18 laute Jubelschreie erschütterten gesten Abend Bad Bentheim. Zwar dürften sich zusätzlich etliche verbliebene Freunde, Sympathisanten und Familienangehörige mitgefreut haben. Aber 18 Mal wog die Sache wesentlich schwerer: 18 Bentheimer bekennen sich mit einer Mitgliedschaft zum Hamburger Sportverein „HSV“.
Es ist wohl besonders dem neuen Trainer zu verdanken, dass eine Saison mit überwiegend grottenschlechten sportlichen Leistungen und einem anhaltenden Missmanagement in der Führungsebene nicht mit dem Abstieg endete. Es bleibt mal wieder nur die Hoffnung auf Besserung. Deutliche Anzeichen dafür gibt es wenige. Ein belesener HSV´er ziterte dieser Tage treffend Nietzsche: „Die Hoffnung, sie ist in Wahrheit das Übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert“.
Meine Erwartung: Uhr abbauen, Dino in die ewigen Jagdgründe schicken, dem Trainer und mit neuen Leuten verstärkter Mannschaft vertrauen.
Die letzten Wochen haben den HSV´ern viele Nerven gekostet. Drei Beiträge aus Fanforen und Blogs, von lustig bis erschütternd, sollen das hier dokumentieren:
Lösungsorientiert postete ein Adis A. „Ich hätte da eine Idee. Also bei uns auf dem Balkan ist es so: Immer wenn ein Topklub absteigen soll, wird die Liga einfach vergrößert und der Klub braucht nicht abzusteigen. Das Problem ist gelöst!“ Nun ist der HSV kein Topclub mehr, aber immerhin noch einer der großen Traditionsvereine und könnte von dieser unkonventionellen Lösung profitieren.
Eine Begründung für den Nichtabstieg findet dieser Schreiber: „Zu wenig bekannt ist, dass die Bundesligazugehörigkeit des HSV direkt mit der Atomuhr in Braunschweig gekoppelt ist. Da diese der Taktgeber aller anderen Uhren ist, würde die Zeit bei einem Abstieg angehalten. Was das bedeutet, kann sich jeder ausmalen.“
Manche Leute haben die Raute nicht nur im Herzen (wo sie hingehört), sondern auch da, wo normalerweise der Verstand beheimatet sein sollte. Der fleißige Forenschreiber D_J postet einige Stunden vor den entscheidenden Spiel gestern: „Meine Frau ist gerade ausgerutscht, Oberschenkelhalsbruch. Ich hoffe doch sehr, dass dieses kein schlechtes Zeichen für heute Abend ist“.
Liebe ohne Leiden? Nicht beim HSV!
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