussionen um einen Neubau als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Schulbau in der Marktstraße vergangen. Eine moderne, helle und freundliche Grundschule bietet jetzt tolle Lern- und Lehrbedingungen. Eine Reihe richtiger, und zum Teil umstrittener Entscheidungen war dafür erforderlich. An einem entscheidenden Punkt konnte sich eine Mehrheit aus SPD und Grünen nur ganz knapp im Rat durchsetzen. Zuvor hätte eine Entscheidung für ein Einkaufszentrum nahe der Feuerwehr schon die Voraussetzungen für den Erwerb der Marktstraßenflächen durch K+K   und somit für die Neubaupläne der Grundschule verhindert. Das war nur von Hellsehern vorhersehbar, aber gleichwohl -zugegebenermaßen- die richtige Entscheidung. So hat der  Bau der neuen Grundschule viele Väter und Mütter.

Beispiel Nummer 2: Tatsächlich wurden jetzt auf dem Rathausplatz neue Bäume gesetzt. Nach Überzeugung des Autors dieser Zeilen ein lange überfälliger Schritt, denn der Bereich rund um den Rathaus- oder Pariser Platz gilt keinesfalls als gelungenes Beispiel der Stadtentwicklung. „Das Beste daraus machen“ kann da nur die Devise sein. Und etwas Grün trägt sicher zu einem optisch angenehmeren Gesamtbild bei. Gleichwohl: Das hätten wir auch früher haben können. Hier ein Auszug aus dem Protokoll der 8. Sitzung des Bau- und Planungsausschusses der Stadt Bad Bentheim am 11.05.1998 im Sitzungssaal des Rathauses: „Nach einer eingehenden Ortsbesichtigung beantragte Herr P., auf der Westseite des Platzes Säulenbuchen zu setzen, wie es die Kreissparkasse beantragt habe. Auf der Ostseite sollten 2,50 Meter von der Hauswand des neuen Gebäude entfernt insgesamt vier Kübel mit den gleichen Bäumen aufgestellt werden,…..“ Es entwickelt sich eine Diskussion, in der seitens der Grünen eine Fassadenbegünung mit Kletterpflanzen ins Gespräch gebracht wurde und von der Verwaltung darauf hingewiesen wurde, dass die Aufstellung von Kübeln dort unmöglich sei. Dennoch: „Herr P. hielt seinen Antrag aufrecht, auf der Ostseite des Platzes jeweils gegenüber denen auf der Westseite Säulenbuchen in Kübeln aufzustellen.“ Und dann hält das Protokoll fest: „Dieser Antrag wurde zur Abstimmung gestellt und mehrheitlich abgelehnt“. Der Protokollant meinte es gut mit Herrn P., denn es gab nur eine einzige Stimme für den Antrag zur Aufstellung weiterer Bäume, nämlich die eigene Stimme des Antragstellers P. Kein Parteigenosse fühlte sich zumindest zu einer Stimmenthaltung verpflichtet. Immerhin: der als Gast in dieser Ausschussitzung anwesende Ratsherr Herr R. gab unterstützend zu Protokoll: „Auch sollten die Bäume vor der Kreissparkasse einen Gegenpol auf der anderen Seite des Platzes erhalten.“ Es fand sich dann als Lohn für das mutige und einsame  Vorpreschen  im Beschluß (!) die Formulierung…“Die Frage der Begrünung der Ostseite des Platzes ist weiter zu verfolgen“.

Tja, und das hat dann 14 Jahre gedauert. Und aus der Ostseite wurde die Nord- und Südseite, darauf muss man ja erst einmal kommen. Mit der Gestaltung der Innenstadt und den Gebäuden dort müssen und können wir inzwischen leben, die zusätzlichen Bäume werden  sicher etwas dazu beitragen.

„Was lange währt wird endlich gut“. Oder „…wird endlich etwas besser“, könnte man feststellen und gleichzeitig einen Gruß nach Italien an Ratsherrn R. schicken.

Manche Dingen müssen sich wohl langsam entwickeln und darauf warten, dass die Zeit reif wird für Entscheidungen. Weitere Beispiele aus der Bentheimer Lokalpolitik hierfür folgen in den nächsten Wochen. Im Rathaus und hier im Bentheim-Blog.

Und hier die Nord- und Südseite des Platzes mit den frisch gepflanzten Säulenbuchen, die hoffentlich kräftig wachsen und viel Grünmasse entwickeln werden:

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Bentheim 2011: Ein Rückblick und die Perspektiven

Zum Jahresende 2011 erscheint heute eine persönlich gefärbte und ganz individuelle Bentheim-Bilanz im Bentheim-Blog. Angereichert wird der Beitrag mit  teilweise tagesaktuellen Fotos, die den Stand der Dinge bei einigen Projekten dokumentieren sollen.  Anmerkungen, Kommentierungen  und Ausblicke auf 2012 sollen nicht fehlen. Und los gehts natürlich mit dem

Schützenfest

Das großartige Stadtfest ist ein echtes Pfund für die Stadt. Monatelange Vorbereitungen in den Nachbarschaften und eine intensive Festwoche prägen nicht nur das Stadtbild nach außen. Das Stadtschützenfest hat vielmehr eine enorme soziale, da integrative  Bedeutung für die Stadt. Neu hinzugezogene Einwohner und Alteingesessene, junge und alte Leute – egal, man lernt sich kennen, „arbeitet“ in den Bogengemeinschaften zusammen und feiert gemeinsam. Die Tradition wird fortgesetzt. Gut so!

Kultur

Meine Bentheimer Kulturhighlights 2011? Da muss ich nicht lange überlegen, denn selten habe ich soviel Spaß gehabt  und  gelacht bei einer Ausstellung wie beim Betrachten der  Hühnerzeichnungen und weiterer Cartoons von Peter Gaymann. Im Mai zeigte einer der bekanntesten und erfolgreichsten Cartoonisten Deutschlands eine Auswahl seiner Arbeiten im  Altstadthaus in der Wilhelmstraße. Genial!

Und auch die Kulisse lief 2011 zur Höchstform auf. „Die Nervensäge“ passt ideal ins kleine Theater an der Kirchstraße und ist darüber hinaus den Schauspielern, allen voran Ernst Schröder und Heiko Arnink, auf den Leib geschrieben.

Hoffen wir, dass sich die Ausbaupläne, die Zusammenlegung der Kulisse und des Jugendhauses  in der Kirchstraße, realisieren lassen. Bereits jetzt bewerten die Bentheimer ihr Kulturangebot am Ort überduchschnittlich hoch (siehe GN-Umfrageergebnisse vom September). Mit besseren räumlichen Voraussetzungen dürften Quantität und Qualität des Bentheimer Kulturangebotes  noch weiter zu steigern sein.

Stadtentwicklung

Die neue Grundschule in der Brennereistraße wird wohl pünktlich im Sommer fertig werden. Am 9.9. war Grundsteinlegung und am 9.12. Richtfest.  Zwischen den Feiertagen ruht der Bau, ein gutes Zeichen. Tolle Aussichten, durchaus mehrdeutig gemeint, für künftige Grundschulkinder! Und das der Neubau einer Sporthalle am Burggymnasium in den Haushaltsplan des Landkreises aufgenommen wurde, ist eine weitere gute Entwicklung im Bildungsbereich.

Sehr erfreulich ist, dass kurz nach der Finanzkrise und den Schwierigkeiten der öffentlichen Kassen ausgerechnet jetzt in Bentheim wichtige Objekte saniert werden. Im Franziskushospital haben die Vorbereitungen begonnen. Die geamte Umgebung wird davon profitieren. Das alte Amtsgericht wird folgen und das alte Finanzamt  strahlt in neuem Glanz – und mit neuer Nutzung. Am Herrenberg wird ebenfalls durch einen Privatinvestor ein dringend sanierungsbedürftiges Haus saniert. Eine fast unglaubliche Entwicklung auf diesem Gebiet, die der gesamten Stadt nützen wird.

Weniger euphorisch müssen wir in die Wilhelmstraße blicken. Die Gastronomie profitiert vom Tourismus, von Entwicklungen im Einzelhandel ist trotz einiger Neueröffnungen noch nicht genug zu sehen. Auch öffentlich werden konkrete Maßnahmen diskutiert, die hoffentlich realisiert werden können.

Einige Nostalgiker bedauern vielleicht den Abriss der Bauernhöfe an der Südstraße. Aber landwirtschaftliche Betriebe, die von Wohngebieten umgeben sind und dort keine Zukunft gesehen haben, können besser an anderer Stelle fortgeführt werden und Platz machen für die innerstädtische Entwicklung. Flächenverbauch im Innenbereich, verdichtetes Bauen und Schonung landwirtschaftlicher Flächen im Außenbereich sind die Stichworte. Die Bagger sind angerollt. Zahlreiche Familien können sich über das attraktive Baulandangebot freuen und die Stadt verfranst nicht weiter. Das passt, meine ich.

Weniger erfreulich ist der Zustand vieler Straßen und besonders der Gehwege im gesamten Stadtgebiet.  Davon betroffen sind besonders weniger mobile Einwohner wie zum Beispiel Senioren. Auch da besteht Handlungsbedarf.

Soziales

Über die Jugendarbeit wird zu Recht oft und intensiv diskutiert in unserer Stadt:  Mit einer besseren Beteiligung wird die öffentliche Jugendarbeit neu und zeitgemäß ausgerichtet, die Unterbringung des Jugendhauses ist ein Thema und vom besseren Kulturangebot profitieren besonders junge Leute.

Ich meine: Trotz des regen Seniorenbeirats mit guter Öffentlichkeitsarbeit sollten die Seniorenthemen stärker in den Vordergrund treten. Bessere Gehwege sind ein Punkt, der Bedarf an seniorengrechten und bezahlbaren Wohnungen ein weitere gewichtiger Aspekt. Die neue Wohnanlage der Bürgerhilfe an der Schüttorfer Straße schließt eine Lücke. Der Bedarf dürfte darüber hinaus gehen. Und das Thema Altersarmut müsste uns künftig stärker beschäftigen. Der neu eingeführte Bentheimer  Familienpass richtet sich in der ersten Phase an Kinder und sollte künftig auch anderen Personengruppen bessere Teilhabe bieten.

Politik

Die Kommunalwahlen im September machten es deutlich: für die Wähler sollte es so bleiben wie es ist. Die SPD hat einen Sitz an die Grünen abgegeben und ansonsten gab es keine Veränderungen. „Und das ist auch gut so“, behaupte ich mit Blick auf die auch in diesem Jahresrückblick gewürdigten Entwicklungen in unserer Stadt. Ach ja, und der Verfasser dieser Zeilen bedankt sich bei den Wählern für über 1500 Kreuzchen bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen, weil dieses Ergebnis eines der Topergebnisse in Bentheim darstellt und die engagierte Weiterarbeit im Stadtrat und Kreistag möglich macht.

Sport

Bei den Sportvereinen in der Stadt schnurrt es offensichtlich. Die Arbeit dort und besonders in den Jugendabteilungen läuft in bewährter Manier. Ein Kunstrasenplatz in Bentheim würde sicher helfen, aber wird die Finanzierung jetzt wirklich zu stemmen sein?

Mit einem Kraftakt haben die Tennisvereine des TUS und  Rot-Gelb Bentheim fusioniert und eine neue Anlage geschaffen. Auch hier gilt: beste Aussichten für Sportbegeisterte und für den Nachwuchs. Ach ja: herzlich willkommen in Bentheims „Neuer Mitte“. Der Wohn- und Freizeitwert Bentheims wird noch besser.

Wermutstropfen: Künftige Baumaßnahmen zwischen den Ortsteilen müssen aus meiner Sicht sehr kritisch betrachtet werden. Die Halle stellt einen soeben noch akzeptablen Eingriff in die Landschaft dar. In diesem Bereich geht nichts mehr, darf nichts mehr gehen. Obwohl: ein Golfplatz wäre noch eine Bereicherung, oder nicht?

Eine tolle Perspektive zeigt aus meiner Sicht übrigens der Vorschlag des zweiten Vorsitzenden des SVB, Gerd Heilen, auf. Ein FC Grafschaft könnte für höherklassigen Fußball in der Grafschaft stehen und das Angebot in den örtlichen Vereinen sinnvoll ergänzen. Eine klasse Idee! 2012 wird sich zeigen, ob Innovationen beim üblichen Kirchturmdenken eine Chance haben.

Zum Ende

Über Kommentierungen, Kritik und Zustimmung zu diesem individuell zusammen gestellten Jahresrückblick freut sich der Autor. Die Kommentarfunktion kann dafür ebenso genutzt werden wie der Telefonhörer, Outlook oder das persönliche Gespräch. Guten Rutsch!

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