Noch ist sie nicht angebrochen, die Sommerflaute, die „Saure-Gurken-Zeit“. Es sind zwar nicht die weltbewegenden Vorgänge, die unsere Stadtpolitik beschäftigen. Gleichwohl hatten wir es in dieser Woche mit drei Themen zu tun, die immerhin Jung und Alt, Mensch und Tier und auch den ambitionierten Freizeitgärtner bewegen. Und in allen drei Bereichen gibt es Verbesserungen zu vermelden.
Da wäre zunächst das Programm „Jung kauft Alt“. Interessenten an einer Altimmobilie (vor dem Baujahr 1973) können einen städtischen Zuschuss für ein Wertgutachten erhalten, sofern sie unter 50 Jahre alt sind und einige wenige Voraussetzungen erfüllen. Wohlgemerkt: es handelt sich um eine Entscheidungshilfe für den Erwerb einer Altimmobilie und keinesfalls um einen Zuschuss für den Erwerb oder die Sanierung. Als Alternative für einen Neubau ist eine solche Förderung sinnvoll, um unter anderem Leerstände zu beenden, eine Belebung der Innenstadt zu erzielen und das Stadtbild positiv zu prägen. Gleichwohl müssen aus meiner Sicht weiterhin ausreichend Bauplätze für Bauwillige vorgehalten werden, vorzugsweise innerhalb von Siedlungsgebieten. Nur die Zeiten des großzügigen Landschaftsverbrauchs und der Ausweisung immer größer werdender Flächen im Außenbereich für den Einfamilienhausbau sollten der Vergangenehit angehören. Das Programm „Jung kauft Alt“ wird neu aufgelegt, obwohl das Interesse in den letzten Jahren daran gering war. Es bleibt zu wünschen, dass der neue Flyer in vielfältige Aktivitäten zum Beispiel der Klimaschutzmanagerin eingebunden wird, damit das Programm auch tatsächlich genutzt wird.
Katzen müssen in Bad Bentheim künftig kastriert werden. Was für verantwortungsbewusste Katzenhalter ohnehin eine Selbstverständlichkeit ist, wird nun zur Pflicht auch für diejenigen, die Katzen füttern. In der Ratssitzung am Mittwochabend machten Katzenfreunde couragiert auf das Schicksal streunender, kranker und nicht versorgter Katzen aufmerksam. Der einstimmige Beschluss, der auch Bußgelder zugunsten der Katzenfreunde und ihrer Aktivitäten vorsieht, war folgerichtig. Warum andere Kommunen mit Ausnahme Schüttorfs sich dem nicht anschließen konnten, entzieht sich meiner Kenntnis. Sie werden bald folgen, darauf lege ich mich schon einmal fest. (Foto: kastrierter Kater „Willi“)
Die Grafschafter FDP spielt aufgrund ihrer lokal verankerten Abgeordneten im Gegensatz zu ihrer Landes- und Bundesorganisation noch eine Rolle – als Mehrheitsbeschaffer für die CDU-Politik und gelegentlich als fleißige Fragensteller. Aus meiner Sicht wurde mit der Kritik an den Öffnungszeiten der Gartenabfallsammelstellen ein durchaus wichtiges Thema angeschnitten. Wartezeiten vor den Toren der Annahmesammelstelle gehören leider zum Alltag. Sie müssen bald der Vergangenheit angehören, denn die Kompostierung macht Sinn und ist daher erwünscht. Der Service muss verbessert werden. Das Foto aus der Lienigstraße wurde bereits vor einigen Wochen während der Öffnungszeit an einem Mittwoch um kurz nach 15.00 Uhr aufgenommen.