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Believe in magic!

Der Herbst ist da! Anstelle des klassischen Hebbelgedichts (Die ist ein Herbsttag wie ich keinen sah….) oder des Doors-Songs (I love you the best…Indian summer) gibts 2019 in meinem Blog einen weiteren Klassiker: „Herbsttag“ von von Rainer Maria Rilke mit der unvergesslichen letzten Strophe. Und dazu einige knapp kommentierte Schnappschüsse aus dem Bentheimer Wald.

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

20191003_124407Pilz

In den Bentheimer Bergen begegnen uns neuerdings Wegmarken mit Sinnsprüchen:

20190910_081119Magic

Auch in den Fürstlichen Tannen in Bardel haben sich Künstler verewigt:

Fratze

Konventionell dagegen das Herz mit Initialen im Lebericht. Susi und Sebastian, Sabine und Stefan oder waren es vor längerer Zeit Sieglinde und Siegfried? Ist es nur eine Erinnerung an einen romantischen Waldspaziergang oder lebt die Liebe auch heute noch? Das werden wir wir nie erfahren!

20191003_133605BaumSS

 

 

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Goldener Oktober

Passend zum Oktobersonntag einige Herbstimpressionen vom Sonntagsspaziergang im Arboretum  de Lutte und aus dem Bentheimer Hausgarten. Und dazu noch zwei klassische Herbstgedichte – viel mehr braucht es nicht an diesem Sonntag!

Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

Friedrich Hebbel
(1852)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oktoberlied

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!

Und wimmert auch einmal das Herz –
Stoß an und lass es klingen!
Wir wissen’s doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.

Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!

Theodor Storm
(1848)

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