13. November 2013 · 17:39
Okay, vielleicht nicht so ganz. Aber etwas Ruhm könnte dabei für uns auch herauskommen. Nämlich von der Verwandtschaft zu einem künftigen Weltkulturerbe.
Gemeint ist die Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus in Hamburg. Seit etlichen Jahren wird mit großem Aufwand an diesem Welterbeprojekt mit universellem Wert gearbeitet. 2014 soll der Antrag dem Welterbekomitee vorgelegt werden. Und wenn es dann tatsächlich geklappt hat mit der Anerkennung, dann freuen wir uns nicht nur für Hamburg, denn bereits eine Nominierung ist mit handfesten Vorteilen für den Tourismus und damit für Arbeitsplätze verbunden. Auch für uns wird das ein Grund zur Freude sein.
Und damit kommen wir zu unseren Verwandtschaftsverhältnissen, die in der Arbeit des Baumeisters Fritz Höger (1877 – 1949) begründet sind. Der Baumeister und Architekt baute nicht nur das fantastische Bauwerk Chilehaus, das jetzt Teil des Weltkulturerbeantrags ist, in Form eines großen, steinernen Schiffes ganz in der Nähe der Speicherstadt und des historischen Hafens. Höger war auch verantwortlich für Bauten in zahlreichen anderen Städten, darunter Berlin, Meppen und…..Bentheim. Sein „norddeutscher Backsteinexpressionismus“ findet auch Ausdruck am Verwaltungsgebäude der Bentheimer Eisenbahn am Bahnhof sowie an unserem Rathaus in der Innenstadt. Beide Högerbauten mit den typischen Backsteinen und gedrehten Ziegeln können ihre Verwandschaft mit dem Kontorhausviertel und dem Chilehaus wahrlich nicht verheimlichen. Die drei aktuellen Fotos zeigen, dass Höger tatsächlich seinen Stil durchzog, unverkennbar, unverwechselbar:


Was sollen wir dann anfangen mit unserem Ruhm als direkter Verwandter eines Weltkulturerbes? Sicher, das „Bentheimer Gold“ als hiesiger typischer Baustoff wird weiter im Vordergrund stehen. Das sollte uns jedoch nicht davon abhalten, Högers expressionistischen Baustil mit gebrannten Backsteinen stärker hervorzuheben. Dazu gehört es, das Bewusstsein zu schärfen für diese außergewöhnliche Architektur am Beispiel der beiden Bentheimer Gebäude in Verbindung mit dem Weltkulturerbe Kontorhausviertel und dem Werk Högers. Die Stadt Meppen macht es vor. Dort wird mit dem „sehr interessanten Högerhaus“ geworben. Das können wir besser machen mit guten Hinweistafeln (am BEB-Gebäude finden wir bereits etwas versteckt etwas zur Historie) am BEB-Gebäude und Rathaus, mit publizistischer Arbeit und Veröffentlichungen in Werbematerialien und Publikationen und bei thematisch entsprechend ausgerichteten Stadtführungen für ein interessiertes Publikum. Die Gebäude sind mit stadtbildprägende, bemerkenswerte und erhaltenswerte (!) Gebäude. Letztgenannter Punkt ist neben einer verbesserten Vermarktung der Architektur Högers in der Stadt Bad Bentheim eine weitere Verpflichtung an Rat und Verwaltung: beide Gebäude müssen erhalten werden! Die neue, langfristig geplante Nutzung durch die RWE ist dabei überaus hilfreich. Und um das Rathaus werden wir uns auch unten den in diesem Blog genannten Aspekten beschäftigen müssen. Der guten Verwandtschaft sei gedankt!
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