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Rettet den Vorgarten

In Grafschafter Gewerbegebieten wird es wohl demnächst einige Baumpflanzaktionen geben.  Stadtverwaltungen haben angekündigt, Gewerbebetriebe an ihre Verpflichtung zur Grundstücksbegrünung erinnern zu wollen. Eine gute Entwicklung, finde ich.

Aber wie sieht es eigentlich in unseren dörflichen und städtischen Wohngebieten mit der Grundstücksbegrünung aus? Schließlich sind auch hier Grundstückskäufer zumindest in den letzten Jahrzehnten  per Kaufvertrag verpflichtet worden, einheimische Gehölze zu pflanzen. Ein Blick in etliche Vorgärten bestätigt die Vermutung, dass sich eine wachsende Zahl der Anwohner wenig um diese Pflichten kümmert. Stattdessen steht ein (vermuteter) geringer Pflegeaufwand im Vordergrund. Anders lassen sich die  Kies- und Schotterflächen an den Häusern nicht erklären. Und als wäre die ökologisch katastrophale Verschotterung der Vorgärten  nicht ausreichend, werden auch noch Kunststoffzäune gezogen, wo vorher Hecken standen oder die nicht minder unansehnlichen Holzpalisadenzäune die Wohnviertel  unansehnlich „veredelten“. Inseln des Grauens sind für mich diese Grundstücke (siehe dazu die beiden Fotos) inmitten von Quartieren, die  überwiegend (noch) durch natürliche Grünflächen geprägt sind!

Schon vor Jahresfrist hat der „Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.“ die Initiative „Rettet den Vorgarten“ ins Leben gerufen. Die Initiative soll dazu führen, dass Hausbesitzer den Wert der Fläche vor dem Gebäude für sie selbst, aber auch für die Nachbarschaft, die Atmosphäre  im direkten Lebensumfeld und das Stadtbild wieder schätzen lernen und mit Pflanzen gestalten wollen. Für mich gehören Rasenflächen, Bäume, Gehölze, Blühsträucher, Stauden und vieles mehr dazu, damit unsere Straßenzüge mit Grün lebendig und freundlich wirken.  Und natürlich bieten solche Gärten dringend benötigte Nahrung und wichtigen Lebensraum für Vögel und Insekten. Plastikzäune und Schotterflächen sind auch nicht in der Lage, Feinstaub zu binden, die Luft zu reinigen und Sauerstoff zu produzieren.

Nur auf Einsicht der Kies- und Zaunfans zu hoffen ist nicht ausreichend, um den Trend zu stoppen oder umzukehren. Gezielte Informationskampagnen, Öffentlichkeitsarbeit und konkrete Unterstützung bei der Planung und Umsetzung sind erforderlich. Die Kommunen beschreiten mit den eingangs beschriebenen Aktionen in Gewerbegebieten sicher den richtigen Weg. Und die Stadt Bad Bentheim wird mit Unterstützung der „Aktion Stadtgrün“ in den nächsten Jahren bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes –hier zwischen Kurbad und Stadt-  einen großen Schritt weiterkommen. Wir private Grundstücksbesitzer sind nicht weniger gefordert. Der Frühling steht vor der Tür.

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