Monatsarchiv: April 2012

Kirchturmdenken ade!? – Eine beispielhafte Fusion

Herzlichen Glückwunsch, TC Rot-Gelb! Die am Wochenende eingeweihte neue Anlage bietet beste Voraussetzungen für den Tennissport am Ort. Am 28.12. und 24.9. habe ich hier im Blog bereits dazu geschrieben und mich auf das Projekt in Bentheims Mitte gefreut. Bemerkenswert ist für mich immer noch der Mut des TC Rot-Gelb und der Tennisabteilung des TUS Gildehaus zur Realisierung des Gesamtprojektes, aber auch zur Fusion. Das couragierte Zusammengehen der Vereine wird sich bestimmt bewähren und die Zukunft des Tennissports in Bentheim  trotz aller gegenteiligen Trends sichern. Kleinkariertes Kirchturmdenken kann man hier niemandem vorwerfen.

Bei der Gelegenheit: Kooperationen bis hin zu Fusionen dürften Zukunft haben. Die Ortsverbände des Deutschen Roten Kreuzes in Bentheim und Gildehaus haben es bereits vor Jahren vorgemacht und mit der Fusion und dem DRK-Zentrum zwischen den Ortsteilen ein Zeichen gesetzt. Die Handballer des TUS und SVB haben schon viele Jahre zuvor diesen Schritt vollzogen und den Handballsport mit der HSG in Bentheim gesichert.

Kürzlich wurde im Stadtrat von einem neuen Ratsmitglied angeregt, über eine Fusion der beiden Ortsfeuerwehren nachzudenken. Ein interessanter Vorschlag, der zudem zur mittel- und langfristigen Entlastung des städtischen Haushalts in erheblichem Maße beitragen würde. Aber: Ende der 90er-Jahre ist nach sorgfältiger Prüfung mit Gutachten der Feuerwehrinstitutionen und vielen eindeutigen Statements die zukunftsweisende Entscheidung für das Feuerwehrgebäude in Bentheim gefallen. Einsatzzeiten und somit Sicherheitsaspekte waren eindeutige Argumente für zwei Ortsfeuerwehren. Das Sparpotential sollte aus meiner Sicht Grund genug sein, diese Entscheidung zu überprüfen. Im Laufe der Jahre haben sich viele Gegebenheiten geändert, man denke nur an die städtebaulichen Entwicklungen in unserer Stadt. Eine unabhängige Prüfung könnte nicht schaden! Verwegen klingt dagegen das Gedankenspiel, über  e i n e  Ortsfeuerwehr nachzudenken, die    gegebenenfalls über z w e i  Standorte verfügt 😉

Und wo gibt es weitere Chancen für Fusionen? Ich bin sicher, dass weitere Vereine allein schon aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus über neue Kooperationen nachdenken. Der demografische Wandel wird es möglich machen und die Fusionspläne werden an der Stadtgrenze nicht Halt machen. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und darüber hinaus zwischen Landkreisen und über Ländergrenzen hinweg eröffnet neue Perspektiven. Wachstumschancen und Einsparpotentiale locken beispielsweise in der Tourismusbranche und mit Sicherheit im Gesundheitswesen. Verantwortliche in Verwaltungen und Politik, natürlich in Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen haben das längst erkannt und arbeiten im Spannungsfeld  der gegensätzlichen Interessen und Lobbyisten. Und natürlich macht die Entwicklung vor der schönsten Nebensache der Welt nicht Halt. Die Diskussion um einen FC Grafschaft im Fußballleistungsbereich macht es deutlich.

Konflikte bleiben mit Sicherheit nicht aus: Einsparpotentiale,  gewachsene Identitäten und soziale Zusammenhänge, Aktionismus und Kirchturmdenken sind Stichworte dafür. Gute Voraussetzungen für spannende Diskussionen…. und für sinnvolle Weiterentwicklungen und Veränderungen (wenn man sie denn wünscht).

Und hier noch ein Kommentar zum Zitat der Woche (nein des Monats, Jahres…): „Die Nachwelt ficht dem Mimen keine Kränze“, lesen wir am Samstag in den Grafschafter Nachrichten  im Zusammenhang mit der Ruisdalausstellung. „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, wäre aus meiner Sicht  die passende, aber fehlende Ergänzung.

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Ruisdal ist (endlich) wieder da!

Ruisdals bekanntes Burggemälde „Ansicht der Burg Bentheim von Nordwesten“ wird demnächst wieder in der Bentheimer Burg zu sehen sein. Das wertvolle Werk wird der Öffentlichkeit somit dort gezeigt, wo es nach Meinung vieler Beobachter besonders sinnvoll ist. Glückwunsch an alle Beteiligten zu dieser Entscheidung!

Die Präsentation erfolgt nun im Rahmen des raumsichten – Projekts. Die Kooperation mit „kunstwegen – raumsichten“ ist genauso vielversprechend wie  die Ankündigung, künftig regelmäßig zeitgenössische Kunst in der Burg präsentieren zu wollen.   Kunstinteressierte werden dann den Weg in die Ausstellungsräume ebenso finden wie der Bentheim- und Burgtourist. Das sind aus meiner Sicht wirklich interessante Konstellationen.

Und auch der  Gedanke, künftig ein Ruisdal-Stipendium aufzulegen, könnte sich als Glücksgriff erweisen. Erst vor einigen Monaten habe ich hier im Blog ( „Eine sehr empfehlenswerte Ausstellung…“ am 16. Oktober 2011 ) diese Form der lokalen Kunstförderung gepriesen. Für den schriftstellerischen Bereich wird es vielleicht eines Tages auch noch Lösungen geben.

Deutlich wird in diesem Kontext einmal mehr, dass die Verzahnung von Kultur und Touristik (stets wesentlich als Wirtschaftsfaktor gedacht) für unsere Stadt von großer Bedeutung ist. Nicht nur stimmige Konzepte wie hier bei Ruisdal/raumsichten, sondern ein abgestimmtes Gesamtkonzept wie das Touristische Leitbild des Landkreises bringt die Grafschaft insgesamt und Bentheim als touristischen Schwerpunktort weiter voran. Die Fortschreibung des Leitbildes steht auf der Tagesordnung und verdient breite Mitarbeit.

Außerdem: viele Orte informieren mit Infopunkten an markanten Entstehungsorten berühmter Kunstwerke und werben gleichzeitig damit für ihre Angebote.  So gesehen in Saint-Remy-en-Provence. Dort weisen Schilder genau an den Entstehungsstandorten auf bekannte Werke  van Goghs hin. In Dangast an der Nordsee (Kunstpfad unter anderem zu Werken Radziwills) oder am bayerischen Hintersee (Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts) sind solche Hinweise ebenso eine Selbstverständlichkeit.  Der nächste Schritt in Bentheim könnte ( sollte ) ein Hinweis auf den Entstehungsort „Ansicht der Burg Bentheim von Nordwesten“ sein. Eine Einbeziehung in Rad- und Wanderwege wäre logisch.

Allderdings soll es sich bei dem Vorschlag, die Herbers-Kurve umzubenennen in Ruisdal-Kurve um ein Gerücht handeln. Aber wer weiß schon?

 

 

 

 

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Frohe Ostern!

Frohe Ostern und viele bunte Eier wünsche ich den Besuchern meines Blogs!

Nach den Feiertagen soll es hier mit aktuellen Bentheimer Themen  weitergehen. Nicht vergessen ist auch der versprochene Rückblick auf das Festival 1977.

 

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