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Du kannst nicht immer bekommen, was du willst – aber du bekommst, was du brauchst!

Gestern Abend hat der Stadtrat den Haushalt der Stadt für das Jahr 2014 und den Haushalt für den Eigenbetrieb Tourismus mit den Stimmen von SPD und Grünen verabschiedet. Vorausgegangen sind vielbeachtete  Gespräche, Ausschussberatungen, Präsentationen unter anderem auch auf der Homepage der Stadt („Rathaus-Seite“), Fraktionsberatungen und Presseartikel. Die letzte Beratung und Beschlussfassung fand dann bedauerlicherweise fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, denn nur wenige Einwohner haben gestern den Weg ins Rathaus gefunden, um eine durchaus muntere Haushaltssitzung des Rates zu erleben. Natürlich wird die Presse in den nächsten Tagen die Öffentlichkeit herstellen und bestimmt melden sich im Anonymmeckerkasten wieder Leute zu Wort, die alles besser wissen, es uns aber leider im Vorfeld nicht haben wissen lassen. Schade eigentlich, oder nicht!? Für sie und alle weiteren Interessierten veröffentliche ich hier auch zur besseren Transparenz des eigenen Standpunktes einen  kleinen und persönlichen Beitrag zur Meinungsbildung in Form von Auszügen meines gestrigen Wortbeitrags im Stadtrat, der  auch als Antwort auf die Haushaltsrede des CDU-Bürgermeisterkandidaten gemünzt war. Hier also der Beitrag zum Haushalt 2014 und bei Gelegenheit folgt dann der Wortbeitrag zum Eigenbetriebshaushalt:

“ Widerspruch gehört zur Demokratie – und somit auch ins Kommunalparlament. In den kleinen Dörfern gilt vielleicht das Konsensprinzip zu Recht, nicht aber in größeren Gemeinden und Städten, Demokratie lebt von unterschiedlichen Standpunkten. Glaubhaft wird Widerspruch, wenn er schlüssig begründet wird. Und daran mangelt es einmal mehr bei der CDU. Die Argumente, die zur Ablehnung des Haushaltsentwurfs  vorgebaracht werden, können nicht überzeugen. Warum werden keine Änderungsanträge gestellt, warum wird damit die Chance vertan, Politik in der Stadt zu gestalten? Möglicherweise hätten uns die Anträge doch auch überzeugt und wir hätten gemeinsam Änderungen am Entwurf vornehmen können. Schlicht „Nein“ zu sagen reicht m.E. nicht. Eine vergebene Chance und enttäuschend! Der Widerspruch ist nicht glaubhaft, dem Wahlkampf geschuldet.

Wir stimmen dem Haushalt 2014 aufgrund der gegebenen zurückhaltenden Bewirtschaftung der Mittel bei gleichzeitiger Investition zum Beispiel für die Städtebaufördermaßnahmen und für dringend erforderliche Ersatzbeschaffungen für die Feuerwehren zu. ……….In den nächsten Jahren erwarten uns unter anderem Ausgaben für die Herstellung größerer Barrierefreiheit und für mehr Sicherheit, zum Beispiel für die Beleuchtung an der L 39. Handlungsunfähig sind wir keinesfalls……

Die laufende Unterstützung der Vereine und Einrichtungen ist unverändert beachtlich. Feuerwehren, Freilichtbühne, Jugendhaus, Sport- und Kulturvereine werden unterstützt. ……

Heiner Beernink erwähnte in seinem Wortbeitrag einen Segensspruch zur Kommentierung des Haushalts. Mein persönliches Fazit zum Haushalt 2014 ist ebenfalls ein Zitat, allerdings aus einer ganz anderen Ecke: „Du kannst nicht immer bekommen, was du willst – aber du bekommst, was du brauchst.“ Das trifft meines Erachtens die aktuelle Haushaltssituation der Stadt sehr gut.“

 

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Hurra, wir werden weltberühmt!

Okay, vielleicht nicht so ganz. Aber etwas Ruhm könnte dabei für uns auch herauskommen. Nämlich von der Verwandtschaft zu einem künftigen Weltkulturerbe.

Gemeint ist die Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus in Hamburg. Seit etlichen Jahren wird mit großem Aufwand an diesem Welterbeprojekt mit  universellem Wert gearbeitet. 2014 soll der Antrag dem Welterbekomitee vorgelegt werden. Und wenn es dann tatsächlich geklappt hat mit der Anerkennung, dann freuen wir uns nicht nur für Hamburg, denn bereits eine Nominierung ist mit handfesten Vorteilen für den Tourismus und damit für Arbeitsplätze verbunden. Auch für uns wird das ein Grund zur Freude sein.

Und damit kommen wir zu unseren Verwandtschaftsverhältnissen, die in der Arbeit des Baumeisters Fritz Höger (1877 – 1949) begründet sind. Der Baumeister und Architekt baute nicht nur das fantastische Bauwerk Chilehaus, das jetzt Teil des Weltkulturerbeantrags ist, in Form eines großen, steinernen Schiffes ganz in der Nähe der Speicherstadt und des historischen Hafens. Höger war auch verantwortlich für Bauten in zahlreichen anderen Städten, darunter Berlin, Meppen und…..Bentheim. Sein „norddeutscher Backsteinexpressionismus“ findet auch Ausdruck am Verwaltungsgebäude der Bentheimer Eisenbahn am Bahnhof sowie an unserem Rathaus in der Innenstadt. Beide Högerbauten mit den typischen Backsteinen und gedrehten Ziegeln können ihre Verwandschaft mit dem Kontorhausviertel und dem Chilehaus wahrlich nicht verheimlichen. Die drei aktuellen Fotos zeigen, dass Höger tatsächlich seinen Stil durchzog, unverkennbar, unverwechselbar:

P1000059P1000192P1000191Was sollen wir  dann anfangen mit unserem  Ruhm als direkter Verwandter eines Weltkulturerbes? Sicher, das „Bentheimer Gold“ als hiesiger typischer Baustoff wird weiter im Vordergrund stehen. Das sollte uns jedoch nicht davon abhalten, Högers expressionistischen Baustil mit gebrannten Backsteinen  stärker hervorzuheben. Dazu gehört es, das Bewusstsein zu schärfen für diese außergewöhnliche Architektur am Beispiel der beiden Bentheimer Gebäude in Verbindung mit dem Weltkulturerbe Kontorhausviertel und dem Werk Högers. Die Stadt Meppen macht es vor. Dort wird mit dem „sehr interessanten Högerhaus“ geworben. Das können wir besser machen mit guten Hinweistafeln (am BEB-Gebäude finden wir bereits etwas versteckt etwas zur Historie) am BEB-Gebäude und Rathaus, mit publizistischer Arbeit und Veröffentlichungen in Werbematerialien und Publikationen und bei thematisch entsprechend ausgerichteten Stadtführungen für ein interessiertes Publikum. Die Gebäude sind mit stadtbildprägende, bemerkenswerte und erhaltenswerte (!) Gebäude. Letztgenannter Punkt ist neben einer verbesserten Vermarktung der Architektur Högers in der Stadt Bad Bentheim eine weitere Verpflichtung an Rat und Verwaltung: beide Gebäude müssen erhalten werden! Die neue, langfristig geplante Nutzung durch die RWE ist dabei überaus hilfreich. Und um das Rathaus werden wir uns auch unten den in diesem Blog genannten Aspekten beschäftigen müssen.  Der guten  Verwandtschaft sei gedankt!

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Stones im Rathaus

„The times, they are changing“, sang einst und singt heute immer noch Bob Dylan. „Alles fließt“, wussten schon die alten Griechen. „Wir unterliegen einem raschen soziokulturellen Wandel, die Strukturen unserer Gesellschaft und die Psychologie der Menschen ändern sich“, sagen die Soziologen, zum Beispiel im Sinus-Institut –   sinus-institut

Einige Beobachtungen aus dem Alltagsleben bestätigen den Wandel. Bei allen sozialen Mängeln und Schieflagen in unserer Gesellschaft gibt es aus meiner Sicht diese positive Entwicklung. Bei Ausflügen ebenso zu beobachten wir am eigenen  Ort. Die Gesellschaft wird offener, vielseitiger, bunter, weniger festgelegt oder programmiert:  Bei einem Konzert mit der französischen Sängerin ZAZ feiern kürzlich zwölfjährige Kinder, Studenten, ganze Familien und Pensionäre gemeinsam ein Fest der guten Laune. Bei einem Bundesligaspiel wird der Alltag und die  Herkunft gleich ausgeklammert und es zählt nur noch der eigene Verein. Und beim Stadtschützenfest rocken nach Mitternacht  Best-Ager ab. Im Stadtrat sitzen auch Niederländer und weitere Beispiele auch für den Wandel des heimeligen, aber langweiligen Beamtenstädtchens zum lebendigen Ort der Vielfalt lassen sich schnell finden.

Und einen fast unglaublichen Beleg für den Wandel am Ort finden wir ausgerechnet im………WC des museumsreifen Bentheimer Rathauses:

Früher unvorstellbar, jetzt Realität:  Der Hirsch röhrt im Ratssaal, die Stones erfreuen am stillen Örtchen. „Winds of Change“ in Bentheim.

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Gute Nachrichten aus der Politik

Eine ereignisreiche Woche geht zu Ende! Politisch, genauer lokalpolitisch, hat sich viel getan. Der Reihe nach:

Montag, Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses im Rathaus bei gefühlten 50 Grad, Dauer: 3 Stunden. Aber mit guten Ergebnissen wie ich finde. Der Familienbericht von Frau Orth zum Themengebiet Senioren in Bentheim gibt viele Anregungen für die nächsten Monate und Jahre. Und der SPD-Antrag zur besseren Jugendbeteiligung in der Stadt fand nach ausführlicher Diskussion große Mehrheit. Und dann wird auf unsere (SPD) Anregung hin bald der Spielplatz am Brunnenweg saniert, natürlich mit Kinderbeteiligung.

Mittwoch dann Ratssitzung mit einigen ganz wichtigen Themen. Der Weg ist jetzt frei für den Bau der Tennisanlage zwischen den Ortsteilen und der gesamte Bereich wird überplant. Außerdem laufen die Planungen für das Fachmarktzentrum am Standort der heutigen Grundschule an der Marktstraße auf Hochtouren und um neue Bauflächen in Gildehaus gab es kontroverse Meinungen.

Und gestern dann die Versammlung der SPD mit Programmdiskussion (muss schon sein bei der SPD und ist auch gut so) und Listenaufstellung im Fürstenhof. Sehr gelungen und harmonisch  (das war auch nicht immer so). Das macht Mut für den Wahlkampf.

Über alle angesprochenen und über weitere Themen schreibe ich in den nächsten Tagen ausführlicher.

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