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Worum geht`s?

„Fußball in Coronazeiten“ ist ein spannendes Thema mit vielen Facetten. Da ist einerseits der Amateurbereich, dessen Spielzeit selbstverständlich unterbrochen werden musste. Mit dem Anstieg der Corona-Neuinfektionen  wurde früh klar, dass nicht nur im Kinder- und Jugendbereich, sondern folgerichtig auch im Senioren*innenbereich ein Trainings- und Spielbetrieb unmöglich ist.

Uns bleibt jedoch der Profisport, der von Sonderregelungen profitiert. „Am Ende des Tages geht es ums Geld“, sagte bereits im Frühjahr der Oberguru des deutschen Profifußball, Karl-Heinz Rummennige, zu den Ausnahmeregelungen für die Profiligen. Ich habe später nicht erfahren, ob er diese Aussage irgendwann einmal zurückgenommen oder mindestens relativiert hat. Oder ob er sich dafür geschämt hat, als er hoffentlich irgendwann realisierte, dass es am Ende des Tages um andere Dinge geht, nämlich um die Unversehrtheit und Gesundheit der Menschen und damit auch der Fußballer?

Jetzt rollt der Ball unvermindert weiter. In menschenleeren Stadien hören wir das Echo der Coachingversuche der Trainer, Schiedsrichtbeschimpfungen und Jubel- und Entsetzensschreie. Wir dürfen uns über großartige sportliche Leistungen wir die von Robert Lewandowski freuen und den Absturz Lucien Favres beim BVB kommentieren. Wir können uns über nicht für möglich gehaltene Minusleistungen des HSV oder Schalke 04 auslassen und in den spielfreien Wochen bietet uns der DFB mit „Der Mannschaft“ noch ein ganz spezielles Theater. Das sind Zugaben der besonderen Art, wenn Deutschland 0:6 gegen Spanien verliert, ein Bundestrainer zwar ein gut begründetes Konzept durchzieht, dabei aber aufreizende Dickköpfigkeit und Sturheit an den Tag legt. Wir können in diesen „Coronazeiten“ an den wenigen fußballfreien Tagen auch an Rui Pinto denken, der sich vor Gericht für seine Enthüllungen in „Football Leaks“ verantworten muss. Die fast unglaublichen kriminellen Machenschaften in allen Fußballverbänden von der FIFA über die UEFA bis zu den Bundesligaclubs (!) hat er als Whistleblower aufgedeckt, wurde dafür eingesperrt und angeklagt und kann genauso wie wir bestaunen, dass das Geschäft unverändert weiter geht. Der Ball muss rollen und der Rubel natürlich auch, denn wir wissen ja: „Am Ende des Tages geht es doch ums Geld“ (K.H. R.) Und dann wundern wir uns auch nicht mehr darüber, dass der in fast jeder Beziehung führende deutsche Fußballclub demnächst wieder ins Trainingslager aufbricht. Nach Katar. Wahrscheinlich, weil das Wetter da so gut ist und der Rasen so grün 😉 „Sportlich Weltklasse, moralisch Kreisklasse“, meinte kürzlich „Die Zeit“ dazu.  

Und wenn uns gerade einmal nicht packende Partien oder auch Grottenkicks fesseln oder wenn uns gerade nichts Nachdenkliches zum Fußballsport einfällt, dann erinnern wir uns möglicherweise an vermeintlich bessere Zeiten. Zum Beispiel an  Auswärtsspiele in Dortmund, die mit einer Erfrischung vor dem Spiel am alten Stadion „Rote Erde“ in lebenslanger Fanfreundschaft begannen und mit einem fröhlichen Nachspiel im Kreise BVB-Ultras am Bierstand an der Reithalle in aller Fußballerfreundschaft endeten.

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Endlich: Der Ball rollt wieder!

Welch ein prächtiger Auftakt für die 49. Bundesliga-Saison gestern abend in Dortmund!

Nach Wochen der Abstinenz sollte es tatsächlich wieder losgehen mit dem samstäglichen Spektakel. Mit Toren, Sensationen, mit Vorfreude, Siegestaumel, Enttäuschungen. In jedem Fall mit vielen Emotionen und Spaß an der „schönsten Nebensache der Welt“, die überhaupt nicht immer nebensächlich ist.

Der Rahmen war genau richtig: Eröffnungsspiel meines HSV gegen den schon wieder überragenden Vorjahresmeister aus Dortmund. Ein warmer Sommerabend im  Westfalenstadion.  Die Atmosphäre rund um das Stadion, egal ob am Stadion Rote Erde, an der  Reithalle oder bei Strobels, war wie immer hervorragend.  Schon Stunden vor dem Spiel lagen sich friedliche Fans aus beiden Lagern beim kühlen (alkoholfreien) Pils in den Armen:

Die Show des DFB (oder vom Ligaverband?) vor dem Spiel war kurzweilig und nett. Ob die von einem Opernsänger vorgetragene Nationalhymne am Ende des 15-Minuten-Events angemessen ist, muss jeder selbst entscheiden.  Spektakulär war an diesem Abend die Stimmung im Stadion:

Und spektaklulär und meisterhaft war der Auftritt des BVB. Für meine Mannschaft gab´s da diesmal  nichts zu holen.  Es war eine gelungene Revanche  des BVB für die Niederlagen  der letzten Jahre in Hamburg. Auf die Neuauflage dieses Klassikers am 21. Januar kann man sich jetzt schon freuen. Ich bin jedenfalls wieder dabei.

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