Monatsarchiv: Juli 2011

Berlin, Berlin

„Berlin, Berlin, wir fahr´n nach Berlin.“  Für so manchen Anhänger großer deutscher Traditionsvereine ist das ein Traum, der hoffentlich auch für den Verfasser dieses Blogs wahr wird. Die Schalker haben es in diesem Jahr erlebt, Bayern, Dortmund und sogar (ich mag es kaum ausschreiben) der „Verein aus der Stadt, um die sogar die Weser einen Bogen macht“ war in den letzten Jahren auch in Berlin  dabei. Irgendwann wird mich der Ruf des DFB-Finales auch noch erreichen, da bin ich optimistisch!

Es gibt glücklicherweise noch mehr Anlässe für einen Hauptstadtbesuch. Als da wären: Sehenswürdigkeiten in Berlin-Mitte vom Reichstag bis zum Brandenburger Tor, vom Alexanderplatz bis zur Friedrichstraße und zum Hackeschen Markt. Sollte man mal gesehen haben, finde ich.  Kurzweilig und nett  auch die Ausstellungen im DDR-Museum und im Mauermuseum am Checkpoint Charlie.

Aber wirklich schwer beeindruckt haben mich zwei andere Orte: Mehr durch Zufall, allerdings auch aus großem Interesse heraus konnte ich eine Gedenkstätte besuchen, als es meine Familie aufgrund des Dauerregen  ins Kino am Potsdamer Platz zog. Das Hinweisschild „Stauffenberg Gedenkstätte“  zog mich in Nebenstraßen und ich fand mich tatsächlich im Bendlerblock wieder. An eben jener Stätte, an  der der  Widerstand im Jahre 1944 und zuvor organisiert wurde und so tragisch scheiterte. Die Stätte, an der Graf Stauffenberg und andere Widerstandskämpfer erschossen wurden. Sowohl die Ausstellung in der “ Gedenkstätte Deutscher Widerstand “ als auch  die schlichte, aber ergreifende Gestaltung der Hinrichtungsstelle im Innenhof sind für historisch interessierte Berlinbesucher (und wer sollte das nicht sein?) einen Besuch wert. An diesem Ort wird vieles spürbar, was durch Bücher, Filme und  Unterricht abstrakter  bleiben muss. Den Besuch dieser Gedenkstätte, für den man durchaus zwei Stunden einplanen sollte, kann ich sehr empfehlen.

Überaus angenehm überrascht hat mich eine offensichtlich typische Berliner Kneipe: die Joseph-Roth-Diele in der Potsdamer Straße / Ecke Lützowstraße. Das es so etwas noch gibt: eine Kneipe, Bistro, Cafe mit Kaffeehausatmospäre. Joseph Roth, 1939 verstorbener Schriftsteller ist  auf Bildern, Büchern und Kunstwerken allgegenwärtig. Es gibt Bier aus Tonkrügen, Buletten wie früher bei Heini („Ballermänner“)  und Weißwein vom Kaiserstuhl. Der Laden hat Klasse, so etwas kennt man hier leider nicht mehr und genießt es um so mehr. Und dabei hat es nicht einmal einen touristischen Anstrich. Einfach toll wie auch folgendes Zitat:

Die Liebe nämlich, meine Freunde,
macht uns nicht blind, wie das unsinnige
Sprichwort sagt, sondern im Gegenteil,
sehend.

Joseph Roth

 

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Sonne, Seehunde und Fischbrötchen

Einen erlebnisreichen Tag verbrachten heute 65 Bentheimer Kinder und Eltern an der Nordsee. Die Bad Bentheimer Gruppe des DKSB hat diese  Tagesfahrt wieder im Rahmen des Ferienpasses organisiert und begleitet.

Kurz nach 10.00 Uhr hieß es zunächst „Leinen los“ zur Bootstour im Wattenmeer. Unterwegs wurde das Netz ausgeworfen und der Fang später an Bord erklärt. Vorbei an den Seehundbänken ging es nach Baltrum. Bei bestem Wetter konnte fünf Stunden lang das Strandleben genossen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach der Fährüberfahrt zurück ans Festland und einer kurzen Busfahrt wurde der schmucke Fischerort Greetsiel erkundet. Dort entstand unser Gruppenfoto.

Kurz vor 22.00 Uhr erreichten wir dann wieder Bentheim. Müde, aber mit vielen neuen Eindrücken (und der Autor mit einem leichten Sonnenbrand!).

Übrigens: Der Kinderschutzbund  lädt noch zu den Ferienpass-Veranstaltungen  Kanutour für Vater und Kind  sowie zur Nachtwanderung am 12. August ein.

Bei der Tagesfahrt zur Nordsee waren dabei: Nadja,  Jasmin, Benjamin, Lisa, Ina, Manuel, Bela, Lena, Nena, Jarna, Mik, Mark, Tim, Maren, Jaap, Timo, Clarissa, Niklas, Simon, Henrik, Insa, Marek, Annika, Diandra, Simon, Alexey, Friedbert, Elena, Sonja, Maren, Alea, Lilo, Olga, Ketino, Alexandr, Manuela, Elke, Alwine, Anne-Marie, Bettina, Paolo, Marvin, Nele, Lukas, Julian, Jonas, Mirya, Luca, Nathalie, Carolin, Vanessa, Jutta, Fenja, Katja, Horst, David, Melanie, Anke, Marielle, Marion, Sandra, Nina, Silke, Kristina, Leonie.

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„Alt werden will jeder, älter werden niemand“ oder: Freitags im Supermarkt

Gestern und an den Freitagen zuvor habe ich  Klaus, Günter und Heinz getroffen. Mehr oder weniger zufällig.Denn man trifft sich häufiger Freitag nachmittags mit dem Einkaufswagen an der Hand, mit konzentriertem Blick auf Einkaufszettel und Regale und meistens  gut gelaunt.  Gemeinsam ist uns, dass wir nicht nur für uns einkaufen, sondern gleichzeitig für unsere Eltern oder Mütter, die dies gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt selbstständig erledigen können. Was sonst überwiegend von den Töchtern oder Schwiegertöchtern geleistet wird, nämlich Hilfe und Pflege in der Familie, wird Freitags dann im Combi  oder Aldi öffentlich, wenn „Männer in den besten Jahren“ den Eltern behilflich sind. Meine Prognose: wir werden in Zukunft auch noch Jan, Willi, Bernd, Reinhold und wie sie alle heißen mögen bei Einkäufen und ähnlichen Gelegenheiten treffen. Grund: die  Baby-Boomer Generation wird älter, entsprechend auch deren Elterngeneration.  Auch in Bentheim gibt es so viele Senioren wie nie zuvor.

Daraus erwachsen Aufgaben. Aus meiner Sicht war es daher ein richtiger Schritt, dass sich der  3. Familienbericht der Stadt Bad Bentheim den Seniorenthemen widmet. Kürzlich wurde dieser ausführliche und aus meiner Sicht  wegweisende Bericht von der Autorin Friederike Orth im Sozialausschuss der Stadt vorgestellt.  Die nähere Beschäftigung  lohnt sich. Und zwar  nicht nur unter sozialpädagogischen und kommunalpolitischen Gesichtspunkten.  „Alt werden will jeder, älter werden niemand“  ist ein altes Sprichwort. Alt werden in Bentheim ist nun einmal ein Thema, das uns sowohl als Kinder  als auch als künftige Senioren betrifft.

„In vielen Punkten haben Familien mit kleinen Kindern und ältere Menschen ähnliche Interessen: Sicherheit im Straßenverkehr, öffentlicher Nahverkehr und Grünflächen mit Bewegungsangeboten…“ heißt es im Familienbericht.  Ein Grund mehr, sich in diesen Bereichen für Verbesserungen einzusetzen. Bei Sicherheit im Straßenverkehr fallen mir die neuen Fußgängerampeln ein, die für Schulkinder und Senioren wichtig sind. Zum Beispiel an der Kreuzung Funkenstiege oder auch bereits lange vorher die Dunkelampel an der Südstraße.

Der öffentliche Nahverkehr ist doch in der Realität bei uns eher auf den Schülertransport reduziert. Der neue Bäderbus wurde im Winterhalbjahr auch von Senioren genutzt, die so beispielsweise aus dem Süden der Stadt zum Arzt am Bad kommen konnten. Es ist aus meiner Sicht daher eine sehr gut Idee, über die Einführung eines Bürgerbusses nachzudenken. Kommerziell trägt sich ein erweiterter  Nahverkehr sicher nicht und ein Bürgerbussystem, das sich wesentlich durch ehrenamtliches Engagement trägt,  könnte ein wertvolles Angebot werden. Auch die Anbindung von Gildehaus an die Stadt gehört dazu. Denken wir nur an den aktuellen Ärztemangel in Gildehaus und  an die in Bentheim ansässigen Fachärzte, die natürlich auch von Gildehauser Senioren in Anspruch genommen werden. Das Thema „Bürgerbus“ muss einfach in der Diskussion bleiben!

Das Seniorenwohnen wird bereits offen diskutiert. Auf die Forderung nach mehr seniorengerechtem Wohnraum wird viel zu oft auf die betreuten Wohnformen verwiesen. In der Tat verfügen wir über viele, eventuell ausreichend Altersheim- und Pflegeplätze. Gut zu wissen, dass es diese Plätze am Ort gibt. Aber was ist mit den Senioren, die glücklicherweise viele Jahre fit bleiben und hoffentlich auch nie einen Heimplatz benötigen werden? Die gleichzeitig ihr Einfamilienhaus mit Garten und allem drum und dran nicht mehr in Schuss halten wollen oder können und nach Alternativen suchen? Für diese wachsende Zahl von Bentheimern braucht es mehr geeigneten Wohnraum. Mehr Miet- und Eigentumswohnungen sind gefragt. Bezahlbar müssen sie sein, denn nicht nur die gut versorgten Pensionäre benötigen diese Wohnungen, sondern auch viele Rentner mit kleinen oder mit Witwenrenten. Und die möglichst zentrale Lage der Wohnungen ist von Bedeutung, in Bentheim ganz speziell. Die neuen Mehrfamilienhäuser des Bauvereins im Bereich der Schüttorfer Straße sind ein sehr gutes Beispiel.  Auch dieses Thema muss weiter verfolgt werden.

Und das betrifft auch einen weiteren Bereich, nämlich das Freizeitangebot für Senioren.  Einerseits gilt es,  Senioren die Zugangsmöglichkeit zu den vielen guten Angeboten in Bentheim zu erhalten. Andererseits suchen ältere Leute auch spezielle Angebote. Ehrenamtlich wird in diesem Bereich viel geleistet. Ich denke an die Angebote, die beispielsweise der Sozialverband regelmäßig macht und an die Aktivitäten in den Kirchengemeinden und bei den Wohlfahrtsverbänden. Diese Angebote zu unterstützen, sie bekannter zu machen und den Senioren zugänglich zu machen (hier sind wir wieder beim Bürgerbus), das sind wichtige Aufgaben. Auch die Betreuer und Organisatoren dieser Freizeitangebote verdienen Unterstützung. Einsamkeit im Alter darf zumindest in einer überschaubaren Kleinstadt kein Thema sein, finde ich.

Die ärztliche Versorgung am Ort, Pflegedienste und andere Themen des Familienberichts sollten für hoffentlich viele interessierte Bürger nachlesbar sein, weil sie wichtig sind und uns und unsere Familien betreffen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Familienbericht bald auf der Homepage der Stadt veröffentlicht wird. Die angesprochenen Themen werden uns sicher weiter beschäftigen. Im Gespräch,  im Ehrenamt und auch an dieser Stelle.

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Endlich Unkraut jäten

Alle stöhnen über das Wetter. Sogar in Telefongesprächen mit Urlaubern im Süden des Landes wird über Wind und Regen geklagt. Ein winziges Zwischenhoch nehmen wir zwar dankbar mit. Ein paar Grad mehr machen aber noch keinen Sommer. Und unser neues Naturfreibad bleibt leer…..

Wettererprobte und somit Kummer gewohnte Norddeutsche sollte das jedoch nicht umhauen. Es gibt doch Alternativen zum Sonnenbaden, Grillen und planschen.

Einige Vorschläge:

  • Rommeekarten hat fast jeder zuhause. Wie wäre es mit einigen Runden im Familienkreis?
  • Unser Badepark hat zum Glück auch einen Innenbereich mit tropischen Temperaturen. Tipp: Eine Stunde im Whirlpool entspannen und dann zum Aufwachen drei mal rutschen.
  • Endlich wieder Fußball. Sport1 überträgt fast täglich spannende Testspiele, zum Beispiel Wormatia Worms :  TSG Hoffenheim. Hinterher gibt es noch Dartmeisterschaften und Billard bis zum Abwinken, nein Einschlafen.
  • Dachboden oder Keller ausmisten und dabei Kartons für den Flohmarkt ( 27. August im Schloßpark) packen.

Ganz wichtig: Auf bessere Zeiten hoffen, auch wenn es schwer fällt. Donnerwetter meldet für Samstag 16 Grad und Schauer. Da fällt mir ein: Bei nassem Boden kann man prima Unkraut jäten 😦

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Gourmets unter uns

Alle Tische besetzt, offensichtlich zufrieden speisende Menschen, erste Gerichte  von der Karte gestrichen, Jazzmusik im Hintergrund und glücklicherweise kein Regen. Das Gourmetfest erfüllte zumindest heute bestimmt die Erwartungen der beteiligten Gastronomen und der Besucher.

Welche Erkenntnisse konnte ich heute  noch mitnehmen?

Zum einen war  im gesamten Innenstadtbereich viel los. Die Wilhelmstraße präsentierte sich mal wieder so, wie wir sie uns häufiger wünschen, nämlich als lebendige Bummel- und Flaniermeile. Auch dank Neupflasterung und Sperrung. Und auch die Gastronomiebetriebe abseits des  Herrenbergs  waren hervorragend besucht. Leere Kuchenauslagen,  lange Schlangen vor den Eisverkaufsständen und kaum freie Plätzen in den Biergärten und Außenterrassen. Der Tourismus floriert zum Nutzen der Stadt!

Bedauerlich, dass der Herrenberg an so vielen anderen Wochenenden nicht genutzt wird. Der Platz bietet enormes Potenzial. Nicht nur für unseren  hervorragenden Weihnachtsmarkt, die Feste der BBI sowie die Oldtimertreffen, sondern darüber hinaus. Mit Kreativität und Einsatz könnte der Platz häufiger genutzt werden zum Beispiel für Antiquitätenmärkte, Bücherflohmärkte, Konzerte oder Feste verschiedener Art. Gäste und Einheimische würde es vermutlich freuen. Und die Gastronomen bestimmt auch. Inititative ist gefragt. Stattdessen wird der Herrenberg unverständlicherweise in letzter Zeit wieder als Parkplatz missbraucht. Und das ist wirklich schade für diesen schönen Platz im Schatten der Burg.

 

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Bildung bleibt!

Der Sommer ist-vorübergehend ?- zurück. Wer hätte das gedacht? In diesen Regentagen gingen meine Gedanken zurück, genau um ein Jahr: Urlaub in Pierrefeu, 10 km von der Mittelmeerküste, auf einem Weingut. Der reinste Backofen, glücklicherweise mit Klimaanlage ausgestattet. Luft 32 Grad, Wasser 26 Grad. Welch ein Gegensatz zu unserem „Sommer“ der letzten Tage. Und dann hat es noch das Zelt unserer Bogengemeinschaft zerlegt. Reparabel, aber ärgerlich!

Erfeulicher ist mein Rückblick auf einen Tagesausflug, den ich mit  einem Zitat abschließen werde:

Mit einer Jugendgruppe war ich in der vergangenen Woche in Düsseldorf. Erster Programmpunkt für unsere Gruppe war eine Führung durch das Filmmuseum. Ganz nett, etwas Bildungsprogramm muss nun mal sein. Während die Jugendlichen anschließend die City und die Rheinuferpromenade für sich entdecken konnten, nutzte ich die Gelegenheit für eine Stippvisite im Heinrich Heine Institut. Heinrich Heine, den ich schon immer schätzte, verehrte und dessen Reisebeschreibungen und besonders das Wintermärchen mich schon lange begleiten.

Für Schulklassen ist das Institut sicher sehr geeignet, für die Jugendarbeit eher nicht. Soweit meine Erkenntnis in dieser Stunde. Beeindruckt hat mich aber ein Zitat Heines, das besonders plakativ im Eingangsbereich des Instituts präsentiert wird und wahrscheinlich besonders die Lehrkräfte unter den Besuchern erreichen soll: “ Was ist Geld? Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt.“

Und ganz besonders ansprechend fand ich ein weiteres Zitat, das ich bewusst zum Wochenende in den Blog stelle und das vielleicht einige Leserinnen und Leser ebenso wie mich (nach mehrmaligem Lesen) berührt und zum Nachdenken anregt:

“ In der Kindheit ist unser Leben so unendlich bedeutend,  in jener Zeit ist alles gleich wichtig, wir hören alles, wir sehen alles, bei allen Eindrücken ist Gleichmäßigkeit, statt daß wir späterhin absichtlicher werden, uns mit dem Einzelnen ausschließlicher beschäftigen, das klare Gold der Anschauung für das Papiergeld der Bücherdefinitionen mühsam einwechseln, und an Lebensbreite gewinnen was wir an Lebenstiefe verlieren“.

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Links führt – rechts schlägt!

Muss denn an jedem Wochenende in Bentheim etwas Besonderes geboten werden? Diese Frage wurde vor einiger Zeit bei einer Sitzung  im Rathaus gestellt und war vermutlich ernst gemeint. Meine Antwort: Es muss nicht, aber kann an jedem Wochenende etwas geboten werden. Warum denn nicht, die Geschmäcker der Bentheimer sind ohnehin verschieden und es kommen ständig neue Gäste in die Stadt. Man muss ja auch nicht alles mitnehmen.

Ich freue mich jedenfalls über das Veranstaltungsprogramm. Gestern Rock am Pool, Samstag Bentheimer Polotage  und Sonntag Gourmetfest auf dem Herrenberg. Für jeden Geschmack wird etwas geboten.

Während Rockmusik die Musik des Volkes ist und das Gourmetfest sich ebenfalls an die breite Öffentlichkeit wendet, haftet dem Polosport das Etikett des Elitären an. Bestimmt ist Polo kein Volkssport, wird es nicht werden und hat bestimmt auch nicht den Anspruch. Die heutige Sonderbeilage unserer  Grafschafter Nachrichten macht aber schon deutlich, dass die breite Öffentlichkeit angesprochen und interessiert werden soll.  Auch die Eintrittspreise sind moderat, Kinder haben sogar freien Eintritt. Also, das Poloturnier ist bestimmt einen Besuch wert.

Nachdenklich  stimmt mich jedoch das Vokabular dieses Sports. Da müssen wir erfahren, dass man einen Schuss zwischen Vorder- und Hinterbeine des Pferdes in Polokreisen “ Millionairs  shot“ nennt.  Da ist mein Fussballsport den Polosportlern in Sachen Verständlichkeit aber ein ganzen Stück voraus: ein Treffer in ähnliche Regionen der zweibeinigen Protagonisten nennen wir kurz, schlicht und verständlich „voll in die Acht“ 😉

Nur bei der Poloregelerläuterung ist es wieder wie im richtigen Leben. Auf Seite 6 der GN-Beilage lesen wir: „Links führt-rechts schlägt“.  Das kommt mir bekannt vor.

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Toller Familienausflug

Aktiv sein, sich austoben und gemeinsam spielen. Über hundert Bentheimer und Gildehauser Kinder und ihre Erwachsenen haben heute wieder im Spiel- und Mitmachpark Ketteler Hof bei Haltern einen erlebnisreichen Tag verbracht. Ein kleiner Unfall, der hoffentlich schon wieder vergessen ist, war einziger Wermutstropfen an diesem schönen Tag. Gegen halb acht kamen wir dann  müde und zufrieden zurück.

Der SPD-Ortsverein lädt alljährlich zu dieser Ferienpassveranstaltung ein. Organisiert und begleitet haben Anke Wallasch und ich diesen Ausflug. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir dann mittags Würstchen gegrillt und kamen dabei ganz schön ins Schwitzen. Die netten Kommentare beim Verabschieden zeigten, dass sich der Einsatz lohnt!

Das Tolle am Ketteler Hof ist, dass die Kinder hier nicht berieselt werden, sondern aktiv werden und den Park erobern. Renner war in diesem Jahr der neue Motorik-Trail. An 25 ineinander übergehenden Stationen wird die Koordination geschult und Kraft und Kondition entwickelt. Kletterparks liegen im Trend. Ein guter Trend, finde ich.

 

 

Schön war auch wieder zu beobachten, dass sowohl die Kleinsten als auch die 12jährigen Kinder herausgefordert werden und ihren Spaß haben. Die Fotos vermitteln einen kleinen Eindruck.

Den Ketteler Hof möchte ich unbedingt für Familien- und Gruppenausflüge empfehlen. Picknicksachen nicht vergessen!  Infos: http://www.kettelerhof.de

Heute waren dabei: Lukas, Tim, Lothar, Anke, Kirsten, Jonas, Silvia, Marlon, Simon, Janek, Wolfgang, David, Diana, Julian, Daniela, Leonie-Jamie, Simone, Frank, Juana, Jasmin, Laura, Florian, Benjamin, Falco, Ina, Fenja, Olga, Lisa, Nadja, Anette, Luca, Lothar, Maike, Felix, Lucas, Michael, Andreas, David, Kirsten, Daria, Alina, Simon, Sonja, Antje, Sandra, Nina, Mik, Hilke, Laura, Julian, Anke, Mirco, Daniel, Dennis, Bianca, Claudia, Daris, Dorith, Rolinda, Marenko, Anja, Marvin, Justin, Jonas, Lisa, Jasmin, Silke, Luca, Pia, Lisa, Annegret, Ludwig, Mattis, Lasse, Leif, Niklas, Marie, Ulrike, Elisabeth, Maria, Emma, Mia, Anette, Sanja, Gundi, Jonas, Daniel, Andrea, Meret, Daan, Karen, Max, Pim, Colin, Michaela, Mara, Nathalie, Bianca, Friedbert, Carolin.

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Atlantis in Bentheim

„Allein, allein“ war heute Nacht (fast) der Schlusspunkt eines tollen  Festivalwochenendes. War nett anzuhören mit einem kühlen Weißwein bei angenehmen Temperaturen  im heimischen Garten. Beeindruckt bin ich immer noch vom ehrenamtlichen Engagement der Konzertinitiative und des Jugendhauses. Das erinnert schon ein bisschen an die frühen Tagen der Bentheimer Festivalgeschichte und aus diesem Grund möchte ich heute eine kleine  Serie starten. Zurückblicken möchte ich auf die Festivals in den 1970er  Jahren auf und an der Freilichtbühne. Den Anfang macht das Festival 1973.

Eine kleine lokalhistorische, persönlich eingefärbte Einordnung zu Beginn. In meinem Kalender (Roter Kalender 1973) finden sich beispielsweise Einträge zu den Freilichtbühnenpremieren.   Am 3. März spielte Omega in Gildehaus und am 8. September die Backwater Bluesband im Nordhorner Jugendzentrum. Im lutherischen Gemeindehaus in der Schüttorfer Straße wurden Filme gezeigt (Beispiel: „Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft“). Dann wurde in Gildehaus das Jugendzentrum eröffnet. Die Band Molotow spielte am 11. November in Schüttorf. Wenn ich mich richtige erinnere, dann war das nachmittags im ev-reformierten Gemeindehaus. Und im Februar  finden sich erste Einträge zum heutigen Blogthema:  Treffen SJR im Kindergarten / Musikausschuss.

Im Stadtjugendring, dem Zusammenschluss Bentheimer Jugendverbände, wehte frischer Wind. Einige ältere Jugendliche im Vorstand des SJR hatten sich auf die Fahne geschrieben, die Jugendkultur am Ort anzukurbeln. Die Idee eines unabhängigen Jugendzentrums wurde diskutiert und mündete bald in die Gründung einer Jugendinitiative.  Und es wurden Veranstaltungen organisiert. Ich erinnere mich an ein Konzert mit einem australischen Folksänger, Brian Mooney oder ähnlich,  im altreformierten Gemeindehaus. Und es wurden Pläne für ein Open-Air geschmiedet. Treffpunkt war der alte Kindergarten in der Brennereistraße. Die Stadt stellte einige Räume für Treffen zur Verfügung und so kam der progressive und bewegte Teil der Bentheimer Jugend dort zu geselligen Runden Samstag abends zusammen. Kopf der Gruppe war nach meiner Erinnerung Helga Großkopf, die sich besonders für das Festival engagierte. Der Kontakt zu einem angeblichen „Manager“ aus Rheine, der über Beziehungen in die Musikszene verfügte und finanzielle Mittel einbrachte, erleichterte die Sache etwas. Und so tauchten dann irgendwann im Frühsommer die ersten Plakate  auf Verteilerkästen und den Bäumen in der Bahnhofstraße auf:

Für mich war es eine Riesensache, denn ich war wahrscheinlich der größte Fan der Gruppe Frumpy weit und breit.  „Frumpy Live“ und „By the way“ liefen dauernd auf meinem Telefunkenplattenspieler.  Im Juni erwarb ich (übrigens meistens bei GOVI im Versand oder im Laden in der Wandsbeker Chaussee, wenn sich noch jemand daran erinnert)  dann „Atlantis“, die erste LP der Nachfolgeband von Frumpy. Als Headliner waren dann noch Earth & Fire aus Holland und Sandy Coast angekündigt. Daneben die lokalen Bands Omega aus Schüttorf/Bentheim und Moloch aus Rheine.

Die GN titelten  am 5. Juni 1973 „Heißer Rock in Bentheim“. Der damalige Redakteur der GN in Bentheim, Peter Röder, hatte  stets ein großes Herz für die Jugendthemen am Ort und half mit einem ausführlichen Artikel: …“Der Stadtjugendring rechnet mit 2500 Besuchern. Ungefähr 30 Jugendliche stellen sich für den Ordnungsdienst zur Verfügung…. “ Und weiter: „Die im Grafschafter Raum bekannten Gruppen Omega und Moloch werden zu Beginn des Festivals die Zuschauer anheizen. In der Reihenfolge ihres Eintreffens werden dann die niederländische Band Sandy Coast, die Hamburger ex Frumpy Atlantis und die aus Den Haag kommenden Earth & Fire mit ihrer Light-Show konzertieren“.

Das Wetter spielte mit am 16. Juni, am Tag vor dem „Tag der deutschen Einheit“.  Peter Röder titelte einige Tage später in den GN wieder „Heißer Rock  auf Freilichtbühne“:

„Rund 2000 jugendliche Besucher, ideale Witterungsverhältnisse, zufriedene Gesichter beim Veranstalter und ein hervorragender Sound….Fünf teilweise weltberühmte Gruppen stellten sich dem Publikum… Den größten Erfolg buchten die Hamburger „Atlantis“ mit der Vocalistin Inga Rumpf für sich. Etwas enttäuscht zeigte sich das fachkundige Publikum von den Holländern „Earth & Fire“.

Genau so war es. Zunächst spielten Omega mit Rolf Menzinger, Hartmut Mayer, Wolfgang Klaas und Helmut  Reichel. Damals neben der Nordhorner Backwater Bluesband die angesagteste Band in der Grafschaft. War bestimmt eine große Sache für die Gruppe, vor großem Publikum und nicht immer nur bei Steggewentze  im Saal zu spielen. In guter Erinnerung behalten habe ich die Omegaversion von „Locomotive Breath“ und „Bouree“ jeweils von Jethro Tull.  Eigenkompositionen gehörten auch zum Repertoire.

Frumpy waren nicht nur für mich der Knaller, ein Riesenerlebnis, ein Besuch aus einer anderen Welt im biederen Bentheim.  In den Folgejahren habe ich Atlantis, später wieder Frumpy und Inga Rumpf mit anderen Projekten oft live gesehen. Meistens in Hamburg, aber auch irgendwann in der Scheune in Nordhorn. Nur die inzwischen legendären Konzerte im Michel habe ich leider verpasst.

Earth&Fire enttäuschten: Peter Röder schreibt dazu: “ Earth & Fire“ zeigten Staralluren. Erst durch ein mehrminütiges Pfeiffkonzert ließen sich die weltberühmten Holländer herab. Und was sie dann brachten, veranlaßte viele Besucher, nach Hause zu gehen… Sie übertrieben die technische Spielerei…Der einzige, der bei diesem Auftritt alle Register seines Könnens zog, war der Toningenieur, der Aktion auf seinen Schiebern vorspielte…“. So ähnlich habe ich es auch in Erinnerung. Nur der Hit der Band „Maybe tomorrow, maybe tonight“ überzeugte. Und die Light – Show war durchaus spektakulär, psychedelisch angehaucht.  In dem Zusammenhang: an Alkoholexzesse, Betrunkene und ähnliche Erscheinungen kann ich mich nicht erinnern, das war wohl kein Thema. Allerdings roch es manchmal harzig…. Ach ja, und bei den Konzerten und Festivals in jener Zeit kam man sich zwischenmenschlich schnell näher und zeigte das dann auch.

Die Auftritte von Sandy Coast und Moloch sind bei mir in Vergessenheit geraten. Möglicherweise zu Recht oder kann jemand etwas dazu berichten?

Das erste Open-Air auf der Bentheimer Freilichtbühne -übrigens noch vor Einbau der „neuen Sitzbänke“ und daher mit größerer Zuschauerkapazität – war für alle Beteiligten ein Riesenerfolg und gleichzeitig der Grundstein für eine jahrzehntelange Festivaltradition in der Obergrafschaft.  Demnächst werde ich über das Festival 1974 auf der Freilichtbühne schreiben, allerdings wird der Blog kürzer ausfallen. Die Reihe wird dann fortgesetzt.

Übrigens: an Fotomaterial oder anderen Zeugnissen des Festivals bin ich sehr interessiert. Ich habe jetzt gehört, dass  sogar Filmmaterial existieren  soll. Und Kommentare und eigene Erinnerungen sind in meinem Blog immer sehr willkommen!

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Gerne wieder „Rock am Pool“

Sehr gelungen war aus meiner Sicht gestern “ Rock am Pool“.  Und diese Einschätzung wird ganz offensichtlich von vielen Bentheimern geteilt, denn der Zuspruch war doch erstaunlich gut und die Stimmung ebenfalls. Das Wetter spielte auch noch mit. Das war in den letzten Jahren nicht immer so, freut mich aber für alle Beteiligten um so mehr.

Einfach klasse ist die Tatsache, dass so viele junge Leute das Festivalwochenende auf die Beine stellen und mit viel Geschick, guten Ideen und Fleiß durchziehen. Übrigens ganz ähnlich wie  bei der Freilichtbühne, die auch vom ehrenamtlichen Engagement lebt.

Die Auswahl der Bands stimmte ebenfalls: Rockstuff diesmal mit einem Kurzauftritt und anschließend die Lokalmatadoren The Gents. Ein Glücksgriff war aus meiner Sicht AveNew mit einem Funk, der in die Beine geht. Das wäre doch ein Headliner fürs nächste Jahr, oder nicht? Dazu dann vielleicht die Santanarevivalband meines alten Freundes Franko Frankenberg aus Osnabrück.

Während ich diese Zeilen schreibe, nimmt das Stonerock nebenan seinen Lauf. Über viele zufriedene Jugendliche, die Spaß an einem langen Samstag beim Festival haben, würde ich mich freuen. Nach meinen Nachbarschaftserfahrungen steigt das Niveau der Bands stündlich. Nachher mache ich mir es  im Garten gemütlich und feier ein wenig mit. Das Erlebnis teile ich dann mit den Lesern des Blogs aus dem Osten und Süden der Stadt 😉

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