Ihr Kinderlein kommet – Mein Weihnachtsblog

682.000 Kinder wurden 2013 in Deutschland geboren, etwa 120 davon erblickten in Bad Bentheim das Licht der Welt. Herzlich willkommen!
In spätestens zwei Jahren geht es in den Kindergarten, vielleicht vorher schon in die Krippe. 2019 folgt die Einschulung. Unser Bildungssystem mit seinen Stärken und leider auch all seinen Schwächen wartet schon.
In den vergangenen Jahren wurde kräftig investiert. Kindergärten wurden ausgebaut, erweitert oder saniert. Schulstandorte wurden zusammengelegt und eine neue Grundschule an der Brennereistraßé  gebaut. Prima Voraussetzungen für ein Aufwachsen in Bentheim, zweifellos!
Sind diese Ausbauten und die regelmäßige Unterstützungen in Millionenhöhe für den Bildungssektor ausreichend, um die Kinder, die Jugendlichen und auch ihre Eltern beim Wachsen und Erwachsenwerden bestmöglich zu begleiten? Keinesfalls!
Der Stadtrat hat vor einigen Tagen bei der Verabschiedung des Haushalts  weitergehende Akzente gesetzt.
So taucht im Haushalt 2015 eine Summe von fast 250.000 € (eine Viertel Millionen Euro pro Jahr!) für die Sportvereine auf, die diesen Betrag in erster Linie für die Pflege und Unterhaltung ihrer Fußballplätze verwenden werden. Angesichts vieler Kinder, die in den Sportvereinen und natürlich in erster Linie in den Fußballmannschaften Sport treiben, Zeit in einer Gemeinschaft verbringen und daran und damit kräftig wachsen können, ist das eine sinnvolle Unterstützung.
Eine Investition in die Zukunft und für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt ist ebenfalls die jetzt vertraglich neu fixierte Unterstützung des Jugendhauses. In neuen, großzügigen Räumen in der Kirchstraße (Foto) untergebracht und mit einem Veranstaltungssaal im Gebäude versehen,  kann weiterhin Jugendarbeit betrieben werden. Wenn damit auch Jugendliche erreicht werden, die weder am Sport noch an der Jugendfeuerwehr oder Freilichtbühne Interesse haben, dann kann das wie die Unterstützung des Sports als angebracht und angemessen gesehen werden. Das Jugendhaus in seiner Aufgabenbreite und zudem mit dem Leuchtturmprojekt „Konzertinitiative Alternation“ ist wie der Sport ein wichtiger Faktor, ein Leistungsträger am Ort für die Kinder und Familien.
Dass es damit für unsere Gesellschaft in punkto Kinder- und Jugendarbeit sowie Familienhilfe und Sozialarbeit nicht getan sein darf, zeigt eine aktuelle Mitteilung aus dem Sozialministerium in Hannover. Projektmittel fließen auch in die Grafschaft, damit Kindern besser geholfen werden kann, die Opfer von Gewalt in der Familie geworden sind.
Unbeschwertes Fußballspielen, Zeit mit Freunden im Jugendhaus, Konzerte auf die Beine stellen, bei der Freilichtbühne mitspielen oder bei der Jugendfeuerwehr mitmachen, all dies ist die eine Seite, die wir uns wünschen und die wir fördern. Gewalt in der Familie in allen Ausprägungen ist eine weitere Realität für viele Kinder.

Und ein Aufwachsen in materiell schwierigen Lebensverhältnissen ebenfalls. Wenn ortsansässige Restaurants dankenswerterweise ein üppiges Weihnachtsessen für diese Familien ausrichten, ist das zunächst einmal eine gute Tat. Der zweite Gedanke: ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Auch Kleinstadtpolitik ist aufgefordert,  dies für den eigenen Wirkunskreis zur Kenntnis zu nehmen und an weiteren, noch zielgenaueren Verbesserungen zu arbeiten.  Ein Anlass zum Nachdenken und eine Aufforderung zum Handeln über die Weihnachtszeit hinaus ist es allemal.

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