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Let`s go Folky!

Ein Dachbodenfund hilft der Erinnerung an ein längst vergessennes Konzert auf die Sprünge:

Es wird der 27. Mai 1972 oder 1973 gewesen sein. Eine Reihe junger Bentheimer wurden unter dem Dach des Stadtjugendrings, dem Zusammenschluss der Bentheimer Jugendverbände, aktiv. Der Stadtverwaltung wurde die Nutzung einiger Räume im ehemaligen Kindergarten in der Brennereistraße abgeluchst, um einen Treffpunkt zu bekommen. Besonders an den Samstagabenden traf man sich in lockerer Runde bei Bier und Cola, saß tatsächlich um einen alten Couchtisch herum und unterhielt sich. Stundenlang. Häufig ging es um Politik und je später der Abend wurde, desto näher rückte die Revolution. Zunächst in Südamerika und dann irgendwann auch hier bei uns. Es kam dann bekanntlich anders, allerdings führte das Ende der Allende-Ära in Chile im September 1973 zur weiteren Politisierung von Teilen der Bentheimer Jugend. Zunächst galt es, die Langeweile in der Kleinstadt zu überwinden, einfach etwas zu tun und nicht nur zu diskutieren. Zum Beispiel Konzerte zu organisieren. Und so fand ein Folksänger den Weg nach Bentheim und gab im altreformierten Gemeindehaus in der Heerestraße ein Konzert.

Brian Mooney, ein in Irland lebender Australier, „den man nie leid wird“ ;-). So steht es auf dem vergilbten Plakat vom Dachboden. Nach meiner Erinnerung war der Saal gut gefüllt und der Sänger und Gitarrist wusste musikalisch und mit seinen Erzählungen zu gefallen. Außerdem brachte er internationales Flair in den Ort. Laut Internetrecherche lebt Mooney heute wieder in Australien und ist als Maler erfolgreich.

Das von jungen Bentheimern selbst auf die Beine gestellte Konzert beflügelte die Veranstalter. Am 16. Juni 1973 sollte ein erstes Rockfestival auf der Freilichtbühne folgen. Unter anderem spielten Atlantis mit Inga Rumpf bei diesem Festival. Frumpy hatte sich erst kurz vorher aufgelöst. Vor einigen Jahren habe ich hier in meinem Blog ausführlich meine Erinnerungen daran geteilt. Der Eintrag ist leicht zu finden.

In der Rückschau bemerkenswert ist nicht nur die Tatsache, dass Jugendliche selbstständig etwas auf die Beine gestellt haben, sondern damit verbunden auch die politischen Ansätze der vierzehn bis zwanzigjährigen jungen Menschen. Sein Leben in der Stadt mit kulturellen Events zu gestalten, einen internationalen Folksänger einzuladen und sich die leer stehenden Räumlichkeiten des Kindergartens anzueignen, um ungestört diskutieren und feiern zu können und damit das spätere Jugendhaus vorzubereiten, all das war positiv prägend für viele, die daran beteiligt waren. Wer erinnert sich?

Okay, heute ersetzen wir das „Let`s go folky!“ durch ein „Keep on rockin´!“

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Ihr Kinderlein kommet – Mein Weihnachtsblog

682.000 Kinder wurden 2013 in Deutschland geboren, etwa 120 davon erblickten in Bad Bentheim das Licht der Welt. Herzlich willkommen!
In spätestens zwei Jahren geht es in den Kindergarten, vielleicht vorher schon in die Krippe. 2019 folgt die Einschulung. Unser Bildungssystem mit seinen Stärken und leider auch all seinen Schwächen wartet schon.
In den vergangenen Jahren wurde kräftig investiert. Kindergärten wurden ausgebaut, erweitert oder saniert. Schulstandorte wurden zusammengelegt und eine neue Grundschule an der Brennereistraßé  gebaut. Prima Voraussetzungen für ein Aufwachsen in Bentheim, zweifellos!
Sind diese Ausbauten und die regelmäßige Unterstützungen in Millionenhöhe für den Bildungssektor ausreichend, um die Kinder, die Jugendlichen und auch ihre Eltern beim Wachsen und Erwachsenwerden bestmöglich zu begleiten? Keinesfalls!
Der Stadtrat hat vor einigen Tagen bei der Verabschiedung des Haushalts  weitergehende Akzente gesetzt.
So taucht im Haushalt 2015 eine Summe von fast 250.000 € (eine Viertel Millionen Euro pro Jahr!) für die Sportvereine auf, die diesen Betrag in erster Linie für die Pflege und Unterhaltung ihrer Fußballplätze verwenden werden. Angesichts vieler Kinder, die in den Sportvereinen und natürlich in erster Linie in den Fußballmannschaften Sport treiben, Zeit in einer Gemeinschaft verbringen und daran und damit kräftig wachsen können, ist das eine sinnvolle Unterstützung.
Eine Investition in die Zukunft und für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt ist ebenfalls die jetzt vertraglich neu fixierte Unterstützung des Jugendhauses. In neuen, großzügigen Räumen in der Kirchstraße (Foto) untergebracht und mit einem Veranstaltungssaal im Gebäude versehen,  kann weiterhin Jugendarbeit betrieben werden. Wenn damit auch Jugendliche erreicht werden, die weder am Sport noch an der Jugendfeuerwehr oder Freilichtbühne Interesse haben, dann kann das wie die Unterstützung des Sports als angebracht und angemessen gesehen werden. Das Jugendhaus in seiner Aufgabenbreite und zudem mit dem Leuchtturmprojekt „Konzertinitiative Alternation“ ist wie der Sport ein wichtiger Faktor, ein Leistungsträger am Ort für die Kinder und Familien.
Dass es damit für unsere Gesellschaft in punkto Kinder- und Jugendarbeit sowie Familienhilfe und Sozialarbeit nicht getan sein darf, zeigt eine aktuelle Mitteilung aus dem Sozialministerium in Hannover. Projektmittel fließen auch in die Grafschaft, damit Kindern besser geholfen werden kann, die Opfer von Gewalt in der Familie geworden sind.
Unbeschwertes Fußballspielen, Zeit mit Freunden im Jugendhaus, Konzerte auf die Beine stellen, bei der Freilichtbühne mitspielen oder bei der Jugendfeuerwehr mitmachen, all dies ist die eine Seite, die wir uns wünschen und die wir fördern. Gewalt in der Familie in allen Ausprägungen ist eine weitere Realität für viele Kinder.

Und ein Aufwachsen in materiell schwierigen Lebensverhältnissen ebenfalls. Wenn ortsansässige Restaurants dankenswerterweise ein üppiges Weihnachtsessen für diese Familien ausrichten, ist das zunächst einmal eine gute Tat. Der zweite Gedanke: ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Auch Kleinstadtpolitik ist aufgefordert,  dies für den eigenen Wirkunskreis zur Kenntnis zu nehmen und an weiteren, noch zielgenaueren Verbesserungen zu arbeiten.  Ein Anlass zum Nachdenken und eine Aufforderung zum Handeln über die Weihnachtszeit hinaus ist es allemal.

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Persönliches Statement zur Bürgermeisterwahl: Damit es besser bleibt!

Sieben Tage vor der Bentheimer  Bürgermeisterwahl wird es Zeit für ein abschließendes Statement. In zehn Punkten will ich in der hier gebotenen Kürze, dennoch mit Fakten unterlegt und wie immer  bebildert beschreiben, warum es besser bleiben sollte. Die Punkte eins bis fünf betreffen Projekte der vergangenen Jahre, genauer seit den Kommunalwahlen 2006. Und in den Nummern sechs bis zehn geht es um wichtige Aufgaben, die es meiner Meinung nach jetzt in Angriff zu nehmen gilt. Selbstverständlich ist das eine subjektive und keinesfalls vollständige Auflistung.

Mit meiner Einschätzung stehe ich allerdings nicht alleine da: Unsere Stadt hat sich in den vergangenen acht Jahren positiv verändert. Mit der neuen rot-grünen Mehrheit im Stadtrat und dem neuen Bürgermeister Volker Pannen weht ein neuer, frischer Wind in der Stadt.  Ideen wurden entwickelt, breit diskutiert und zur Abstimmung gebracht und dann, wo immer es machbar war, auch umgesetzt. Es wurde endlich gehandelt und nicht mehr nur verwaltet. Hier die Beispiele eins bis fünf:

1. Die Top-Investition in Bildung: Bau einer neuen, zeitgemäßen Grundschule und damit Etablierung eines zukunftsfähigen Bildungszentrums mit zwei Schulen, Kindertagesstätte und Sporthalle. Voraussetzung war ein Gesamtkonzept, das meines Wissens seinesgleichen im weiten Umkreis sucht: Zusammenlegung zweier Grundschulen (Johannesschule und Grundschule Marktstraße), lukrative Veräußerung des bisherigen, allerdings total veralteten Schulkomplexes mit Sporthalle von  1958 und dann folgend Bau eines neuen Fachmarktzentrums, das gleichzeitig städtebauliche Misstände an anderer Stelle, nämlich in der Bahnhofstraße, beendet. Komplexe Zusammenhänge mit tollem Ergebnis!

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2.   Durch die Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm konnten endlich wichtige, weil stadtbildprägende Gebäude saniert werden. Das Amtsgericht ist nur e i n  Beispiel. Und es geht weiter  im nördlichen Stadtgebiet zwischen Innenstadt und Bahnhof. Niemand hätte vor 2006 eine solche städtbauliche Entwicklung für möglich gehalten.

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3. Ein soziokulturelles Zentrum mit Jugendhaus und attraktivem Veranstaltungssaal als Heimat für die Kulisse und als ein weiterer  Ort des lebendigen kulturellen Lebens in der Stadt entsteht in der Kirchstraße. Erhebliche Fördermittel fließen dafür.  4. Mit dem Projekt Badepark wurde konsequent ein ganz knappes Zeitfenster für die Realisierung mit ebenfalls enormer Fördersumme genutzt. Niemand kann dieses herausragende Angebot ernsthaft miesmachen, zu wichtig ist es für den Schul- und Vereinssport, für Jung und Alt in der Stadt und nicht zuletzt für den wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus.5. Und auch die Landgemeinden haben in den vergangenen Jahren vom frischen Wind in der Stadt profitiert. Die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Waldseite mit seiner Nutzung durch die Landgemeinde und als Kindertagesstätte sind ein Beispiel. Auch hier wurden über das Dorferneuerungsprogramm enorme Zuschüsse eingeworben.

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Schauen wir uns in meiner persönlichen Aufgabenliste einige der wichtigsten Zukunftsaufgaben an. 6. Ein großer Bereich muss neu geordnet werden. Welcher Bentheimer, welche Bentheimerin wünscht sich hier nicht endlich Verbesserungen? Wir können hoffen, hört man. 7. Auch finanzwirtschaftlich wird es vernünftig sein, in Straßen, in Rad- und in Fußwege zu investieren. Mindestens genauso wichtig ist es, Maßnahmen in diesen und weiteren Bereichen zur Verbesserung der Barrierefreiheit vorzunehmen und energiesparende Sanierungen fortzusetzen. Vernünftige Haushaltspolitik muss diese Wege gehen. Das Foto zeigt eine aktuelle Baustelle in der Schüttorfer Straße: Für die vielen in diesem Bereich wohnenden Senioren  werden die Gehwege und Straßenräume verbessert. Ein Anfang.

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8. Gildehaus braucht eine neue Sporthalle, daran geht kein Weg vorbei. Die alte Halle ist marode, der Schul- und Vereinssport benötigt die neue Halle.

9. Die Wilhelmstraße ist nur ein Beispiel dafür, dass wir die Innenentwicklung der Stadt   und damit die bestehenden Wohnquartiere stärker in den Fokus nehmen.

 

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10. Wir benötigen auch in Zukunft unseren Bahnhof, denn Bentheim bleibt Verkehrsknotenpunkt. Auch dank erfolgreicher Arbeit im Rathaus. Die Arbeit dafür muss fortgesetzt werden, um den gesamten Bahnhofsbereich optimal zu gestalten.

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Wenn wir Bentheimer diese und viele weitere Aufgaben angehen wollen, dann benötigen wir weiterhin eine stabile Ratsmehrheit, die gestalten will  und kann. Vieles wird auch weiterhin mit ganz großer Ratsmehrheit entschieden werden, für andere  Entscheidungen wird es  weiterhin eine rot-grüne Mehrheit brauchen und einen Bürgermeister im Rathaus, der seine Fähigkeiten für dieses Amt und für diese Stadt bereits  bewiesen hat.

 

 

 

 

 

 

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Du kannst nicht immer bekommen, was du willst – aber du bekommst, was du brauchst!

Gestern Abend hat der Stadtrat den Haushalt der Stadt für das Jahr 2014 und den Haushalt für den Eigenbetrieb Tourismus mit den Stimmen von SPD und Grünen verabschiedet. Vorausgegangen sind vielbeachtete  Gespräche, Ausschussberatungen, Präsentationen unter anderem auch auf der Homepage der Stadt („Rathaus-Seite“), Fraktionsberatungen und Presseartikel. Die letzte Beratung und Beschlussfassung fand dann bedauerlicherweise fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, denn nur wenige Einwohner haben gestern den Weg ins Rathaus gefunden, um eine durchaus muntere Haushaltssitzung des Rates zu erleben. Natürlich wird die Presse in den nächsten Tagen die Öffentlichkeit herstellen und bestimmt melden sich im Anonymmeckerkasten wieder Leute zu Wort, die alles besser wissen, es uns aber leider im Vorfeld nicht haben wissen lassen. Schade eigentlich, oder nicht!? Für sie und alle weiteren Interessierten veröffentliche ich hier auch zur besseren Transparenz des eigenen Standpunktes einen  kleinen und persönlichen Beitrag zur Meinungsbildung in Form von Auszügen meines gestrigen Wortbeitrags im Stadtrat, der  auch als Antwort auf die Haushaltsrede des CDU-Bürgermeisterkandidaten gemünzt war. Hier also der Beitrag zum Haushalt 2014 und bei Gelegenheit folgt dann der Wortbeitrag zum Eigenbetriebshaushalt:

“ Widerspruch gehört zur Demokratie – und somit auch ins Kommunalparlament. In den kleinen Dörfern gilt vielleicht das Konsensprinzip zu Recht, nicht aber in größeren Gemeinden und Städten, Demokratie lebt von unterschiedlichen Standpunkten. Glaubhaft wird Widerspruch, wenn er schlüssig begründet wird. Und daran mangelt es einmal mehr bei der CDU. Die Argumente, die zur Ablehnung des Haushaltsentwurfs  vorgebaracht werden, können nicht überzeugen. Warum werden keine Änderungsanträge gestellt, warum wird damit die Chance vertan, Politik in der Stadt zu gestalten? Möglicherweise hätten uns die Anträge doch auch überzeugt und wir hätten gemeinsam Änderungen am Entwurf vornehmen können. Schlicht „Nein“ zu sagen reicht m.E. nicht. Eine vergebene Chance und enttäuschend! Der Widerspruch ist nicht glaubhaft, dem Wahlkampf geschuldet.

Wir stimmen dem Haushalt 2014 aufgrund der gegebenen zurückhaltenden Bewirtschaftung der Mittel bei gleichzeitiger Investition zum Beispiel für die Städtebaufördermaßnahmen und für dringend erforderliche Ersatzbeschaffungen für die Feuerwehren zu. ……….In den nächsten Jahren erwarten uns unter anderem Ausgaben für die Herstellung größerer Barrierefreiheit und für mehr Sicherheit, zum Beispiel für die Beleuchtung an der L 39. Handlungsunfähig sind wir keinesfalls……

Die laufende Unterstützung der Vereine und Einrichtungen ist unverändert beachtlich. Feuerwehren, Freilichtbühne, Jugendhaus, Sport- und Kulturvereine werden unterstützt. ……

Heiner Beernink erwähnte in seinem Wortbeitrag einen Segensspruch zur Kommentierung des Haushalts. Mein persönliches Fazit zum Haushalt 2014 ist ebenfalls ein Zitat, allerdings aus einer ganz anderen Ecke: „Du kannst nicht immer bekommen, was du willst – aber du bekommst, was du brauchst.“ Das trifft meines Erachtens die aktuelle Haushaltssituation der Stadt sehr gut.“

 

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Ein Soziokulturelles Zentrum für die Bad Bentheimer

Heute war es endlich soweit. Der offizielle Startschuss für den Bau eines soziokulturellen Zentrums (Jugend- und Kulturzentrum), genauer Umbau zu einem solchen Zentrum wurde mit einer Bauschildenthüllung gefeiert. Lange Jahre sind ins Land gegangen seitdem die Kulisse einer deutliche Verbesserung des Saals in der Kirchstraße  und des Umfeldes angemahnt hat. Vor fast 15 Jahren wurden im Kulturausschuss Alternativpläne diskutiert, in denen die ehemalige Landwirtschaftliche Schule in der Schüttorfer Straße eine Rolle spielte und natürlich auch schon eine Exklusivnutzung des Gebäudes in der Kirchstraße. Die Dinge haben sich anders entwickelt und das ist gut so!

Einiges ist jetzt zusammen gekommen, damit die Optimallösung umgesetzt werden kann. Die Komplexität langfristiger Entscheidungsprozesse bei solchen Projekten wird deutlich, wenn einige der wesentlichen Bausteine aufgezählt werden: Zunächst mussten die bisherigen Mitnutzer des Gebäudes Kirchstraße 10 wie beispielsweise der Schützenverein Bauerschaft adäquat andernorts untergebracht werden. Dies konnte schließlich nur im Zusammenhang mit einer ebenfalls fälligen Umsiedlung der Kleintierzüchter aus der Funkenstiege realisiert werden. Eine geeignete Immobilie musste mit dem Gebäudekomplex in der Gutenbergstraße gefunden und ausgebaut werden. Auch für den Moscheeverein musste eine Alternative gefunden werden, die sich in der ehemaligen Johannesschule fand. Diese wiederum musste vorübergehend bis zur Auflösung im Schulgebäude Marktstraße untergebracht werden. Auch für das ehemalige Jugendhaus in der Franziskusstraße musste aufgrund des maroden Zustands und der immensen Unterhaltskosten nach einem neuen, besseren Standort gesucht werden. Es galt zudem, das alte Gebäude zu veräußern und vorher erst einmal die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Schließlich wurden diese Entwicklungen und Handlungsstränge zusammengeführt und die Idee eines Zentrums für die Jugend und für die Kultur entwickelt. Nachdem auch die Kirchengemeinde Zustimmung signalisierte, galt es eine Finanzierung für das ehrgeizige Projekt auf die Beine zu stellen. Mittel aus dem Stadtsanierungstopf und weitere Gelder aus speziellen Landesfonds, Kreis- und Sparkassenstiftungsmittel mussten eingeworben werden, um schließlich mit einer Bausumme von 1,5 Millionen Euro und einem Eigenanteil von nur 20 % das Projekt umzusetzen.

Unbestritten ist, das dieses Zentrum  etliche Mütter und Väter haben wird, gerade auch aus dem ehrenamtlichen Bereich. Aber wer glaubt, dieses Projekt wäre unter den beschriebenen komplizierten und für Außenstehende verwirrenden Umständen ohne  Führung durch den amtierenden Bürgermeister auf die Erfolgsschiene zu setzen gewesen, der irrt sich gewaltig. In 27 Wochen werden wir wählen und vorher an dieser Stelle noch viele weitere Gründe für eine kluge Wahlentscheidung  lesen können.

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Long, long time ago, I can still remember…

Nach einger Zeit gibt es in diesem Blog mal wieder eine Preisfrage, bei der es eine kleine Überraschung zu gewinnen gibt, nämlich einen leckeren Cidre in angenehmer Umgebung.

Und hier die Frage: Wann, wo und bei welchem Anlass entstand dieses Foto?

Kleiner Tipp: Das Jugendhaus spielt eine Rolle dabei. Und: Wer sich wieder erkennt, ist von der Teilnahme ausgeschlossen. Antworten an meine E-Mail, per Facebook, telefonisch oder über die Kommentarfunktion. Viel Spaß beim Raten!

 

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Foto: Franko

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Bentheim 2011: Ein Rückblick und die Perspektiven

Zum Jahresende 2011 erscheint heute eine persönlich gefärbte und ganz individuelle Bentheim-Bilanz im Bentheim-Blog. Angereichert wird der Beitrag mit  teilweise tagesaktuellen Fotos, die den Stand der Dinge bei einigen Projekten dokumentieren sollen.  Anmerkungen, Kommentierungen  und Ausblicke auf 2012 sollen nicht fehlen. Und los gehts natürlich mit dem

Schützenfest

Das großartige Stadtfest ist ein echtes Pfund für die Stadt. Monatelange Vorbereitungen in den Nachbarschaften und eine intensive Festwoche prägen nicht nur das Stadtbild nach außen. Das Stadtschützenfest hat vielmehr eine enorme soziale, da integrative  Bedeutung für die Stadt. Neu hinzugezogene Einwohner und Alteingesessene, junge und alte Leute – egal, man lernt sich kennen, „arbeitet“ in den Bogengemeinschaften zusammen und feiert gemeinsam. Die Tradition wird fortgesetzt. Gut so!

Kultur

Meine Bentheimer Kulturhighlights 2011? Da muss ich nicht lange überlegen, denn selten habe ich soviel Spaß gehabt  und  gelacht bei einer Ausstellung wie beim Betrachten der  Hühnerzeichnungen und weiterer Cartoons von Peter Gaymann. Im Mai zeigte einer der bekanntesten und erfolgreichsten Cartoonisten Deutschlands eine Auswahl seiner Arbeiten im  Altstadthaus in der Wilhelmstraße. Genial!

Und auch die Kulisse lief 2011 zur Höchstform auf. „Die Nervensäge“ passt ideal ins kleine Theater an der Kirchstraße und ist darüber hinaus den Schauspielern, allen voran Ernst Schröder und Heiko Arnink, auf den Leib geschrieben.

Hoffen wir, dass sich die Ausbaupläne, die Zusammenlegung der Kulisse und des Jugendhauses  in der Kirchstraße, realisieren lassen. Bereits jetzt bewerten die Bentheimer ihr Kulturangebot am Ort überduchschnittlich hoch (siehe GN-Umfrageergebnisse vom September). Mit besseren räumlichen Voraussetzungen dürften Quantität und Qualität des Bentheimer Kulturangebotes  noch weiter zu steigern sein.

Stadtentwicklung

Die neue Grundschule in der Brennereistraße wird wohl pünktlich im Sommer fertig werden. Am 9.9. war Grundsteinlegung und am 9.12. Richtfest.  Zwischen den Feiertagen ruht der Bau, ein gutes Zeichen. Tolle Aussichten, durchaus mehrdeutig gemeint, für künftige Grundschulkinder! Und das der Neubau einer Sporthalle am Burggymnasium in den Haushaltsplan des Landkreises aufgenommen wurde, ist eine weitere gute Entwicklung im Bildungsbereich.

Sehr erfreulich ist, dass kurz nach der Finanzkrise und den Schwierigkeiten der öffentlichen Kassen ausgerechnet jetzt in Bentheim wichtige Objekte saniert werden. Im Franziskushospital haben die Vorbereitungen begonnen. Die geamte Umgebung wird davon profitieren. Das alte Amtsgericht wird folgen und das alte Finanzamt  strahlt in neuem Glanz – und mit neuer Nutzung. Am Herrenberg wird ebenfalls durch einen Privatinvestor ein dringend sanierungsbedürftiges Haus saniert. Eine fast unglaubliche Entwicklung auf diesem Gebiet, die der gesamten Stadt nützen wird.

Weniger euphorisch müssen wir in die Wilhelmstraße blicken. Die Gastronomie profitiert vom Tourismus, von Entwicklungen im Einzelhandel ist trotz einiger Neueröffnungen noch nicht genug zu sehen. Auch öffentlich werden konkrete Maßnahmen diskutiert, die hoffentlich realisiert werden können.

Einige Nostalgiker bedauern vielleicht den Abriss der Bauernhöfe an der Südstraße. Aber landwirtschaftliche Betriebe, die von Wohngebieten umgeben sind und dort keine Zukunft gesehen haben, können besser an anderer Stelle fortgeführt werden und Platz machen für die innerstädtische Entwicklung. Flächenverbauch im Innenbereich, verdichtetes Bauen und Schonung landwirtschaftlicher Flächen im Außenbereich sind die Stichworte. Die Bagger sind angerollt. Zahlreiche Familien können sich über das attraktive Baulandangebot freuen und die Stadt verfranst nicht weiter. Das passt, meine ich.

Weniger erfreulich ist der Zustand vieler Straßen und besonders der Gehwege im gesamten Stadtgebiet.  Davon betroffen sind besonders weniger mobile Einwohner wie zum Beispiel Senioren. Auch da besteht Handlungsbedarf.

Soziales

Über die Jugendarbeit wird zu Recht oft und intensiv diskutiert in unserer Stadt:  Mit einer besseren Beteiligung wird die öffentliche Jugendarbeit neu und zeitgemäß ausgerichtet, die Unterbringung des Jugendhauses ist ein Thema und vom besseren Kulturangebot profitieren besonders junge Leute.

Ich meine: Trotz des regen Seniorenbeirats mit guter Öffentlichkeitsarbeit sollten die Seniorenthemen stärker in den Vordergrund treten. Bessere Gehwege sind ein Punkt, der Bedarf an seniorengrechten und bezahlbaren Wohnungen ein weitere gewichtiger Aspekt. Die neue Wohnanlage der Bürgerhilfe an der Schüttorfer Straße schließt eine Lücke. Der Bedarf dürfte darüber hinaus gehen. Und das Thema Altersarmut müsste uns künftig stärker beschäftigen. Der neu eingeführte Bentheimer  Familienpass richtet sich in der ersten Phase an Kinder und sollte künftig auch anderen Personengruppen bessere Teilhabe bieten.

Politik

Die Kommunalwahlen im September machten es deutlich: für die Wähler sollte es so bleiben wie es ist. Die SPD hat einen Sitz an die Grünen abgegeben und ansonsten gab es keine Veränderungen. „Und das ist auch gut so“, behaupte ich mit Blick auf die auch in diesem Jahresrückblick gewürdigten Entwicklungen in unserer Stadt. Ach ja, und der Verfasser dieser Zeilen bedankt sich bei den Wählern für über 1500 Kreuzchen bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen, weil dieses Ergebnis eines der Topergebnisse in Bentheim darstellt und die engagierte Weiterarbeit im Stadtrat und Kreistag möglich macht.

Sport

Bei den Sportvereinen in der Stadt schnurrt es offensichtlich. Die Arbeit dort und besonders in den Jugendabteilungen läuft in bewährter Manier. Ein Kunstrasenplatz in Bentheim würde sicher helfen, aber wird die Finanzierung jetzt wirklich zu stemmen sein?

Mit einem Kraftakt haben die Tennisvereine des TUS und  Rot-Gelb Bentheim fusioniert und eine neue Anlage geschaffen. Auch hier gilt: beste Aussichten für Sportbegeisterte und für den Nachwuchs. Ach ja: herzlich willkommen in Bentheims „Neuer Mitte“. Der Wohn- und Freizeitwert Bentheims wird noch besser.

Wermutstropfen: Künftige Baumaßnahmen zwischen den Ortsteilen müssen aus meiner Sicht sehr kritisch betrachtet werden. Die Halle stellt einen soeben noch akzeptablen Eingriff in die Landschaft dar. In diesem Bereich geht nichts mehr, darf nichts mehr gehen. Obwohl: ein Golfplatz wäre noch eine Bereicherung, oder nicht?

Eine tolle Perspektive zeigt aus meiner Sicht übrigens der Vorschlag des zweiten Vorsitzenden des SVB, Gerd Heilen, auf. Ein FC Grafschaft könnte für höherklassigen Fußball in der Grafschaft stehen und das Angebot in den örtlichen Vereinen sinnvoll ergänzen. Eine klasse Idee! 2012 wird sich zeigen, ob Innovationen beim üblichen Kirchturmdenken eine Chance haben.

Zum Ende

Über Kommentierungen, Kritik und Zustimmung zu diesem individuell zusammen gestellten Jahresrückblick freut sich der Autor. Die Kommentarfunktion kann dafür ebenso genutzt werden wie der Telefonhörer, Outlook oder das persönliche Gespräch. Guten Rutsch!

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Kultur braucht Freiräume – und Räume!

Einen herzlichen und lang anhaltenden Applaus gab es am vergangenen Sonntagabend in der Kulisse. Das Erlebnistheater überzeugte und begeisterte einmal mehr sein Publikum. Die rasante Kriminalkomödie „Die Nervensäge“ war den Akteuren auf der Bühne wie auf den Leib geschrieben und inszeniert. Mein Glückwunsch an alle Bentheimer, die eine Karte ergattern konnten. Freut euch auf einen kurzweiligen, wahnsinnig  unterhaltsamen und lustigen Theaterabend! Infos unter badbentheimerkulisse.de

Wer hätte vor 12 Jahren gedacht, dass dieses kleine Theater heute immer noch (und immer mehr) sein Publikum begeistern kann? Die äußeren Bedingungen waren über viele Jahre im Haus Kirchstraße 10 jedenfalls alles andere als ideal. Zwar wurde mit Vorhängen, Stühlen und Bistrotischen, Beleuchtung und vielen liebevoll gestalteten Details  ein sehr angenehmer Rahmen für die Vorstellungen geschaffen. Das Gebäude an sich, die „Erlebnistoiletten“, Umkleiden, Bühnenzugänge, Probebedingungen und  die mangelnde Barrierefreiheit stellten und stellen sich jedoch als Belastung dar. Eigentlich ist ein Theater in diesem Gebäude ein Dauerprovisorium. Die Mehrfachnutzung mit anderen Vereinen stand Lösungen im Wege.

Durch den Umzug der Schützen in die Zeppelinstraße und des Türkischen Kulturvereins in die Hofstiege gibt es endlich neue Perspektiven für das Theater „Kulisse“ – und darüber hinaus. Die Idee, das Jugendhaus (das Gebäude in der Franziskusstraße ist marode) und die Kulisse gemeinsam in einem renovierten und erweiterten Gebäude in der Kirchstraße 10 unterzubringen, wird sich hoffentlich als großer Wurf für die Beteiligten und vor allen Dingen für die Bentheimer herausstellen.

Warum? Einerseits wird der  Haushalt der Stadt  durch die Zusammenlegung zweier Immobilien, die jede für sich betrachtet viel zu teuer im Unterhalt sind und außerdem nicht den Erfordernissen entprechen,  profitieren.  Das kulturelle Leben in der Stadt und somit der Einwohner wird vielseitiger, weil  die Kulisse entlastet um Umbauten und bereichert um attraktive Räumlichkeiten sich darauf konzentrieren kann, was das Publikum so sehr schätzt: tolles Theater spielen. Das Jugendhaus wird für Veranstaltungen für ein jugendliches Publikum verbesserte Bedingungen vorfinden. Hinzu kommt, dass das Kulturforum neben dem großen Forum am Gymnasium über einen attraktiven kleineren Veranstaltungssaal verfügen könnte. Hinzu kommen Nutzungen zum Beispiel durch den Kinderschutzbund (Bentheimer Kindertheatertage) und andere Initiativen, die sich erst unter besseren räumlichen Voraussetzungen entwickeln können und sich entwickeln werden. So wurde erst kürzlich von einem Bentheimer Künstler eine Kinder- und Jugendkunstschule ins Gespräch gebracht. Ein noch vielfältigeres Kulturangebot für die Einwohner könnte sich also entwickeln. Grund genug für den Autoren, mal wieder von einem großen Wurf in der Stadt zu sprechen (zuletzt war das im Zusammenhang mit dem Grundschulneubau der Fall). Kulturelle Viefalt in unserer Stadt, an der viele Menschen teilhaben können (besonders auch diejenigen, die weniger den Zugang finden), das ist eine prima Perspektive und keinesfalls eine Selbstverständlichkeit für unsere Kleinstadt.

Und das Jugendhaus? Ohnehin ist der offene Bereich von zugkräftigen Veranstaltungen abgesehen nicht mehr Anlaufpunkt für viele Jugendliche. Das Jugendhaus hat sich mehr zum Zentrum professioneller und unverzichtbarer Jugendarbeit in der gesamten Stadt entwickelt, in dem der offene Treff nur noch ein, wenn gleich unverzichtbarer Arbeitsbereich unter anderen ist.  Auch das Jugendhaus findet in den Räumen im Obergeschoss sowie dem zeitweise nutzbaren Veranstaltungsraum bessere Bedingungen vor und äußert sich entprechend positiv zu den Umzugsplänen.

Wo könnte denn der Haken sein, nachdem die Kulisse, das Jugendhaus sowie Politik und Verwaltung das Projekt in der Kirchstraße 10 so überaus positiv sehen? Natürlich muss die Finanzierung auf die Beine gestellt werden. Voraussetzung für das lebendige Kulturzentrum ist eine umfassende Sanierung. Die Zeit der Provisorien in diesem Gebäude muss ein Ende haben. Es müssen also Zuschüsse hereinkommen, Eigenmittel eingesetzt werden (beispielsweise aus dem Verkauf des jetzigen Jugendhauses)  und im städtischen Haushalt ein erheblicher Betrag zur Verfügung gestellt werden.  Der große Wurf für das kulturelle Leben in der Stadt ist gleichzeitig eine große Herausforderung für den Stadtrat. Das soll gelingen, meine ich!

Und natürlich müssen die direkten Anwohner in allen Phasen des Projektes mitgenommen werden. Ihre berechtigten Interessen müssen  gewahrt bleiben. Auch das sollte gelingen.

Schließlich profitieren Nachbarn und Bentheimer gleichermaßen nicht nur vom verbesserten Kulturangebot, sondern auch von einer Sanierung des Gebäudes. Beim Betrachten des Fotos fällt auf: eine bessere Optik wird dem gesamten Umfeld gut tun. Nicht zuletzt ein weiteres Argument für das „Haus der Kultur“  oder für ein „Soziokulturelles Zentrum“ in der Kirchstraße: Optische Verbesserungen in historisch gewachsener und geprägter  Umgebung sind auch ein Kulturgut.

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