Monatsarchiv: Oktober 2014

Wir zahlen die Zeche für die Maut

„Zwei Schritte vorwärts, ein Schritt zurück.“ Die Umkehrung des alten Leninzitats beschreibt treffend die Tricksereien des Bundesverkehrsministers mit seinen Mautplänen. Zunächst nur für Autobahnen, dann für alle Straßen gefordert wird jetzt zurück gerudert und die Maut nur für Autobahnen eingeführt. Da sollen wir uns doch freuen, wenn sich unsere Proteste auszahlen und die übrigen Straßen von Gebühren ausgenommen werden 😉

Wir freuen uns aber nicht. Die Gründe:

Generell lässt dies zusätzliche Bürokratie und Kontrollaufwand bei gleichzeitig geringem Ertrag erwarten.

Und was kann konkret die Maut auf Autobahnen für uns Grafschafter bringen? Nichts Gutes. Die Befürchtung liegt nahe, dass wir mit deutlich erhöhtem Verkehrsaufkommen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen rechnen müssen, wenn besonders Niederländer die Autobahnen meiden und ihren Weg beispielsweise nach Ochtrup, Rheine, Lingen, Münster oder Osnabrück auf Schleichwegen abseits der Autobahnen durch die Grafschaft suchen.

Auf überlastete Straßen und Ortsdurchfahrten können wir gut verzichten, denn es konterkariert unsere Bemühungen um Rückbauten und mehr Sicherheit. Und wer bezahlt eigentlich die zusätzliche Abnutzung unserer Straßen? Richtig, ganz überwiegend wir selbst und weder der Bund, der dafür die neuen Gebühren einstreicht und auch nicht die Bayern mit ihren Wahlversprechen, die sie jetzt einlösen wollen.  Und für Koalitionsvereinbarungen sollten wir uns auch nicht haftbar machen lassen.

Die Mautpläne sind nach wie vor ein Schildbürgerstreich. Wir wollen sie weder auf Autobahnen noch auf den weiteren Straßen. Widerstand auf allen Ebenen ist gefragt.

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Kein Schneckentempo in Bentheim

„Pannen will Stadtentwicklung verlangsamen“ betitelte am vergangen Samstag die Grafschafter Nachrichten den Bericht zur Finanzausschusssitzung. In dieser wurde unter anderem der Haushaltsentwurf der Verwaltung für 2015 vorgestellt. Weiterhin sparsam wirtschaften und an einigen Stellen kürzen war die zentrale Botschaft. Und weitere  Großprojekte nach Badepark, Energieversorgung und Grundschulneubau soll es vorerst nicht geben. Mit Bahnhofstraße, Bahnhofsgegend und Gildehauser Straße stehen noch wichtige Projekte im Rahmen der Stadtsanierung und somit hoch geförderte Sanierungen an. Und das war es dann mit der lange überfälligen und daher energisch betriebenen positiven Stadtentwicklung? Das wäre zu kurz gedacht, denke ich. Und für diese Einschätzung gibt es zwei zentrale Begründungen:

Erstens ist die Stadtentwicklung nicht ausschließlich von den städtischen Investitionen abhängig. Vielmehr sind auch oder auch ganz besonders die Investitionen und Projekte von privater Seite beziehungsweise von Unternehmen, Gesellschaften und Privatpersonen für die Stadtentwicklung bedeutsam. Beleg Nummer 1 für diese These sind die Pläne der Fachklinik Am Bade zum weiteren Ausbau der Reha in der Kardiologie. Beleg Nummer 2 sind die laufenden Erweiterungen im Bereich KCA/Bentec an der Hilgenstiege. Die wirtschaftliche Stadtentwicklung kann also überaus positiv eingeschätzt werden, Arbeitsplätze werden gesichert oder auch geschaffen.

Zweitens gibt es viele Signale für eine positive Stadtentwicklung im sozialen, kulturellen und auch sportlichen Bereich. Beispiel Nummer 1 ist das 50 jährige Bestehen des Kammerchores, das mit drei außergewöhnlichen Konzerten das kulturelle Leben in der Stadt einmal mehr belebt hat und mit der „Carmina Burana“-Aufführung in den Werkhallen der Bentec einen Höhepunkt hatte. Über 75 Chormitglieder verantworten dies. Die lange Bentheimer Musiknacht am vergangenen  Wochenende mit Beteiligung vieler Geschäftsinhaber, Wirte und Organisationen  ist Beispiel Nummer 2 für die kulturelle Entwicklung am Ort. Außergewöhnliche Orte wie leere Geschäftslokale oder die reformierte Kirche als Ort für das Eröffnungskonzert stehen für ungewöhnliche, überraschende, innovative Ideen und erfolgreich umzusetzende Konzepte. Weitere positive kulturelle Stadtentwicklungen: Die Freilichtbühne spielt erstmals im kommenden Jahr ein stadthistorisches Stück und viele Bentheimer werden sich daran beteiligen. Die Sportvereine  wie der SVB kündigen neue gesundheitsfördernde Sportangebote für alle Generationen an. Und mit den Familienberichten, die in den vergangen Jahren im Auftrage der Stadt  erstellt wurden, liegen Handlungsempfehlungen für die soziale Stadtentwicklung vor, die ohne ehrenamtliches Engagement überhaupt nicht umgesezt werden können.

Beispiele genug für meine These: Die positive Stadtentwicklung steht und fällt  nicht nur mit der Finanzlage, sondern mit aktiven, gut aufgestellten und zukunftsorientierten Unternehmen und Einrichtungen am Ort und vor allen Dingen mit einer engagierten, kreativen Einwohnerschaft, die sich in Vereinen und Initiativen wiederfindet. Und wenn der städtische Haushalt (vorübergehend) nicht die hohen Summen für Großprojekte ausweisen kann, so können Rat und Verwaltung doch immer noch ein positives Umfeld für Unternehmen,Einrichtungen, Vereine und Bürgerinitiativen schaffen. Bentheim kann sich unabhängig von  städtischen Rekordinvestitionen weiterhin positiv entwickeln!

Kurzer Nachtrag: Die Finanzplanung sieht als erste Rate für den Neubau einer Sporthalle  in Gildehaus  für 2017 den Betrag von 600.000 € vor.

Die Fachklinik expandiert weiter:

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Nur gute Nachrichten für Bad Bentheim

Eine Woche  mit guten Nachrichten für Bad Bentheim geht zu Ende. Die Fachklinik am Bad kündigt den weiteren Ausbau der Kardiologie an, die Freilichtbühne ist gut im Plan bei den Vorbereitungen für das stadthistorische Stück 2015 und die Pläne zur Umgestaltung der Bahnhofstraße werden konkreter und öffentlich. Letztgenanntes Thema soll zu einem späteren Zeitpunkt  auch an dieser Stelle näher betrachtet werden. Dafür soll eine weitere Meldung der Woche, nämlich die Eröffnung des Schlossparkcenters, mit allen positiven Facetten nochmals hervorgehoben werden.

Der Rückblick in wenigen Stichworten verdeutlicht die komplexen Zusammenhänge und vor allen Dingen den Mehrwert für die Stadt insgesamt und genauer auch und gerade  für die Kinder, Familien und für das Vereinswesen: Zusammenlegung zweier Grundschulen am Standort Marktstraße, lukrative Veräußerung des bisherigen total veralteten Schulkomplexes mit Sporthalle von 1958, Abriss der Schrottimmobilien Möbelhaus und Kleintierzüchterheim, Neubau einer Grundschule und damit Schaffung eines zukunftsfähigen Schulzentrums, Sanierung eines Gebäudes für Kleintierzüchter und andere Vereine, Schließung des bisherigen K+K Marktes in der Johann-Krabbe-Straße und damit kein Verkehr mehr in der Wohnstraße, in der dafür attraktive Baugrundstücke entstehen und schließlich als Ergebnis und Konsequenz dieser Ereigniskette der Neubau des Schlossparkcenters durch private Investoren.

Positiv gewertet wird in der Öffentlichkeit zudem die Tatsache, dass der Kaufkraftabfluss in Nachbarorte gestoppt werden kann. Weitere positive Folge  des neuen Einkaufszentrums ist die größere Konkurrenz im Einzelhandel am Ort. Konkurrenz stärkt den Kunden! Ein anderer Aspekt ist der neu geschaffene Wohnraum über den Einzelhandelsflächen. Mietwohnungen in äußérst attraktiver innenstadtnaher Wohnlage sind eine weitere Bereicherung für das in Umbau befindliche Quartier Marktstraße.  Und schließlich sind für die entsprechenden Innenstadtgeschäftsflächen  Nachfolgeregelungen angekündigt und schon teilweise vollzogen. Weitere Leerstände soll es dort also nicht geben.

Städtebaulich und architektonisch passt sich das Center aus meiner Sicht erstaunlich gut der Umgebung an und stellt im Gesamtzusammenhang eine Aufwertung dar. Sogar die Eingangssituation in die historische Funkenstiege ist akzeptabel. Insgesamt durchaus gelungen, wenn man bei einem Einkaufszentrum davon sprechen kann.  Die Verkehrsproblematiken  werden zu lösen sein und auch die Anzahl der Behindertenparkplätze dürfte sich bei Bedarf erhöhen.

Wir dürfen uns in diesen Tagen also nochmals über viele herausragende Projekte, die alle im Zusammenhang mit dem Schlossparkcenter stehen freuen; vom neuen Schulzentrum mit Grundschule bis zum Haus für Vereine. Es gibt wenig Gründe zu meckern und diese Einschätzung wird ganz offensichtlich allgemein geteilt. Erstaunlich 😉

Fazit: Wochen wie diese mit Entwicklungen solchen Kalibers gibt es nicht allzu oft. Die Freude darüber trübt das nicht.

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Eine grandiose Aufführung!

Gratulation an den Bentheimer Kammerchor. Zum Jubiläum, 50 Jahre gibt es den Chor inzwischen, vor allen Dingen aber heute  zur Aufführung der Carmina Burana in einem begeisternden Konzert.

Mit Unterstützung der Bochumer Symphoniker, einem Kinderchor aus Oldenzaal, zahlreichen Gastsängern im Chor, professionellen Solisten und unter der Leitung von Sebastian Koch ist eine Aufführung gelungen, die den Chorsänger/-innen auf der Bühne und allen Gästen im Auditorium  unvergesslich bleiben wird.  Die grandiose Aufführung des  grandiosen, emotionalen und populären Meisterwerks, dass zutreffend und zusammenfassend  im Programmheft beschrieben wird: „Musikalisch ist das Chorwerk von raffinierter Schlichtheit: In konventioneller, archaisierender Harmonik setzt es ganz auf die Kraft seiner Melodien.“

Der Aufführungsort hat sich aus meiner Sicht als überaus gelungen erwiesen. Das Werk passt weniger in den möglicherweise auch noch plüschigen  Konzertsaal, sondern ist an besonderen Locations wie hier in den Industriehallen von Bentec hervorragend aufgehoben. Und überhaupt eine solche Produktion musikalisch, finanziell, technisch und organisatorisch stemmen zu können ist ebenfalls eine großartige Leistung des Kammerchors, der sich damit einmal mehr als einer der tragenden Säulen unseres Kulturortes erwiesen hat. Freuen wir uns auf weitere Konzerte.

Der Begeisterung geschuldet ist dann auch eine leicht verwackelte fotografische Impression.

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